Spieletest für das Spiel: CARCASSONNE ÜBER STOCK UND STEIN
Hersteller: Hans im Glück
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 8-
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus-Jürgen Wrede
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: März 2016
Kategorie: Legespiel		 Bewertungsbild Carcassonne Über Stock und Stein-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 73 Landschaftsplättchen, 33 Erntechips, 1 Punkteleiste, 5 Punkte-Plättchen, 25 Spielfiguren, 10 Ställe
Aufmachung: Die Landschaftsplättchen zeigen Teile von Äckern, Wegen, Wiesen und Tieren. Auf einigen Plättchen sind außerdem Ernte-Chips zu sehen.
Diese Ernte-Chips zeigen jeweils eines von insgesamt sechs Erzeugnissen, die auf den Äckern angebaut und geerntet werden können.
Die Punkteleiste dient während des Spiels zum Anzeigen der aktuellen Siegpunktzahl. Ist das Ende des Pfades erreicht, nimmt sich der Spieler ein Punkte-Plättchen und startet mit seiner Figur erneut auf der Leiste.
Als Spielfiguren dienen kleine Holzmännchen in den Spielerfarben. Passend dazu hat jeder noch zwei Ställe zur Verfügung. Auch diese Häuser sind aus Holz gefertigt.
Ziel: Die Spieler verkörpern Bauern, die auf den diversen Feldern ihre Ernte einfahren und Siegpunkte erzielen wollen.
Zu Beginn der Partie sucht man die Start-Landschaft heraus und legt sie in die Tischmitte. Den Reststapel mit den Landschaftsplättchen mischt man gründlich und legt ihn dann bereit. Jeder Spieler erhält einen Satz Spielfiguren und zwei Ställe. Eine Figur wird als Siegpunktanzeiger auf die entsprechende Leiste gelegt. Die Ernte-Chips werden sortiert am Rand der Spielfläche bereitgelegt.
Der aktuelle Spieler beginnt seinen Spielzug damit, dass er zunächst ein neues Landschaftsplättchen zieht und dann in die Auslage legt. Es muss immer an mindestens ein anderes Plättchen angrenzen. Äcker, Wege und Wiesen müssen dabei fortgeführt werden.
Nach dem Anlegen darf der Spieler eine seiner Spielfiguren auf dem gerade eingesetzten Plättchen abstellen. Auf einem Weg geht dies nur, wenn auf dem gesamten Weg noch keine andere Figur steht. Ein Weg wird abgeschlossen, wenn beide Enden an Äckern oder Kreuzungen enden.
Es ist erlaubt, mit einer eigenen Figur, die sich schon auf dem Weg befindet, an den man gerade angelegt hat, zu wandern, sofern der Weg nicht abgeschlossen wurde. Dazu zieht man mit der Figur in einer Richtung beliebig weit und hält dann auf einem freien Wegstück an. Jedes betretene Feld bringt dabei einen Siegpunkt ein. Kreuzungen und Äcker sind Hindernisse, die man nicht passieren darf. Wandern darf man nur, wenn man auf das Einsetzen eines Spielsteins verzichtet.
Auch auf einem Acker kann man eine Figur aufstellen, sofern sich dort nicht schon eine Figur befindet. Sobald ein Acker abgeschlossen ist und nicht mehr erweitert werden kann, wird dieser gewertet.
Ställe kommen immer nur auf Wiesenabschnitte. Sie werden auch nur auf das aktuell gelegte Plättchen gestellt. Auf die acht umgebenden möglichen Feldern darf jedoch kein anderer Stall stehen. Ställe bleiben bis zum Ende der Partie auf den Plättchen stehen.
Nach dem eventuellen Einsetzen von Figuren oder Ställen kommt es zur Wertung, sofern Wege oder Äcker abgeschlossen wurden. Bei einem Weg gibt es für jeden Streckenabschnitt einen Siegpunkt. Die Spielfigur kommt anschließend wieder in den Vorrat des Spielers zurück. Bei einem Acker gibt es pro Kärtchen zwei Siegpunkte. Sind außerdem noch Ernte-Chips auf den Plättchen zu finden, gibt es diese aus dem allgemeinen Vorrat dazu.
Durch besondere Spielkonstellationen kann es vorkommen, dass beim Legen eines Plättchens zwei Wege bzw. Äcker zu einem verschmelzen. Die dort stehenden Figuren werden bei Wertungen gleich behandelt. Die Ernte-Chips müssen sich die Spieler allerdings teilen und nehmen sie abwechselnd auf.
Wenn alle Landschaftsplättchen angelegt wurden, endet die Partie und es kommt zur Abschlusswertung. Jeder unvollständige Weg und jeder unvollständige Acker bringt seinem Besitzer noch pro Abschnitt einen Siegpunkt. Ernte-Chips werden nicht mehr vergeben. Die Ställe bringen einen Punkt für jedes Tier auf den umgebenden Plättchen.
Für jeden Ernte-Chip gibt es ebenfalls einen Siegpunkt. Hat man ein Set aus fünf unterschiedlichen Früchten, gibt es dafür noch einmal einen Bonus.
Spielende: Wer nach der Auswertung die meisten Siegpunkte besitzt, gewinnt die Partie.
Kommentar: Wieder einmal hat es der Autor zusammen mit dem Spieleverlag geschafft, eine neue Variation des Bestsellers Carcassonne zu kreieren.
Die Neuerungen in dieser Version sind die Ernte-Chips und das Wandern von Figuren auf den Wegen. Während das Einsammeln von Ernte-Chips eher zufällig und nebenher geschieht, werten die Wanderungen die Wege deutlich auf. Wird ein Weg zu groß, sorgen auch die Mitspieler schon dafür, dass dieser Weg schnellstmöglich geschlossen wird. Macht man dies nicht, erreicht man durch das Wandern durchaus sehr viele Siegpunkte.
Die Ställe bringen zwar auf den ersten Blick viele Punkte, sind aber umständlich zu schließen. Auch hier gilt, dass man versuchen sollte, sie möglichst nebenbei mit aufzuwerten, in dem man passende Plättchen anlegt.
Insgesamt betrachtet ist das Spiel vielleicht noch etwas familienfreundlicher und einfacher für Neueinsteiger geworden. Ob es den passionierten Carcassonne-Spieler jedoch anspricht und auf lange Sicht fesselt, ist eher fraglich.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung gut und auch beim Material gibt es nichts zu beanstanden. Die Regel ist recht bunt geworden, führt die Spieler aber mit vielen kleinen Beispielen gekonnt durch das Spiel.
Fazit: Eine weitere einfache Caracassonne-Variante.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist das Spiel vor allem für Familien geeignet, die sich wegen der etwas komplizierten Wiesen-Wertung des Ursprungsspiels nicht für Carcassonne erwärmen konnten.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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