Spieletest für das Spiel : CAPONE
Hersteller: Amigo Preis: 40 DM empf.Alter: 14- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: 1994 noch erhältlich: Nein Autor: Mark Caines Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 1 Spielplan,
6 Familienfotos, Spielgeld, 48 Familienmitglieder in 6 Farben, 48 Bodygards
in 6 Farben, 56 Spielkarten, 6 Investitionschips
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt eine Stadt in Amerika. In dieser Stadt sind viele Orte,
die legale Geschäfte und illegale Geschäfte möglich machen,
sowie einige andere Felder wie ein Gefängnis und ein Hafen (Friedhof).
Die Familienfotos zeigen mehr oder weniger nette Clans, die um die Macht
in der Stadt kämpfen. Zu jedem Foto gehören 8 gleichfarbige Bodygards
(Holzscheiben) und 8 Familienmitglieder (beklebte größere Holzscheiben).
Das Spielgeld sieht recht witzig aus und ist wie der Rest der Grafik von
Herrn Vohwinkel wieder äußerst gelungen. Die Spielkarten zeigen
meistens die Orte auf dem Spielplan, einige haben jedoch die Funktion von
Ereigniskarten. Die Investitionschips werden zur Markierung des aktuellen
Punktestandes benötigt. Auch dieses sind kleine Holzscheiben.
Ziel: Jeder Spieler
bekommt einen Clan nebst Bodygards und dem Familienfoto. An dessen Rand
befindet sich eine Skala von 0-10, hier wird der Investitionschip auf das
Feld 0 gelegt. Das Spiel endet entsprechend, wenn der Chip das Feld 10
erreicht. Jeder Spieler erhält von der Bank noch Startkapital und
bekommt eine gewisse Anzahl von Karten (je nach Spielerzahl sind es 4 oder
5). Wenn ein Spieler möchte, kann er nun einmalig eine beliebige Anzahl
von Karten gegen neue Karten tauschen. Die abgeworfenen Karten kommen auf
einen verdeckten Ablagestapel.
Ist man am Zug, so spielt man eine Karte aus,
entweder verdeckt auf den Ablagestapel oder offen, wenn es zu einer Aktion
kommen soll. Es gibt bei den Karten legale Geschäftskarten, illegale
Geschäftskarten und Ereigniskarten.
Spielt man eine legale Geschäftskarte aus,
so wird einer der eigenen Bodygards auf das entsprechende Feld auf dem
Spielplan gestellt und man bekommt sofort Geld ausbezahlt. Je mehr Investitionen
man vorher getätigt hat, desto mehr Geld kommt bei so einer Karte
zustande. Zu Beginn bringt sie also wenig, am Ende jedoch recht viel Geld.
Spielt man eine illegale Geschäftskarte
aus, so muß man dort eigene Familienmitglieder und/oder Bodygards
plazieren, die mindestens den Wert ergeben, der auf der Karte steht. Die
Familienmitglieder haben Werte von 20000-100000 Geldeinheiten, jeder Bodygard
zählt 5000 Geldeinheiten. Dabei ist zu beachten, daß der Don
(Oberhaupt der Familie, 100000 Geldeinheiten) alleine bzw. nur mit Bodygards
auf dem Feld abgesetzt werden darf und die Mama nur mit maximal einem anderen
Familienmitglied ausgespielt werden kann (natürlich dürfen auch
hier Bodygards dazugestellt werden). Jedes illegale Geschäftsfeld
ist zweimal auf dem Spielplan vorhanden, es gibt insgesamt 4 Karten pro
illegalem Geschäftsbereich. So kann ein Spieler wählen, ob er
ein unbesetztes Feld mit seiner Familie besetzen will oder ob er ein bereits
besetztes Feld in Anspruch nehmen will.
Geht er auf ein besetztes Feld, so muß
er mind. 5000 Geldeinheiten mehr aufbieten. Der Verlierer verliert alle
seine Spielfiguren. Die Familienmitglieder kommen in den Hafen und werden
dort versenkt, Bodygards kommen an den Rand des Spielfeldes und können
später wieder angeheuert werden.
Spielt man eine Ereigniskarte aus, so geschehen
die dort angegebenen Sachen, d.h. man eliminiert eine Gruppe vollständig,
man holt sich Schmiergelder, gibt dem FBI einen Tip (Familienmitglieder
gehen in das Gefängnis und setzen 3 Runden aus) oder übernimmt
ein Geschäft (Gegner ist tot, eigene Figuren stehen nun auf dem Feld).
Wenn man Glück hat, kann man auch ein Familienmitglied
aus dem Verkehr ziehen. Dann nimmt man es einfach vom jetzigen Feld weg
und stellt es auf eines der "Aus-dem-Verkehr"-Felder. Dieses Mitglied bringt
dieses Jahr kein Geld ein. Haben alle Spieler alle Karten abgelegt, kommt
es zur Abrechnung des ersten Jahres.
Zuerst werden die Spielsteine, die aus dem Verkehr
gezogen wurden oder auf legalen Geschäftsfeldern standen, an die Eigentümer
zurückgegeben. Dann werden die illegalen Geschäftsfelder abgerechnet.
Jeder Spieler erhält gemäß seinen vorhandenen Familienmitgliedern
und Bodygards den aufgedruckten Betrag in Bargeld ausbezahlt. Anschließend
gehen auch diese Spielfiguren zurück an die Mitspieler. Nur die Spielfiguren
im Hafen bleiben dort bis zum Ende des Spieles liegen.
Leute, die im Gefängnis sitzen, dürfen
nun einen Zellenblock weiterlaufen, bis sie ihre Strafe abgesessen haben.
Dann kommen auch sie wieder zu den Spielern.
Als letztes darf jeder Spieler noch für
je 100000 Einheiten seinen Investitionschip versetzen. Danach werden etwaige
tote Bodygards für je 5000 Einheiten aufgekauft und es erfolgt eine
neue Kartenverteilung mit allen Karten.
Spielende: Sieger
wird der Spieler, der als erstes seinen Investitionschip auf 10 liegen
hat. Haben dies mehrere Spieler, so zählt das meiste Bargeld.
Kommentar: Capone
ist ein gutes Spiel, bei dem man immer überlegen muß, wie man
seinen eigenen Vorteil nutzen kann und die Gegner sich gegenseitig die
Familienmitglieder zerstückeln. Selbst mit wenigen Familienmitgliedern
kann man durchaus mithalten und Geld mit legalen Geschäften verdienen.
Allerdings sollte man das Spiel mit 4-6 Spielern spielen, denn bei drei
Spielern kann man den Gegner nicht effektiv genug bekämpfen.
Fazit: Ein gelungenes
Spiel, bei dem das Einschätzen der eigenen und der fremden Karten
wichtig ist.
Wertung: Das Spiel
bekommt 5 Punkte, es macht richtig Spaß, den anderen ihre Leute wegzunehmen
und die feindlichen Clans so zu Fehden herauszufordern.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de