Spieletest für das Spiel: BURGER JOINT
Hersteller: Rio Grande Games          
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Joseph Huber
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2010
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Burger Joint-Pressefoto

Ausstattung: 2 Spielpläne, 60 Holzquader, 1 Beutel, 1 Ablagetafel, 30 Markierungsplättchen, 4 Anzeiger
Aufmachung: Die Spielpläne zeigen ein Pizza- bzw. ein Burger-Imperium, welches die Spieler möglichst zügig aufbauen sollen. Es gibt jeweils mehrere Spalten, auf denen die Werbung, die eigenen kleinen Imbiß-Stände, Restaurants und Bistros zu sehen sind. Jede Spalte hat eine Reihe von Feldern, wobei einige mit Siegpunkten versehen sind. Oben vor jeder Zeile sind die Holzquader aufgedruckt, die benötigt werden, um hier erneut tätig zu werden.
Es gibt sechs Farben für die Holzklötzchen. Mit Ihnen errichten die Spieler im Verlauf des Spiels immer mehr Gebäude und machen Werbung für das eigene Unternehmen. Die Quader werden dabei aus einem blickdichten Beutel gezogen.
Die zentrale Ablagetafel liegt zwischen den Spielern. Hier gibt es unterschiedliche Bereiche, in denen die gezogenen Quader abgelegt und aussortiert werden. Außerdem ist dort der jeweilige Lagerraum und die Siegpunktleiste zu finden.
Mit den Markierungsplättchen aus Pappe zeigen die Spieler, welche Gebäude sie bereits errichtet haben. Die Anzeiger benötigt man für die geschaltete Fernsehwerbung und die bislang erzielten Siegpunkte. Auch diese Anzeiger sind aus stabilem Karton.
Ziel: Jeder Spieler versucht mit seinem Imperium, möglichst schnell 12 Siegpunkte zu erreichen.
Am Anfang erhält jeder einen Spielplan, die passenden Markierungsplättchen und zwei Anzeiger. Diese kommen auf die jeweiligen Startpositionen der Punkte- und Werbeleiste. Alle Quader wandern in den Beutel. Dann erhält jeder einen Imbiß und zwei Restaurants nach festen Vorgaben, die er mit Markierungsplättchen belegt.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen. Diese werden nacheinander abgehandelt. Die erste Phase beginnt damit, daß man neue Quader aus dem Beutel zieht. Es beginnt dabei der aktive Spieler, der für jedes Bistro und jedes Restaurant einen Rohstoff unbesehen aus dem Beutel nimmt und auf die zentrale Ablagetafel legt. Danach macht dies der passive Spieler ebenfalls. Das Maximum, was jedoch aus dem Beutel gezogen werden darf, sind vier Quader pro Spieler.
Befinden sich unter den gezogenen Rohstoffen welche, die nur ein Spieler in seinem Restaurant verarbeiten kann, dann werden diese direkt aus der Mitte gezogen und auf eine Sperrfläche beim Spieler gelegt. Nur Würfel in den Farben, zu denen jeder oder niemand ein Restaurant hat, bleiben im Zentrum der Ablagetafel.
Reihum dürfen sich die Spieler nun einzeln jeweils einen Quader nehmen. Jeder Spieler darf den allerersten Würfel dabei entweder aus dem Zentrum oder dem eigenen Sperrbereich nehmen. Die genommenen Quader kommen direkt ins eigene Zwischenlager. Nachdem jeder einmal die Möglichkeit hatte, etwas aus dem Sperrbereich zu nehmen, werden diese geleert und alle verbliebenen Rohstoffe kommen zurück ins Zentrum, wodurch sie für jeden zugänglich werden. Danach nehmen die Spieler abwechselnd weitere Rohstoffe, bis jeder so viele besitzt, wie er zuvor auch gezogen hatte.
Der aktive Spieler macht dann die zweite Phase des Spiels. Er darf beliebig oft drei gleichfarbige Spielsteine gegen einen andersfarbigen Quader umtauschen. Jedes Bistro erlaubt außerdem eine Sonderaktion pro Runde.
Als drittes folgt die Kauf-Runde. Auch hier kann nur der aktive Spieler agieren und seine Quader gegen Werbung, neue Imbisse, Restaurants und Bistros eintauschen.
Kauft man Werbung ein, darf man für den ersten Werbespot im aktuellen Zug einem Mitspieler einen Quader stehlen und seinen Marker um eine Position verschieben. Bei weiteren Werbungen muß man sich entscheiden, ob man wieder stehlen will oder den Markierungsstein versetzt.
Ein neuer Imbiß wird immer benachbart zum letzten Imbiß eingesetzt. Die Imbißbuden müssen also von oben nach unten in einer durchgehenden Reihe errichtet werden. Baut man dagegen ein Restaurant, darf man sich aussuchen, welches man errichten will. Die jeweilige Rohstoff-Farbe sorgt dann dafür, daß man in der ersten Phase gegebenenfalls einen Rohstoff eine Runde lang sperren kann. Für den Bau wird jedoch ein Imbiß abgerissen!
Um ein Bistro zu kaufen, benötigt man den Bauplatz eines beliebigen Restaurants, von welchem dann ein Markierungsplättchen entfernt wird. Man ist frei in der Wahl, welches Bistro man nimmt. Die meisten Bistros bieten eine Sonderfunktion an, die man in Phase zwei in jeder Runde einmal benutzen kann.
Nach den Käufen wird überprüft, ob der aktive Spieler durch den Erwerb oder das Abreißen neuer Gebäude eine Veränderung seiner Siegpunkte verursacht hat.
Die letzte Phase eines Durchgangs besteht im Aufräumen der Lager. Hier agieren wieder beide Spieler und dürfen alle Warensteine aus dem Zwischenlager in ihr eigenes Depot legen. Ist dieses voll, verfallen die restlichen Rohstoffe und wandern wieder in den Beutel zurück. Danach wechselt der aktive Spieler.
Spielende: Erreicht ein Spieler 12 Siegpunkte oder mehr, endet die Partie.
Kommentar: „Burger Joint“ hat nach seiner Ankündigung relativ lange gebraucht, bis es dann endlich in den Läden stand. Die Idee zweier konkurrierender Fast-Food-Unternehmen ist dabei eigentlich ganz witzig, doch leider ist die Umsetzung recht monoton und langweilig.
Das fängt schon mit der ersten Phase an, bei der man erst mühselig Rohstoffe aus dem Beutel zieht, diese dann sortieren muß, um die aussortierten Quader dann fast sofort wieder zusammenzuschieben. Das Sperren ist an sich ja eine nette Idee, so richtig behindern tut man den Gegner dadurch aber in den seltensten Fällen.
Auf jeden Fall sollte man immer ein Augenmerk auf die Werbung legen, denn hier kann man mit etwas Planung fast jede Runde dem Gegner einen Rohstoff wegnehmen. Außerdem bringt die Werbung über kurz oder lang auch genügend Punkte für den Sieg. Ein langwieriges Aufbauen mit vielen Bistros dagegen lohnt sich eigentlich nicht. Zu oft muß man dafür auch punkteträchtige Imbißbuden oder Restaurants aufgeben.
Die Runden laufen immer gleichförmig ab, ohne daß sich ein Spannungsbogen aufbaut. Primär geht es eigentlich nur darum, dem Mitspieler möglichst wenig Quader zu überlassen, mit denen er etwas anfangen kann. Aber auch das ist mehr oder weniger nur Theorie, denn etwas geht schließlich immer. Durch das wilde Geschiebe der Klötzchen tritt auch das Thema des Spiels vollkommen in den Hintergrund. Die Quader sind mal Währung, mal Rohstoffe, mal Baustoffe.
Beim Material und der deutschen Regel gibt es keine Beanstandungen. Auch die Grafiken sind ordentlich, wobei die Schachtelfarbe an sich recht grenzwertig ist.
Fazit: Kein besonderes 2-Personen-Spiel vom amerikanischen Verlag Rio Grande Games.
Wertung: Mit 3 Punkten stellt „Burger Joint“ nichts besonderes dar.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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