Spieletest für das Spiel: CAPITOL
Hersteller: Schmidt Preis: 40 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2001 noch erhältlich: Ja Autor: Alan R. Moon, Aaron Weissblum Besonderheit: Auswahlliste Spiel des Jahres 2001 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
90 Bausteine, 40 Dächer, 12 Bauwerks-Plättchen, 62 Aktionskarten,
4 Senatoren-Karten, 1 Konsul-Plättchen, 4 Wertungssäulen, 1 Fundament
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt die Landschaft Roms mit neun Regionen. Die Regionen besitzen
jeweils ein großes Feld, auf dem bestimmte Bauwerksplättchen
liegen können und eine unterschiedliche Zahl an kleineren Baufeldern
für weitere Bauwerksplättchen und Bausteine. Die Regionen sind
in drei verschiedenen Farben gehalten. Einige kleine Baufelder sind bereits
mit Brunnen versehen. Am Rand des Brettes befindet sich eine Leiste, auf
der die Bauwerksplättchen zu erwerben sind.
Bei den Bausteinen handelt es sich um quadratische
Holzquader, die sich gut stapeln lassen. Sie sind in einer neutralen Farbe
gehalten. Die Dächer sind in den Spielerfarben lackiert. Es gibt pro
Spieler fünf runde und fünf spitze Dächer.
Die Bauwerke aus Pappe werden in den einzelnen
Spielrunden an die Spieler gegeben, die sie gewinnbringend auf freie Bauplätze
einsetzen. Es gibt insgesamt vier große Gebäude und acht Brunnen.
Die Aktionskarten lassen sich in Dachkarten,
Baustein-Karten und Baugenehmigungen einteilen. Jede Kartenart hat verschiedene
Zahlenwerte. Die Senatoren-Karten zeigen allen Spielern, welche Farben
der jeweilige Mitspieler hat, während der Konsul den Startspieler
der Runde zeigt.
Auf den Wertungssäulen wird der aktuelle
Punktestand notiert. Jeder Spieler hat hier seine eigene Leiste. Die Leisten
werden mit dem Fundament aus Pappe zusammengehalten.
Ziel: Es gilt, auf
der Wertungsleiste möglichst viele Punkte zu erreichen.
Zu Beginn werden die Spielkarten nach ihren Eigenschaften
in drei Stapel sortiert und gemischt. Dann erhält jeder Spieler verdeckt
zwei Dachkarten, zwei Baustein-Karten und vier Baugenehmigungen zugeteilt.
Die verbliebenen Stapel werden offen nebeneinander an den Rand des Spielbretts
gelegt. Jeder Spieler bekommt die Dächer einer Farbe und die dazugehörige
Senator-Karte, die er offen vor sich ablegt. Anschließend gibt es
noch sechs Bausteine pro Person, mit denen der Spieler insgesamt vier Gebäude
nach gewissen Regeln baut, die mit Dächern abgeschlossen werden. Die
Bauwerks-Plättchen kommen gemäß der Vorlage auf die Versteigerungsleiste
am Rand des Spielbretts.
Schließlich werden die Säulen mit
dem Fundament bereitgelegt und man einigt sich auf die Spielreihenfolge.
Der Startspieler erhält den Konsul.
Eine Spielrunde besteht aus mehreren Phasen.
In der ersten Phase geht es um den Bau von Gebäuden. Beginnend mit
dem Startspieler dürfen die Spieler reihum immer eine Aktion durchführen
oder passen. Wenn ein Spieler paßt, darf er in dieser Runde nicht
wieder in der Bauphase tätig werden.
Der aktive Spieler kann eine Baustein-Karte ablegen,
um sich dafür zwei Bausteine aus dem allgemeinen Vorrat zu nehmen.
Die Bausteine muß er sofort verwenden, um bei sich neue Gebäude
zu bauen oder bestehende Gebäude, die noch kein Dach besitzen, aufzustocken.
Der Zahlenwert der ausgespielten Baustein-Karte spielt keine Rolle. Die
abgeworfene Karte kommt auf einen separaten Ablagestapel.
Spielt man eine Dachkarte aus, wird ein Dach
aus dem eigenen Vorrat genommen und auf ein unfertiges Gebäude gestellt,
welches sich vor dem Spieler befindet. Es ist dem Spieler überlassen,
ob er ein rundes oder ein spitzes Dach verwendet. Die abgelegte Karte kommt
auf einen separaten Ablagestapel, die Ziffer auf der Karte hat keine Bedeutung.
Wird eine Baugenehmigung gespielt, darf der Spieler
eines seiner vor ihm stehenden fertigen Häuser auf dem Spielplan in
einer der Regionen plazieren, die die gleiche Farbe wie die Baugenehmigungskarte
besitzt. Ein solches Gebäude darf nur auf einem leeren kleinen Bauplatz
abgestellt werden und nur dann, wenn das neue Gebäude die Höhe
des in der Region befindlichen höchsten Gebäude hat oder es um
ein Stockwerk überragt. Außerdem muß das neue Gebäude
die gleiche Dachform besitzen wie alle dort bereits stehenden Häuser.
Das erste Gebäude in einer Region darf nur
einen Stock besitzen. Ferner müssen die drei gleichfarbigen Regionen
beide Dachformationen aufweisen.
Wenn ein Spieler in der Bauphase keine Aktion
mehr machen will, paßt er. Erst wenn alle Spieler gepaßt haben,
endet diese Phase. Es ist erlaubt, eine Karte in der Bauphase auszuspielen,
ohne eine Aktion zu tätigen, um dadurch weiterhin aktiv zu bleiben.
Der zweite Spielabschnitt einer Runde befaßt
sich mit der Versteigerung von Bauwerksplättchen. In jeder Runde werden
dabei zwei Brunnen und ein großes Gebäude nacheinander versteigert.
Die Spieler nehmen ihren Senator auf die Hand
und wählen dann ihr Gebot für das aktuell zu versteigernde Objekt.
Alle legen ihre gesamten Handkarten schließlich als verdeckten Stapel
so hin, daß die gebotenen Karten oben liegen und die Senatoren-Karte
das Gebot eines Spielers von seinen restlichen Karten trennt.
Nun drehen alle Spieler ihre oberste Karte gleichzeitig
um, danach die folgende Karte usw. Bei jedem Umdrehen werden die Zahlenwerte
der Karten addiert, die Art der Karte ist nicht relevant. Sind bei allen
Spielern die Senatoren-Karten aufgedeckt, hat der Spieler die Auktion gewonnen,
der den höchsten Einsatz gegeben hat. Die von ihm eingesetzten Karten
werden sortiert auf die einzelnen Kartenstapel. Anschließend erhält
er das Gebäude und setzt es auf dem Spielplan ein. Ein Brunnen belegt
einen kleinen freien Bauplatz, ein Theater oder ein Tempel einen der großen
Plätze in einer Region. Bei einem Gleichstand erhält derjenige
das Gebäude, der weniger Siegpunkte besitzt. Sollte es immer noch
einen Gleichstand geben, kommt das Gebäude aus dem Spiel. Wer nicht
erfolgreich war, darf seine Karten wieder auf die Hand nehmen und sie in
einer der folgenden Versteigerungen oder Spielrunden wieder einsetzen.
Zum Schluß jeder Spielrunde werden Siegpunkte
vergeben. Dabei werden die neun Regionen nacheinander gewertet. Der Spieler,
der in einer Region die meisten Bausteine gesetzt hat, erhält 2 Punkte
plus jeweils einen Bonuspunkt für jeden Brunnen in der Region. Der
Spieler mit den zweitmeisten Bausteinen erhält lediglich einen Punkt
für jeden Brunnen in dem Gebiet. Bei einem Gleichstand um den ersten
Platz zählt das höchste Einzelgebäude bei diesen Spielern
und entscheidet über den ersten und zweiten Platz in der Region. Sollte
hier immer noch ein Unentschieden sein, dürfen beide die volle Punktzahl
auf der Wertungsleiste vorrücken. Bei einem Gleichstand auf dem zweiten
Platz erhalten alle Beteiligten entsprechende Punkte.
Sollte in einem Gebiet ein Tempel stehen, wird
die Gesamtpunktzahl in dieser Region verdoppelt!
In der letzten Phase einer Runde werden neue
Karten nachgezogen. Dabei beginnt der Startspieler, die anderen folgen,
nachdem er alle seine Karten nachgezogen hat. Ein Spieler erhält pro
Runde mindestens sechs neue Karten auf die Hand. Dabei darf er die Karten
einzeln nacheinander von den drei offenen Stapeln ziehen und kann sich
so anhand der Ziffern entscheiden, welche Karten und welche Kartenarten
er nehmen möchte.
Hat ein Spieler die Mehrheit bei einem Theater
in der Wertung gehabt, erhält er einen Bonus von zwei weiteren Handkarten,
der zweitplazierte Spieler darf eine zusätzliche Karte nehmen. Erst
wenn alle Karten verteilt sind, wechselt der Startspieler.
Spielende: Nach
vier Runden und der Abschlußwertung gewinnt der Spieler, dessen Säule
am weitesten nach vorne geschoben wurde.
Kommentar: „Capitol"
ist zurecht auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres gewesen. Die Partien
sind flott zu spielen und die Regeln recht einfach gehalten. Trotzdem ergeben
sich viele taktische Finessen, die Vielspielern auch längere Zeit
Freude bereiten. Zu zweit ist „Capitol" vielleicht nicht unbedingt zu empfehlen,
funktioniert aber auch dort recht gut. Eine Partie zu viert ist jedoch
in jedem Fall vorzuziehen.
Fazit: Ein gelungenes
Bauspiel, angenehm kurz und einfach in den Regeln.
Wertung: Mit 5 Punkten
ist diese Neuheit von Schmidt sicherlich ein Highlight des Jahrgangs 2001.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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