Spieletest für das Spiel: CARCASSONNE JÄGER & SAMMLER
Hersteller: Hans im Glück 
Preis: 13 Euro
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 2002 
noch erhältlich: Ja
Autor:  Klaus Jürgen Wrede
Besonderheit: 
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Carcassonne Jaeger und Sammler-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!

Ausstattung: 79 Landschaftskärtchen, 12 Bonuskärtchen, 1 Wertungstafel, 5 Wertungskarten, 10 Scheiben, 5 Sätze mit Spielfiguren
Aufmachung: Die Kärtchen zeigen grüne Wiesen, die durch Flüsse, Seen und Wälder (teilweise mit Goldklumpen) aufgelockert werden. Auf den Wiesen befinden sich manchmal Tiere. Die Bonuskärtchen zeigen ebenfalls verschiedene Landschaftsformen. Alle Kärtchen sind quadratisch und aus dicker Pappe.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um stilisierte Menschen in den fünf Spielerfarben und kleine Hütten. Die Wertungstabelle auf einem Spielbrett zeigt jederzeit den aktuellen Punktestand an. Die beigelegten Wertungskarten sind beidseitig bedruckt und zeigen auf der einen Seite den Wert 50 und auf der anderen den Wert 100 an. Sie werden während der Partie benötigt, wenn ein Spieler entsprechend weit auf der Wertungsleiste vorangekommen ist.
Die Scheiben werden bei der Schluß-Wertung benötigt, um Beutetiere und Jäger auf einer Wiese abzudecken.
Ziel: Es gilt, nach Ablegen aller Kärtchen die meisten Siegpunkte zu besitzen.
Zu Beginn der Partie wird die Startkarte aussortiert und in die Tischmitte gelegt. Die restlichen Landschaftskärtchen mischt man gründlich und legt sie in mehreren verdeckten Stapeln beiseite. Auch die Bonuskarten werden gut gemischt und getrennt als Stapel aufgeschichtet.
Jeder Spieler bekommt einen Satz mit Spielfiguren und stellt eines seiner Männchen auf das Startfeld der Wertungsleiste.
Wer an der Reihe ist, muß drei Aktionen hintereinander durchführen. Zunächst muß der Spieler eine Landschaftskarte von einem der verdeckten Stapel ziehen und anlegen. Dabei ist zu beachten, daß das Kärtchen immer mit mindestens einer Kante an ein bereits ausliegendes Plättchen gelegt wird. Ferner müssen an allen angrenzenden Seiten eventuell vorhandene Flüsse, Wiesen oder Wälder fortgeführt werden. Sollte ein Kärtchen gar nicht passen, kommt es aus dem Spiel und der Spieler darf sich eine neue Karte ziehen.
Anschließend kann der Spieler eine seiner Figuren (Männchen oder Hütte) auf das soeben gelegte Plättchen stellen. Er muß sich jedoch entscheiden, ob er es auf die Wiese, den Fluß, den See oder in den Wald stellen will (sofern diese Auswahlmöglichkeiten auf dem Kärtchen vorhanden waren). Die Hütten können nur an Flüssen oder Seen stehen.
Beim Abstellen einer Figur muß man beachten, daß sich auf einem Abschnitt immer nur eine Figur befinden darf. Ein Flußabschnitt besteht dabei aus allen Flußstücken, die sich zwischen zwei Seen oder einem See und einer Quelle befinden. In einen Wald kann eine Figur nur gesetzt werden, wenn in allen direkt mit dem gelegten Teil verbundenen Waldstücken keine Figur steht. Auf einer Wiese kann eine Figur nur sein, wenn sie alleine dort ist und auf angrenzenden Wiesenfeldern keine weiteren Figuren, egal ob eigene oder fremde, liegen.
Entsteht durch das Legen eine fertige Wasserstraße oder ein kompletter Wald, dann werden diese Abschnitte sofort gewertet. Ein Fluß ist fertig, wenn er an beiden Seiten durch Seen oder Quellen eingegrenzt ist. Ein Spieler, der dort ein Männchen stehen hat, erhält pro Plättchen dieses Abschnittes einen Punkt. Wenn sich in den begrenzenden Seen Fische befinden, gibt es pro Fisch einen Bonuspunkt dazu. Anschließend bekommt man seine Figur zurück in den Vorrat. Die Punkte werden auf der Wertungsleiste markiert.
Ein Wald gilt als fertig, wenn er komplett von einer Wiese umgeben ist. Für einen Wald erhält der Spieler mit den meisten Figuren darin pro Kärtchen zwei Punkte. Auch hier erhalten die Spieler ihre Figuren zurück. Anschließend wird geschaut, ob in dem fertiggestellten Wald kleine Goldklumpen vorhanden sind. Ist dies der Fall, darf der aktive Spieler sofort (unabhängig von der Anzahl an Gold) einen Bonuszug machen und ein Bonuskärtchen ziehen und nach den Regeln anlegen. Mehr als einen Bonuszug pro Spielrunde kann ein Spieler nicht machen.
Durch trickreiches Anlegen ist es möglich, zwei Flüsse oder Waldabschnitte so miteinander zu verbinden, daß daraus ein gemeinsamer Fluß oder Wald entsteht. Die Spielfiguren bleiben in diesem Fall bis zur Wertung auf ihren Feldern. Sie erhalten bei einem Gleichstand alle die volle Punktzahl gutgeschrieben. Sollte es jedoch einen Spieler mit eindeutiger Mehrheit geben, so erhält nur er die Punkte.
Eine Figur auf der Wiese bleibt für das gesamte Spiel dort stehen und tritt erst am Ende der Partie in Erscheinung. Wie bei den Flüssen und Wäldern ist es natürlich auch hier möglich, durch geschicktes Verbinden zweier Wiesen mehrere Spielfiguren in einer neuen großräumigeren Wiese unterzubringen.
Die Hütten bleiben bis zur Schlußwertung auf dem Spielbrett. Eine Hütte gehört zu einem Flußsystem mit allen untereinander verbundenen Flußabschnitten, Quellen und Seen. Beim Einsetzen darf sich keine andere Hütte in diesem System befinden.
Spielende: Nachdem die letzte Landschaftskarte gelegt wurde und der Zug zu Ende gespielt ist, erfolgt die Schlußwertung. Jeder nicht fertige Flußabschnitt mit Figur und jeder unfertige Wald bringen keine Punkte.
Jede Mehrheit an Hütten in einem Flußsystem bringt pro Fisch einen Siegpunkt für den Besitzer dieser Hütten. Sollte es durch Zusammenschlüsse von Flüssen keine eindeutige Mehrheit geben, erhalten alle Spieler mit den meisten Hütten in diesem Abschnitt die Punkte.
Als letztes werden die Wiesen abgerechnet. Auch hier bekommt nur der Spieler mit den meisten Figuren auf einer Wiese Siegpunkte. Jedes Wild, jedes Mammut und jeder Auerochse bringen dabei 2 Siegpunkte. Sollten sich Säbelzahntiger auf der Wiese befinden, fressen diese jedoch zuvor jeweils ein Wild. Zur Kennzeichnung verwendet man dabei die Chips und deckt die entsprechenden Motive einfach ab. Wenn es bei der Mehrheit einen Gleichstand gibt, werden die Punkte an die beteiligten Spieler voll ausgegeben.
Kommentar: „Carcassonne Jäger und Sammler" ist ohne Zweifel eines der Highlights der Herbstneuheiten 2002. Es ist schön zu spielen, einfach zu erklären und hat einen sehr hohen Wiederspielreiz. Das Material ist gut und auch die Regeln sind relativ gut erklärt. Abhängig von der Spielerzahl ergeben sich unterschiedliche Spieltaktiken und auch ein Spiel zu zweit ist sehr reizvoll. Angenehm ist die kurze Spieldauer. Besitzer des alten Spiels „Carcassonne" kennen viele Regeln bereits, da sich in der neuen Version vor allem die Punktwertungen geändert haben.
Die Grafik ist Geschmackssache. Viele Spieler finden, daß das Original schöner gezeichnet ist, aber spielerisch bietet „Jäger und Sammler" doch einen Tick mehr.
Fazit: Die Überarbeitung hat aus dem guten Spiel noch ein etwas besseres Spiel gemacht.
Wertung: Wir vergeben einhellig sehr gute 5 Punkte. Eine unbedingte Kaufempfehlung, vor allem für Leute, die das alte „Carcassonne" noch nicht besitzen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de

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