Spieletest für das Spiel: CARCASSONNE
– NEUES LAND
Hersteller: Hans im Glück Preis: 15 Euro empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Klaus-Jürgen Wrede, Leo Colovini Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2006 Kategorie: Legespiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!
Ausstattung: 84 Plättchen,
25 Spielfiguren, 1 Wertungstafel, 5 Übersichtskarten
Aufmachung: Die
quadratischen Plättchen zeigen unterschiedliche Landschaftsformen
mit Ebenen, Bergen und Wasserflächen. Einige Plättchen haben
außerdem Städte an den Ufern aufgedruckt.
Für jeden Spieler gibt es fünf Spielfiguren
aus Holz. Diese sind kleinen Männchen nachempfunden. Die große
Wertungstafel dient zum Anzeigen der bereits erzielten Siegpunkte. Auf
den Übersichtstafeln findet man die unterschiedlichen Wertungsmöglichkeiten
während der Partie.
Ziel: Jeder Spieler
versucht seine Figuren geschickt einzusetzen, um möglichst viele Siegpunkte
zu erzielen.
Am Anfang wählt jeder Spieler eine Farbe
und nimmt sich alle entsprechenden Figuren. Außerdem bekommt man
eine Übersichtskarte ausgehändigt. Aus den Plättchen sortiert
man das Start-Stück heraus und mischt den Rest gründlich. Dieser
wird in mehreren Stapeln neben der Spielfläche abgelegt. Nachdem jeder
eine Figur auf das erste Feld der Wertungstafel gestellt hat, kommt auch
diese neben die Spielfläche und man einigt sich auf den Startspieler.
Der aktive Spieler zieht zunächst ein neues
Plättchen und legt dieses anschließend zu den bereits ausliegenden
Landschaftskärtchen in die Mitte. Die neu gelegte Karte muß
dabei mit mindestens einer Kantenseite an bereits vorhandenen Kärtchen
anliegen und die Landschaften benachbarten Plättchen müssen fortgeführt
werden. Kann eine Karte nicht angelegt werden, kommt sie in die Schachtel
zurück und der aktive Spieler zieht erneut.
Danach darf der Spieler auf Wunsch eine eigene
Figur aus seinem Vorrat auf dem gerade gelegten Plättchen abstellen.
Die Figur kommt dabei immer auf eine der vorhandenen Landschaftstypen (Ebene,
Berg, Wasserfläche). In dem Gebiet, in dem die neue Figur steht, darf
keine weitere Spielfigur eines Spielers vorhanden sein.
Alternativ zum Einsetzen darf der Spieler auch
einen eigenen Gefolgsmann wieder entfernen, um dadurch Punkte zu kassieren.
Der Gefolgsmann kommt danach in den Vorrat des Spielers zurück und
kann später erneut auf die Spielfläche gesetzt werden.
Bei Ebenen bekommt der Spieler ein oder zwei
Punkte pro Plättchen, über das sich die Ebene erstreckt. Dabei
ist es für die Wertung von Bedeutung, ob die Ebene geschlossen ist
oder ob sich noch offene Enden dort befinden.
Bei den Bergen bekommt der Spieler für eine
nicht abgeschlossene Kette einen Punkt pro angrenzender Stadt in den Bergen
bzw. den Ebenen herum. Bei einer abgeschlossenen Bergreihe erhöht
sich die Punktzahl auf zwei Punkte pro Stadt.
Auch die Wasserflächen bringen einen Punkt
pro Stadt, sofern die Wasserfläche nicht komplett von Land umschlossen
ist. Ist dies jedoch der Fall, bekommt man zusätzlich noch einen Siegpunkt
pro Wasserfeld zur Städtewertung dazu.
Durch geschicktes Einsetzen und Legen von Plättchen
kann es passieren, daß zwei getrennte Gebiete mit Figuren zu einem
Areal verschmelzen. Auch hier kann jeder Spieler die volle Punktzahl erhalten,
wenn er seine Figur wieder zurückzieht. Es gibt keine Mehrheitsregelungen.
Spielende: Nachdem
der letzte Spielzug ausgeführt wurde, kommt es zur Schlußabrechnung,
bei der alle verbliebenen Spielfiguren auf den Plättchen noch ausgewertet
werden. Danach gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: In der
Experten-Variante zieht jeder Spieler zu Beginn der Partie zwei Plättchen,
die er offen vor sich auslegt. Im Spielzug wählt man dann eines dieser
Plättchen aus und legt es. Danach wird ein neues Landschaftsplättchen
nachgezogen. Je nach Spielerzahl kommen dann auch einige Karten unbesehen
vor Beginn des Spiels in die Schachtel zurück, damit jeder gleich
oft an die Reihe kommt.
Die neue Version des beliebten Spiels "Carcassonne"
ist natürlich in weiten Teilen immer noch an den Neo-Klassiker angelehnt.
Die Hauptänderung ist in der Wertung zu sehen, die nun auch bei nicht
abgeschlossenen Gebieten erfolgt. Durch die geringe Anzahl an verfügbaren
Figuren kommt es häufiger vor, daß ein Spieler eine Figur wieder
zurückziehen muß. Wird dadurch ein unvollständiges Gebiet
gewertet, hat der nachfolgende Spieler die Chance, dieses in seinem Zug
neu zu besetzen, wodurch es zu Mehrfachwertungen einzelner Abschnitte kommt.
Das Ärger-Element durch den Zusammenschluß
von zwei Gebieten zu einem und der damit erreichten Mehrheitsbildung und
Figurenbindung des Grundspiels fällt leider komplett weg.
Die Spieldauer erhöht sich naturgemäß
bei vielen Spielern etwas im Vergleich zu einem reinen 2-Personen-Spiel.
Hier ist allerdings der Einfluß größer und man erzielt
insgesamt mehr Punkte. Die verwendeten Grafiken sind Geschmackssache, gefielen
den meisten unserer Spieler jedoch nicht unbedingt. Sie sind irgendwie
zu blaß geraten.
Fazit: Nur für
beinharte Carcassonne-Fans ein Muß.
Wertung: Dem italienischen
Co-Autoren ist es leider nicht gelungen, daß ohnehin schon gute Spielprinzip
noch weiter zu verbessern. Diese Variante ist zwar auch nicht schlecht,
kann aber mit gerade so 4 Punkten unserer Meinung nach nicht gegen andere
Spiele aus dieser Familie ankommen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de