Spieletest für das Spiel: CARCASSONNE SÜDSEE
Hersteller: Hans im Glück             
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2013      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Dezember 2013
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Carcassonne Suedsee-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 73 Landschaftskärtchen, 24 Schiffsplättchen, 19 Fischerboote, 60 Waren, 20 Spielfiguren
Aufmachung: Die Kärtchen zeigen Inselfragmente, Märkte und Stege, aus denen die Spieler eine Landschaft zusammensetzen. Auf einigen Inselstücken sind Bananen, auf einigen Stegen Muscheln und in einigen Wasserbereichen Fische zu sehen. Zu jedem dieser Rohstoffe gibt es passende Holzfiguren.
Die Schiffsplättchen geben an, welche Rohstoffe auf das Schiff geladen werden können. Sie geben je nach Warenmenge und Warensorten unterschiedlich viele Siegpunkte.
Die kleinen Fischerboote werden zum Abdecken von Fisch-Symbolen verwendet, wenn ein Spieler in einem Seegebiet eine Wertung ausgelöst hat. Es handelt sich dabei um kleine Papp-Plättchen.
Jeder Spieler besitzt vier Spielfiguren, die auf den Landschaftskärtchen eingesetzt werden können. Sie ähneln von der Form her denen des Grundspiels, wurden jedoch für diese Edition leicht abgewandelt.
Ziel: Die Spieler versuchen durch geschickten Einsatz ihrer Spielfiguren während der Partie möglichst viele Punkte zu erzielen.
Am Anfang erhält jeder einen Satz an Spielfiguren. Die Kärtchen werden gründlich gemischt und in mehreren Stapeln bereitgelegt. Die speziell markierte Startkarte kommt offen in die Mitte des Tisches und man einigt sich auf die Spielreihenfolge. Ein Spieler mischt alle Schiffe und legt vier davon offen in einer Reihe aus. Der Rest wird als Stapel bereitgelegt.
Wer an der Reihe ist, muß drei Aktionen hintereinander durchführen. Zunächst zieht der Spieler eine Landschaftskarte von einem der verdeckten Stapel und legt diese an. Dabei ist zu beachten, daß das Kärtchen immer mit mindestens einer Kante an ein bereits ausliegendes Plättchen gelegt wird. Ferner müssen an allen angrenzenden Seiten eventuell vorhandene Inseln, Stege oder Wasserbereiche fortgeführt werden.
Anschließend kann der Spieler eine seiner Figuren auf das soeben gelegte Plättchen stellen. Er muß sich jedoch entscheiden, ob er es auf die Insel, den Steg, einen Markt oder ins Wasser stellen will (sofern diese Auswahlmöglichkeiten auf dem Kärtchen vorhanden sind). Möchte man keine Figur einsetzen, darf man stattdessen auch eine seiner Figuren wieder in den eigenen Vorrat legen.
Auf einem Abschnitt darf sich immer nur eine Figur befinden. Ein Stegabschnitt besteht dabei aus allen Stegen, die sich zwischen zwei Kreuzungen oder einer Kreuzung und einer Insel befinden. Auf eine Insel kann eine Figur nur gesetzt werden, wenn in allen direkt mit dem gelegten Teil verbundenen Inselsegmenten keine Figur steht. Auf einer Wasserfläche kann eine Figur nur abgestellt werden, wenn sie alleine dort steht und auf angrenzenden Wasserfeldern keine weiteren Figuren liegen.
Entsteht durch das Legen ein abgeschlossener Stegabschnitt oder eine Insel, dann wird dieses sofort gewertet. Ein Spieler, der dort eine Figur stehen hat, erhält pro Muschelsymbol bzw. Bananensymbol dieses Abschnittes einen passenden Rohstoff. Anschließend bekommt er seine Figur zurück in den Vorrat. Bei einem Markt müssen alle acht umgebenden Feldern belegt sein, um diesen zu werten. Dafür darf der Spieler sofort eines der vier ausliegenden Schiffe nehmen, ohne die Rohstoffe ausgeben zu müssen.
Um ein Meeresgebiet werten zu dürfen, benötigt der Spieler ein Wasserplättchen mit einem Fischerboot-Symbol. Alternativ wird die Fläche automatisch gewertet, wenn sie komplett von Inseln und Stegen eingegrenzt ist. Hier erhält der Spieler für jedes Fischsymbol einen passenden Rohstoff. Danach wird ein Fischsymbol der Wasserfläche mit einem Fischerboot-Plättchen abgedeckt. Bei späteren Wertungen dieses Meeresgebietes gibt es also weniger Erträge.
Durch trickreiches Anlegen ist es möglich, zwei Stege oder Inselbereiche so miteinander zu verbinden, daß daraus ein gemeinsamer Steg oder eine gemeinschaftliche Insel entsteht. Die Spielfiguren bleiben in diesem Fall bis zur Wertung auf ihren Feldern. Sie erhalten bei einem Gleichstand alle die volle Anzahl an Rohstoffen gutgeschrieben. Sollte es jedoch einen Spieler mit eindeutiger Mehrheit geben, so erhält nur er die Erträge zugesprochen.
Am Ende eines Spielzugs kann der Spieler eines der offen ausliegenden Schiffe mit Rohstoffen beliefern. Diese kommen dann wieder in den Vorrat zurück und der Spieler darf sich das Schiff als Belohnung nehmen. Danach wird ein neues Schiff aufgedeckt.
Spielende: Nachdem die letzte Landschaftskarte gelegt wurde und der Zug zu Ende gespielt ist, erfolgt die Schlußwertung. Das Spiel kann vorher vorbei sein, wenn das letzte Schiff beladen wurde. Jeder nicht fertige Steg, jedes Meeresgebiet mit Figuren und jede unfertige Insel bringen noch Erträge ein. Jeweils drei Waren ergeben einen Siegpunkt. Dazu rechnet man die eigenen Schiffsplättchen.
Kommentar: „Carcassonne Südsee“ ist eine weitere Variante des Spiel des Jahres. Dieses Mal geht es in die Südsee und die Spieler bauen gemeinsam an einer Insellandschaft mit Stegen und Märkten. Die spielerisch größte Änderung ist durch die veränderte Wertung gegeben. Hier gibt es zunächst erst einmal nur Rohstoffe, die man dann erst in Siegpunkte umwandeln muß. Besonders bei den Märkten versuchen die Mitspieler so zu legen, daß ein Spieler kaum oder gar keine Möglichkeit mehr hat, den Markt zu werten und so ein Schiff umsonst abgreifen zu können.
Beliebt sind vor allem die Meeresgebiete, weil es hier bei den Wertungen viele Fische als Rohstoffe gibt. Leider benötigt man aber für die meisten Schiffe auch noch andere Waren dazu, so daß man gezwungen wird, auch Inseln und Stege zu benutzen und zu werten. Weil jeder nur wenige Spielfiguren hat, sollte man immer darauf bedacht sein, möglichst schnell einen Abschnitt zu vervollständigen.
Das Spielgefühl des Ursprungspiels bleibt erhalten und auch die Südsee-Variante funktioniert in jeder Besetzung gut. Das Material ist von gewohnter Qualität, einzig die kleinen Fischerboot-Plättchen hätte man vielleicht lieber dreidimensional und aus Holz fertigen sollen, denn sie lassen sich nicht so einfach greifen und auf den Plättchen ablegen.
Fazit: Eine weitere ordentliche Variante zu Carcassonne.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten für Fans des Legespiels eine klare Kaufempfehlung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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