Spieletest für das Spiel: CARCASSONNE STAR WARS
Hersteller: Hans im Glück
Preis: 25 Euro
empf.Alter: 7-
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2016
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Carcassonne Star Wars-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 1 Punktezählleiste, 76 Plättchen, 6 Würfel, 30 Spielfiguren, 5 Charakterkarten
Aufmachung: Auf der Punktezählleiste werden die Siegpunkte im Verlauf des Spiels abgetragen. Die Spieler bauen mit Hilfe der Plättchen gemeinsam den Weltraum mit verschiedensten Planeten, Handelsrouten und Asteroidenfeldern.
Bei den Würfeln handelt es sich um normale Sechsseiter in zwei Farben. Sie werden bei den Kämpfen um die Planeten benötigt.
Die Spielfiguren sind aus Holz und zeigen kleine Männchen. Sie können vor der ersten Partie mit den mitgelieferten Aufklebern beklebt werden. Jeweils eine der Figuren ist größer als die anderen. Für jede Spielfarbe gibt es einen eigenen Charakter in Form einer großen Papp-Karte. Jeder Figur ist dabei eines von drei Fraktionssymbolen zugeordnet. Diese Symbole findet man auch bei den Planeten.
Ziel: Die Spieler verkörpern Figuren aus dem Star Wars-Universum und wollen möglichst viel Macht in Form von Siegpunkten anhäufen.
Zu Beginn der Partie legt man die Würfel und die Zählleiste an den Rand der Spielfläche. Das Startplättchen wird offen in der Tischmitte ausgelegt, die restlichen Plättchen mischt man gründlich und legt sie in mehreren Stapeln bereit.
Jeder Spieler wählt eine Farbe und erhält die passenden Spielfiguren und die Charakterkarte. Eine kleine Figur stellt man auf das erste Feld der Punkteleiste.
In seinem Zug zieht der Spieler zunächst ein neues Plättchen von einem der Stapel. Dieses Plättchen muss nun waagerecht oder senkrecht an die Auslage angelegt werden. Dabei muss man darauf achten, dass die Kantenseiten immer passend zu angrenzenden Plättchen sein müssen.
Auf das gerade gelegte Plättchen kann man nun je nach Motiv eine eigene Spielfigur setzen. Ist eine Handelsroute zu sehen, kann die Figur auf die Handelsroute gestellt werden, sofern sich auf dieser Route nicht schon bereits eine Spielfigur eines Spielers befindet.
Auch auf ein Asteroidenfeld darf man eine Spielfigur stellen, sofern sich im gesamten Asteroidenfeld noch keine anderen Figuren aufhalten.
Ist auf dem aktuellen Plättchen ein Planet zu sehen, darf man alternativ auch eine Figur auf diesen Planeten setzen, wenn man dies will.
Nach dem Anlegen und dem eventuellen Einsetzen einer Spielfigur wird überprüft, ob durch Zusammenwachsen von mehreren Gebieten Figuren von mehreren Spielern in einem Bereich stehen. Ist dies der Fall, kommt es zu einem Kampf um diesen Bereich.
Man bekommt für den Kampf einen Würfel für jeden am Kampf beteiligten eigenen kleinen Spielstein. Ist ein großer Spielstein im Kampf involviert, erhält man einen zweiten Würfel dazu. Gibt es außerdem in dem umkämpften Gebiet ein oder mehrere Fraktionssymbole der eigenen Art, gibt es einen weiteren Würfel.
Die Spieler werfen ihre Würfel gleichzeitig. Von jedem Spieler wird danach der Würfel mit dem höchsten Ergebnis betrachtet. Wer von den beiden Kontrahenten den größten Wert vorweisen kann, gewinnt die Auseinandersetzung. Bei einem Gleichstand erhalten beide einen Siegpunkt und werfen erneut.
Der Verlierer erhält seine Spielfigur zurück. Als Entschädigung gibt es für jeden eigenen verwendeten Würfel jedoch einen Siegpunkt gutgeschrieben. Der Gewinner darf seine Figuren stehen lassen.
Planetenübernahmen funktionieren etwas anders. Hier darf ein Spieler, wenn er ein benachbartes Plättchen legt, sich entscheiden, ob er regulär auf das gelegte Plättchen eine Figur stellt oder direkt auf den Planeten zu einem Überraschungsangriff fliegt.
Als nächstes überprüft der aktive Spieler, ob eine Handelsroute, ein Asteroidenfeld oder ein Planet abgeschlossen ist. Eine Handelsroute gilt als fertig, wenn sie an jedem Ende einen Kreuzungspunkt bzw. einen Endpunkt besitzt. Der Spieler bekommt für jedes Plättchen der Strecke einen Siegpunkt und erhält seine Spielfiguren von der Route zurück. Ist ein Asteroidenfeld geschlossen, gibt es pro Plättchen dieses Asteroidenfeldes zwei Siegpunkte. Jedes Fraktionssymbol bringt zwei Bonuspunkte. Auch hier erhält der Spieler nach der Wertung seine Figuren zurück.
Ein Planet gilt als abgeschlossen, wenn er von acht anderen Plättchen umgeben ist. Er bringt dann 11 Punkte ein. Auch hier bekommt der Spieler seine Figur zurück.
Spielende: Wurde das letzte Plättchen angelegt, gibt es noch eine Schlusswertung für die auf den Kärtchen verbliebenen Figuren. Der Gewinner wird der Spieler, der am Ende die höchste Gesamtpunktzahl besitzt.
Kommentar: „Carcassonne“ dürfte mittlerweile vielen Spielern bekannt sein dank der unzähligen Erweiterungen und vielen eigenständigen Varianten, die der Hans im Glück-Verlag seit dem Gewinn des „Spiel des Jahres“ vor etlichen Jahren auf den Markt gebracht hat.
Die „Star Wars“-Version stellt dabei etwas Neues dar, denn ein Lizenzprodukt hat der Verlag bis dato noch nicht auf den Markt geworfen.
Die Grafik ist dabei durchaus ansprechend, der Kenner vermisst aber irgendwie den so liebgewonnenen Todesstern, der hier leider überhaupt nicht auftaucht. Auch bei den Spielfiguren wären individuellere Formen sicherlich besser gewesen. Immerhin kann man sie mit Aufklebern verschönern, wobei die Motive gerade bei den dunkleren Spielerfarben nur sehr schlecht zu erkennen sind. Ärgerlich ist die zu kleine Punkteleiste und das Fehlen von Markern, die angeben, dass ein Spieler bereits die zweite Runde auf diesem Pfad beschreitet.
Die Spielregeln zum Grundspiel Carcassonne mussten vor allem durch die Kämpfe angepasst werden. Diese werden einfach und effektiv ausgefochten und ein vermeintlich unterlegener Spieler kann trotzdem mit etwas Glück gegen den großen Herrscher eines Asteroidengürtels bzw. eines Planeten bestehen.
Bei den Charakterkarten hätte ich mir zusätzliche Features gewünscht, denn bis auf ihr Fraktionssymbol haben diese Karten nur die Funktion als Erinnerung, wer mit welcher Farbe spielt.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung, ist aber bei weniger Spielern etwas planbarer. Durch die Kämpfe und die leichte Möglichkeit, Gebiete der anderen zu übernehmen, werden in der Regel kleine Strecken oder Asteroidengürtel gebaut und möglichst schnell gewertet. Das große Hauen und Stechen geht vor allem um die Planeten, von denen es eine ganze Menge im Spiel gibt.
Fazit: Ein Lizenzprodukt mit einigen Mängeln.
Wertung: Mit gerade 4 Punkten ist „Carcassonne Star Wars“ keine wirkliche Glanzleistung, was zum Teil auch an dem fehlenden oder lieblos gestalteten Material liegt.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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