Spieletest für das Spiel: CAIRO
Hersteller: Schmidt Preis: 18 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2002 noch erhältlich: Ja Autor: Günter Burkhardt Besonderheit: Kategorie: Würfelspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
5 Spielfiguren, 85 Bausteine, 1 Würfel
Aufmachung: Der
Spielplan ist länglich und zeigt den Nil, der in eine Vielzahl von
Feldern aufgeteilt ist. Eine Zählleiste innerhalb des Flusses verwirrt
den Spieler zunächst, wird aber nur bei Spielende gebraucht. Rechts
und links neben dem Fluß gibt es verschiedengroße Gebiete mit
Bauplätzen für Pyramiden. Jeder Bauplatz hat zwei Ziffern für
die Endabrechnung, die den Wert des Baulandes angeben.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um relativ
große Schiffsfiguren mit einem Aufbau in der Mitte, von dem aus die
einzelnen Bausteine (Holzwürfel in verschiedenen Größen
und ein Augenwürfel in Spielerfarbe) zu den Bauplätzen geschnippt
werden müssen. Der Standardwürfel im Naturfarbton wird benötigt,
um die Zugreichweite der Schiffe zu bestimmen.
Ziel: Als Schiffskapitän
versucht jeder, seine Bausteine auf möglichst viele Bauplätze
zu bringen, um den Pharao zu beeindrucken.
Jeder Spieler erhält ein Schiff, welches
er vor den Fluß stellt, sowie alle Bausteine seiner Farbe. Der jüngste
Spieler darf anschließend mit der Partie beginnen.
Zunächst wirft der Spieler mit dem Würfel
und setzt sein Schiff entsprechend viele Felder flußabwärts.
Besetzte Felder werden dabei übersprungen und zählen nicht mit.
Wenn das Schiff an der Nilmündung angekommen ist, wendet es und fährt
wieder den Fluß hinauf. Beim Weg zurück zum Oberlauf des Nils
darf der Spieler dann Bausteine zurückholen, die er bei der Hinfahrt
nicht richtig plazieren konnte. Natürlich kann man nur aus dem Bereich
seine eigenen Steine holen, in dem das Schiff seinen Zug beendet hat. Es
spielt dabei keine Rolle, ob sich die Bausteine halb im Wasser, im entsprechenden
Gebiet oder halb auf dem dazugehörigen Bauplatz befinden. Zurückgenommene
Spielsteine wandern in den eigenen Vorrat.
Nach der Bewegung und dem eventuellen Holen von
Bausteinen vom Spielbrett muß der Spieler nun Bausteine auf beliebigen
Baustellen abliefern. Er kann sich dabei aussuchen, ob er drei kleine,
einen großen oder den Würfel-Baustein in seiner Farbe verwenden
will. Hat er sich für eine Art entschieden, muß er einen Baustein
auf das Schiff legen und diesen dann vom Schiff herunterschnippen. Der
zu benutzende Finger wird dabei ebenfalls durch den Würfelwurf am
Anfang des Zuges festgelegt.
Die Art des Schnippens ist dem Spieler freigestellt.
Bausteine, die vollkommen im Fluß gelandet sind, kommen aus dem Spiel
und werden in die Schachtel zurück gelegt. Dies gilt auch für
Bausteine, die vom Spielbrett geschnippt wurden. Wenn man ein Schiff umkippt,
endet der Spielzug des Spielers sofort. Zur Strafe wird ein Baustein aus
dem Vorrat des Spielers in die Schachtel gelegt.
Wenn ein Baustein bei einem Bauplatz landet (es
spielt keine Rolle, ob sich der Bauplatz angrenzend zum eigenen Schiff
befindet oder nicht!), kann der Spieler eventuell anfangen, eine Pyramide
zu bauen. Dies geht immer dann, wenn sich mindestens drei Bausteine in
einem Baufeld ganz oder teilweise befinden. Die Position der Bausteine
kann der aktive Spieler frei wählen. Es ist beim Pyramidenbau nicht
erlaubt, im Feld liegende Steine nicht zu verwenden oder bereits bestehende
Pyramiden zu erweitern. Zum Pyramidenbau können nur kleine Bausteine
verwendet werden.
Wenn eine Pyramide umgeschnippt wird, können
die Bausteine wieder für den Bau einer neuen Pyramide verwendet werden.
Ruinen, bei denen mindestens ein Stein in der zweiten Ebene stehen geblieben
ist, bleiben jedoch erhalten! Es gibt keinen Zwang zum Bau einer Pyramide.
Sollte ein Spieler keine Bausteine mehr im Vorrat
haben, nimmt er sein Schiff vom Spielbrett und beendet sein Spiel. Die
übrigen Mitspieler machen jedoch noch weiter.
Wenn nur noch ein Schiff auf dem Nil ist, beendet
der Spieler mit seinem letzten Zug den Durchgang und es kommt zur Wertung.
Jeder Bauplatz bringt den beiden besten Baumeistern
Siegpunkte. Dabei zählen die Bausteine selbst unterschiedlich viele
Punkte und die Position innerhalb von Pyramiden bringt zusätzliche
Bonuspunkte ein. Sollte es zu einem Gleichstand gekommen sein, wird geschaut,
wessen Baustein am dichtesten am gewerteten Bauplatz liegt.
Die Siegpunkte werden auf der Zählleiste
angegeben.
Spielende: Es gewinnt
der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: „Cairo"
konnte unsere Spieler nicht überzeugen. Die Grundidee mit dem Schnippen
in einzelne Gebiete ist zwar einerseits recht originell, scheitet aber
oft an der Grobmotorik der Mitspieler. Wenn man dann einigermaßen
plazierte „Schüsse" abgeben kann, kommt es meistens eh nur zum Bau
der sehr kleinen Pyramiden, da man sich diese vermeintlich sicheren Siegpunkte
nicht entgehen lassen will. Eine destruktive Spielweise, bei der bewußt
solche Pyramiden wieder zerschlagen werden, hatten in unseren Partien keinen
Erfolg.
Fazit: Eine nette
Idee, aber leider kein Hit.
Wertung: Nach unserer
Meinung und der unserer Mitspieler ist „Cairo" allenfalls durchschnittlich.
In dieser Form ist es nicht unbedingt eine Kaufempfehlung. Das schlägt
sich in einer Bewertung von 3 Punkten nieder.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de