Spieletest für das Spiel : CANALETTO
Hersteller: Hans im Glück
Preis: 28 DM
empf.Alter: 12-
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 1995 
noch erhältlich: Nein
Autor: Günter Cornett
Besonderheit: 
Kategorie: Auktionsspiel 
Bewertungsbild Canaletto-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 34 Kunstwerke in 12 Kategorien, 1 Gondel, 1 Säule, 14 Werte-Plättchen, 4 Bestechungs-Plättchen, 4x3 Markierungsplättchen, 1 Spielplan
Aufmachung: Die Verpackung des Spieles ist kompakt, trotzdem befindet sich sehr viel Luft im Karton. Das Spielmaterial ist fast durchweg aus bedruckter Pappe, einzig die beiden Plastikstandfüße für die Gondel und die Säule fallen dabei aus dem Rahmen. Die Kunstwerke sind rechteckige Plättchen, wobei es diese zwei- bis viermal gibt. Die Anzahl wurde freundlicherweise mit auf die Bilder gedruckt. Die Wertungsplättchen haben Zahlenwerte, die zwischen 3 und 16 liegen. Als Bestechungsplättchen dienen kleine Maskenchips, die jeder Spieler zu seinen drei Markierungschips bekommt. Der Spielplan ist das aufwendigste im Spiel. Er zeigt uns eine gezeichnete Silouette von Venedig mit seinen Kanälen sowie 16 Häusern, die mit Brücken zu einer Art Rundkurs zusammengeschlossen sind. An der einen Seite des Spielfeldrandes befindet sich eine Leiste für 12 Werteplättchen, an der anderen Seite wird mit Hilfe der Markierungsplättchen der Kontostand angezeigt. Die Grafik ist als gelungen zu bezeichnen und macht Lust auf mehr, die Spielfreude wird nur durch die etwas kleinen Spielchips und die Aufstellfiguren getrübt.
Ziel: Jeder Spieler erhält die Chips in seiner Lieblingsfarbe und ein Bestechungsplättchen. Danach werden die Kunstwerke beliebig auf die Häuser verteilt, wobei man nur darauf achten muß, daß nicht zwei gleiche Kunstwerke in einem Haus sein dürfen. Eines der Markierungsplättchen wird auf das Feld 30 der Geldtabelle gelegt, die anderen dienen zur Markierung von Werten über 70 Dukaten oder für Schulden. Man mischt die Wertungsplättchen verdeckt und legt diese auf der entsprechenden Leiste des Spielfeldes offen aus. Die Säule und die Gondel werden abschließend auf ein beliebiges Haus gestellt und man kann mit dem Spiel beginnen.
Es gilt, seinen Reichtum zu vermehren. Ein Spieler beginnt und gibt ein beliebiges Gebot ab. Entsprechend der Zahl des Gebotes wird die Gondel pro Dukaten ein Feld in Uhrzeigerrichtung weiterbewegt. Im Uhrzeigersinn können die Mitspieler dann den Betrag überbieten (die Gondel wird entsprechend der Differenz beider Gebote voranbewegt) oder passen. Wer einmal paßt, kann in dieser Runde nicht wieder einsteigen.
Haben alle bis auf einen Spieler gepaßt, so bekommt dieser alle Kunstwerke, die in dem Haus mit der Säule sind und bezahlt den Betrag auf der Dukatenleiste. Anschließend wird die Säule auf das Feld mit der Gondel gestellt, welche also quasi immer die Wertgegenstände der folgenden Runde angibt.
Ist das Feld, auf dem die Gondel steht, bereits abgeräumt, so zieht die Gondel zum nächsten Feld mit Kunstwerken. Es beginnt eine neue Runde und der nächste Spieler macht das Startgebot. Ein Spieler kann durchaus mehr bieten als er hat, muß dann allerdings den Schulden-Marker in seiner Farbe auf die Dukatenleiste legen.
Sind alle Kunstgegenstände eines Typs von Spielern ersteigert worden, so werden sie weiterverkauft. Das oberste offene Wertungskärtchen am Rand zeigt den momentanen Verkaufspreis eines Kunstwerkes des Typs an. Es werden immer automatisch alle Gegenstände der Serie verkauft und der Wert auf der Dukatenleiste angerechnet. Sind zwei Serien fertig, so entscheidet der Ersteigerer über die Reihenfolge des Verkaufs. Nach Verkauf eines Typs wird die entsprechende Wertungskarte umgedreht und die folgende Wertungskarte bestimmt den Wert des nächsten Warentyps.
Die Bestechungsplättchen haben eine Besonderheit im Spiel. Durch Abgabe des Plättchens darf ein Spieler, wenn bereits ein Gebot vorliegt, welches nicht höher als 15 ist, sich die Kunstobjekte einfach nehmen und die Auktionsrunde beenden.
Spielende: Sobald sich nach einer Versteigerung höchstens noch 2 Typen von Objekten auf dem Spielplan befinden endet das Spiel. Es gewinnt der Spieler, der am meisten Geld erzielen konnte. Schulden müssen doppelt zurückgezahlt werden.
Kommentar: Canaletto ist nicht so spielstark wie die großen H.i.G.- Spiele, doch immer noch ausreichend für einen vergnüglichen Nachmittag. Die Auktionsmechanismen sind klar und die Spielregel gibt einleuchtende Beispiele, wie das Spiel funktioniert. Schulden kamen bei unseren Testspielen nie vor, es lohnte sich einfach nicht, da die Wertungen recht früh kamen. Planung und das richtige Taktieren mit dem Bestechungsplättchen können der Garant zum Spielsieg sein. Die Spieldauer ist zudem angenehm kurz ausgefallen. Abstriche muß man beim Material machen, denn die Säule kippt gerne mal um und die kleinen (oder besser winzigen) Markierungsplättchen tragen auch nicht gerade zu Begeisterungsstürmen bei, zu groß ist die Gefahr des "Verschwindens".
Fazit: Ein nettes Auktionsspiel für den kleinen Geldbeutel.
Wertung: Mit 4 Punkten kann man Canaletto sicherlich gut charakterisieren. Es ist kein Hit, aber ein gutes Familienspiel auch für Gelegenheitsspieler.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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