Spieletest für das Spiel: BUMBESI
Hersteller: Ravensburger              
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 8-99             
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Kreowski
Besonderheit: Internationale Version von „Himmel, A… und Zwirn“
Veröffentlichung des Berichtes: August 2010
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Bumbesi-Pressefoto

Ausstattung: 70 Zahlenkarten, 15 Sonderkarten, 1 Pfeilkarte, 1 Markierungskarte
Aufmachung: Die Karten sind mit den Werten 1-70 durchnumeriert. Jeweils zehn Karten zeigen dabei das gleiche Tiermotiv, bei dem der Hintern im Vordergrund steht.
Es gibt drei Arten von Aktionskarten. Sie haben die gleiche Kartenrückseite wie die Zahlenkarten.
Die Pfeilkarte zeigt jeweils die Spielrichtung an, während man die Markierungskarte benötigt, um anzugeben, welche der beiden ausliegenden Haufen ein Spieler gegebenenfalls nehmen muß, wenn er nicht regelgerecht ausspielen kann.
Ziel: Die Spieler versuchen, möglichst wenig Karten einzusammeln.
Zu Beginn der Partie legt man den Richtungspfeil bei einem Spieler aus. Er zeigt zu seinem linken Nachbarn, wodurch man im Uhrzeigersinn spielt. Die Markierungskarte kommt in die Tischmitte.
Ein Spieler mischt alle Zahlen- und Sonderkarten gut durch. Dann legt man zwei Karten offen in die Tischmitte. Eine dieser Karten liegt dabei direkt unter der Markierungskarte. Handelt es sich nicht um Zahlenkarten, wiederholt man das Prozedere. Die beiden Zahlenkarten werden Zielkarten genannt.
Vom Reststapel bekommt jeder fünf Karten auf die Hand. Der verbliebene Kartenstapel wird für alle gut erreichbar in der Tischmitte abgelegt.
Der aktive Spieler kann sich in seinem Zug entscheiden, eine Karte auszuspielen oder alle Karten aufzunehmen, die sich unterhalb der Markierungskarte befinden.
Spielt man eine Zahlenkarte aus, wird diese unterhalb einer Zielkarte abgelegt. Dabei müssen jedoch einige Legeregeln beachtet werden. Es ist nicht erlaubt, eine Karte auszulegen, deren Zahlenwert über dem der Zielkarte liegt. Befindet sich bereits unter der Zielkarte eine ausgespielte Karte, muß die neu gespielte Karte einen Wert haben, der sich im Bereich zwischen oberster bereits ausgespielter Karte und der Zielkarte befindet. Die neue Karte verdeckt dann die alte Karte und schränkt der Bereich weiter ein.
Alternativ kann ein Spieler auch eine Aktionskarte ausspielen. Diese kommt nach dem Spielen direkt auf den eigenen verdeckten Ablagestapel und bringt bei Spielende einen Minuspunkt. Mit Hilfe einer Aktionskarte kann man entweder einen Richtungswechsel durchführen, den Wert einer ausliegenden Zielkarte mit einer eigenen Handkarte durch Überdecken vergrößern oder einem Mitspieler eine Handkarte wegnehmen.
Am Ende des Spielzugs füllt man seine Kartenhand wieder auf.
Ist ein Spieler nicht in der Lage, eine Karte regelgerecht auszuspielen, muß er alle Karten (Zielkarten und gespielte Karten), die sich unterhalb der Markierungskarte befinden, in seinen verdeckten Ablagestapel legen. Danach versetzt er die Markierungskarte zur anderen Reihe und legt eine seiner Handkarten als neue zweite Zielkarte aus.
Spielende: Ist der Nachziehstapel aufgebraucht, spielt man noch so lange mit den verbliebenen Handkarten, bis ein Spieler eine Reihe nehmen muß. Danach kommt es zur Schlußwertung, bei der jede Karte im eigenen Ablagestapel einen Minuspunkt zählt. Handkarten zählen nicht mit.
Kommentar: Das Spielprinzip ist an den Neoklassiker „6 Nimmt“ angelehnt. „Bumbesi“ ist die internationale Ausgabe des Spiels „Himmel, A… und Zwirn“.
Die Grafiken von Michael Menzel sind ein wahrer Augenschmaus. Die verschiedenen Hinterteile und die niedlichen Grafiken der Aktionskarten sorgen dafür, daß das Spiel gerne und häufig auf den Tisch kommt. Besonders die Aktionskarte, bei der man eine Zielkarte mit einem höheren Zahlenwert auslegen darf, bringt mich jedes Mal zum Schmunzeln. Darauf erkennt man ein Zebra, auf dem ein Flußpferd reitet, welches nicht eben zu den schlanksten seiner Gattung gehört.
Eine Partie dauert in der Regel nicht mehr als 20 Minuten, unabhängig von der Anzahl der Spieler. Revanchen und mehrere Partien sind daher häufig angebracht.
Der Ärgerfaktor ist immer sehr hoch. Ständig ist man im Dilemma und kommt ins Schwitzen, ob noch eine Zahlenkarte paßt oder ob man eine Sonderkarte einsetzen muß, um das Nehmen von Karten zu verhindern. Die „Freude“ ist groß, wenn man glücklich einen Richtungswechsel vornimmt, nur um dann festzustellen, daß der liebe Nachbar die gleiche Idee hatte und man doch wieder am Anfang steht. Nicht selten hört man jemanden fluchen und „Du Ar…“ sagen, während der Rest der Meute ein breites Grinsen aufsetzt und sich diebisch freut.
An den Regeln gibt es nichts auszusetzen. Sie sind klar strukturiert und zeigen anschaulich, wie das Spiel funktioniert. Mit einer Einarbeitungszeit von wenigen Minuten kann man dann schon seine erste Partie absolvieren.
Fazit: Ein lustiges Ärgerspiel mit hohem Wiederspielreiz.
Wertung: Mit guten 5 Punkten macht das neue kleine Kartenspiel von Ravensburgern sehr viel Spaß und kann uneingeschränkt empfohlen werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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