Spieletest für das Spiel: BURG DER 1000 SPIEGEL
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 28 Euro
empf.Alter: 6-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Inka Brand, Markus Brand
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2009
Kategorie: Denkspiel
Bewertungsbild Burg der 1000 Spiegel-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Tiefziehteil, 12 Burgkarten, 4 Spiegel, 1 Spielfigur, 1 Würfel, 8 Tipp-Plättchen, 1 Tür, 30 Siegpunkte
Aufmachung: Der Spielplan wird auf das Tiefziehteil gelegt und besitzt eine Reihe von kreuzförmigen Schlitzen, in die man die Spiegel und die Tür stecken kann. Am Rand sind weitere Schlitze vorhanden, in die die Burgkarten kommen. Außerdem verläuft ein Rundkurs um die Burg.
Die Burgkarten aus dicker Pappe sind beidseitig bedruckt. Die Außenseite zeigt immer ein Fenster, während auf der Innenseite ein Motiv abgebildet ist. Diese Motive findet man auch auf den Feldern des Rundkurses wieder. Eine Burgkarte hat allerdings kein Motiv, sondern ein Loch, wodurch man in die Burg schauen kann.
Die Spiegel sind aus Kunststoff und mit einer Spiegelfolie beklebt. Sie stecken in dem Spielplan und sorgen dafür, daß man beim hineinschauen in die Burg die diversen Objekte auf den Innenseiten der Burgkarten erkennen kann.
Mit der Spielfigur wird auf dem Rundkurs gezogen. Sie gibt an, welches Motiv der aktive Spieler in der Burg suchen muß. Gezogen wird mit einem Standardwürfel. Die Tür dient als Blockade in der Variante des Spiels. Bei den Siegpunkten handelt es sich um rote Glassteine.
Jeder Spieler besitzt zwei Tipp-Kärtchen, mit denen er voraussagt, ob der aktive Spieler das richtige Motiv auch gefunden hat oder nicht.
Ziel: Die Spieler versuchen, eine vorgegebene Anzahl an Siegpunkten zu erzielen.
Zu Beginn der Partie bekommt jeder zwei unterschiedliche Tippkärtchen. Danach werden die Burgkarten einzeln nacheinander in den Spielplan gesteckt, wobei der ausführende Spieler dabei immer die Motive auf den Innenseiten nennt. Sobald alle Motive und das Fenster eingesteckt wurden, kommen die vier Spiegel in beliebige Schlitze des Spielplans. Außerdem plaziert man die Spielfigur auf einem beliebigen Feld des Rundkurses und einigt sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler muß in seinem Spielzug mehrere Phasen nacheinander durchlaufen. Zu Beginn des Zuges wird dabei die Burgkarte mit dem Fenster herausgezogen und tauscht ihren Platz mit einer beliebigen anderen Burgkarte.
Danach würfelt man und zieht die Spielfigur entsprechend viele Positionen im Uhrzeigersinn weiter. Das Zielfeld gibt an, welches Motiv man nun in der Burg finden soll. Bei einem Fragezeichen-Symbol darf der linke Mitspieler ein Motiv vorschlagen.
Als nächstes steckt der aktive Spieler bis zu drei Spiegel um und hofft dadurch, daß es ihm gelingt, das gesuchte Motiv so zu spiegeln, daß man es von der offenen Burgkarte aus sehen kann. Ein Spiegel muß in jedem Fall umgesteckt werden. Eine Spiegelung ist ebenfalls Pflicht.
Sobald man fertig ist, dürfen die Mitspieler geheim tippen, ob der aktive Spieler die Spiegel richtig angeordnet hat oder nicht.
Nach dem Aufdecken der Tipps schaut der aktive Spieler durch das Fenster in die Burg und sagt, welches Motiv er sieht. Ist es das gesuchte Bild, bekommt der Spieler einen Siegpunkt. Danach darf er noch ein Burgkärtchen aus dem Spielplan ziehen und wenn dieses das passende Bild zeigt, erhält man einen weiteren Siegpunkt. Alle Mitspieler, die richtig getippt hatten, bekommen ebenfalls einen Siegpunkt. Hat man dagegen ein anderes Motiv im Blick, geht der aktive Spieler leer aus und nur diejenigen, die dieses Ergebnis geraten haben, erhalten Siegpunkte. Erscheint auf dem Bild im Spiegel gar der Knoblauch, muß der aktive Spieler einen seiner gesammelten Siegpunkte abgeben.
Es folgt eine neue Spielrunde, bei der der linke Nachbar zum neuen aktiven Spieler wird.
Spielende: Sobald eine gewisse Anzahl von Siegpunkten vor einem Spieler liegt, ist die Partie beendet.
Kommentar: In der Variante für geübte Spieler kommt die Tür zum Einsatz und wird von einem Mitspieler nach dem Würfeln und Setzen der Spielfigur nach gewissen Regeln in den Spielplan gesteckt. Der aktive Spieler kann nun weiterhin bis zu drei Spiegel oder die Tür und zwei weitere Spiegel umstecken, um das gesuchte Motiv zum Fenster zu spiegeln. Außerdem kann man vereinbaren, daß die Spieleschachtel gedreht werden darf, wenn man in die Burg schauen will.
Das Spiel hat aufgrund des schönen Materials einen sehr hohen Aufforderungscharakter. Das Spiel selbst ist recht einfach in der Handhabung. Es handelt sich primär um ein einfaches Memo-Spiel, bei dem man sich die Positionen der Bildmotive gut merken sollte. In der einfachen Version ist eine Spiegelung zum richtigen Motiv eigentlich immer möglich. Erst mit der Tür und dem Drehen der Schachtel ist das Spiel auch für Erwachsene eine große Herausforderung.
Den Kindern sind diese Überlegungen relativ egal. Sie spielen „Burg der 1000 Spiegel“ leidenschaftlich gerne, auch wenn den Erwachsenen nach einiger Zeit buchstäblich die Luft aus geht. Der Spieletitel ist allerdings mehr als irreführend, denn schließlich gibt es nur vier Spiegel im Spiel.
Die Spiegelungen sind bei normalen Lichtverhältnissen kein Problem und klar erkennbar. Bei kleinen Kindern sollte man das Prinzip der Spiegelungen erst genau erklären, denn ohne dieses Verständnis kommt es nur zu Frust. Dabei geben die Hilfslinien eine gute Orientierung auf dem Spielplan, die sich auf einer Seite befinden.
Fazit: Ein nettes Kinderspiel, welches in den Varianten auch eine Herausforderung für Erwachsene darstellt.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist „Burg der 1000 Spiegel“ innovativ und schön gestaltet. Die Langzeitmotivation hält sich bei den Eltern etwas in Grenzen, die Kinder mögen das Spiel dagegen sehr.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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