Spieletest für das Spiel: CARCASSONNE
Hersteller: Hans im Glück Preis: 30 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Ja Autor: Klaus-Jürgen Wrede Besonderheit: Spiel des Jahres 2001 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!
Ausstattung: 71 Kärtchen,
1 Startkärtchen, 40 Spielfiguren, 1 Wertungstabelle
Aufmachung: Die
Kärtchen zeigen grüne Wiesen, die durch Wege, Kreuzungen, Klöster
und Stadtteile (teilweise mit Wappen) aufgelockert werden. Sie sind quadratisch
und aus dicker Pappe. Bei den Spielfiguren handelt es sich um stilisierte
Menschen in den fünf Spielerfarben. Die Wertungstabelle auf einem
Spielbrett zeigt jederzeit den aktuellen Punktestand an.
Ziel: Die Spieler
versuchen durch geschickten Einsatz ihrer Spielfiguren am Ende der Schlußwertung
möglichst viele Punkte zu erreichen.
Am Anfang erhält jeder einen Satz an Spielfiguren.
Eine Figur jedes Spielers wird auf das Startfeld der Wertungstabelle gestellt.
Die Kärtchen werden gründlich gemischt und in mehreren Stapeln
bereitgelegt. Die speziell markierte Startkarte kommt offen in die Mitte
des Tisches und man einigt sich auf die Spielreihenfolge.
Wer an der Reihe ist, muß drei Aktionen
hintereinander durchführen. Zunächst muß der Spieler eine
Landschaftskarte von einem der verdeckten Stapel ziehen und anlegen. Dabei
ist zu beachten, daß das Kärtchen immer mit mindestens einer
Kante an ein bereits ausliegendes Plättchen gelegt wird. Ferner müssen
an allen angrenzenden Seiten eventuell vorhandene Wege, Wiesen oder Städte
fortgeführt werden. Sollte ein Kärtchen gar nicht passen, kommt
es aus dem Spiel und der Spieler darf sich eine neue Karte ziehen.
Anschließend kann der Spieler eine seiner
Figuren auf das soeben gelegte Plättchen stellen. Er muß sich
jedoch entscheiden, ob er es auf die Wiese, den Weg, das Kloster oder in
die Stadt stellen will (sofern diese Auswahlmöglichkeiten auf dem
Kärtchen vorhanden waren).
Beim Abstellen einer Figur muß man beachten,
daß sich auf einem Abschnitt immer nur eine Figur befinden darf.
Ein Straßenabschnitt besteht dabei aus allen Straßenstücken,
die sich zwischen zwei Kreuzungen oder einer Kreuzung und einem Stadttor
befinden. In einen Stadtteil kann eine Figur nur gesetzt werden, wenn in
allen direkt mit dem gelegten Teil verbundenen Stadtteilen keine Figur
steht. Auf einer Wiese kann eine Figur nur stehen, wenn sie alleine dort
steht und auf angrenzenden Wiesenfeldern keine weiteren Figuren, egal ob
eigene oder fremde, bereits vorhanden sind.
Entsteht durch das Legen eine fertige Straße,
eine Stadt oder ein Kloster, dann wird dieses sofort gewertet. Eine Straße
ist fertig, wenn sie an beiden Seiten durch Kreuzungen oder Stadttore eingegrenzt
ist. Ein Spieler, der dort eine Figur stehen hat, erhält pro Straßenfeld
dieses Abschnittes einen Punkt. Anschließend bekommt er seine Figur
zurück in den Vorrat. Die Punkte werden auf der Wertungsleiste vermerkt.
Eine Stadt gilt als fertig, wenn sie komplett
mit einer Stadtmauer umgeben ist. Für eine Stadt erhält der Spieler
mit den meisten Figuren darin pro Stadtkärtchen zwei Punkte und ggf.
zwei Bonuspunkte pro Wappen. Eine Kleinstadt mit nur zwei Feldern bringt
auch nur zwei Siegpunkte. Auch hier erhalten die Spieler ihre Figuren zurück.
Für ein Kloster erhält ein Spieler
neun Siegpunkte, wenn alle acht das Kloster umgebende Felder mit Kärtchen
belegt sind. Die Figur des Spielers kommt wieder in seinen Vorrat.
Durch trickreiches Anlegen ist es möglich,
zwei Straßen oder Stadtteile so miteinander zu verbinden, daß
daraus eine gemeinsame Straße oder Stadt entsteht. Die Spielfiguren
bleiben in diesem Fall bis zur Wertung auf ihren Feldern. Sie erhalten
bei einem Gleichstand alle die volle Punktzahl gutgeschrieben. Sollte es
jedoch einen Spieler mit eindeutiger Mehrheit geben, so erhält nur
er die Punkte.
Eine Figur auf der Wiese bleibt für das
gesamte Spiel dort stehen und tritt erst am Ende der Partie in Erscheinung.
Wie bei den Straßen und Städten ist es natürlich auch hier
möglich, durch geschicktes Verbinden zweier Wiesen mehrere Spielfiguren
in einer neuen großräumigen Wiese unterzubringen.
Spielende: Nachdem
die letzte Landschaftskarte gelegt wurde und der Zug zu Ende gespielt ist,
erfolgt die Schlußwertung. Jede nicht fertige Straße und Stadt
bringen so viele Punkte, wie Kärtchen zur Bildung beitragen. Jedes
Wappenkärtchen bringt in einer unfertigen Stadt einen Punkt. Bei einem
Kloster erhält man neben dem eigentlichen Klosterfeld noch so viele
Siegpunkte, wie angrenzende Karten das Kloster umschließen.
Zuletzt betrachtet man die Bauern auf den Wiesen.
Sie versorgen fertige Städte, an denen sie angrenzen. Jede fertige
Stadt bringt dem Spieler vier Punkte, der am meisten Bauern zur Versorgung
dort aufbringen kann. Bei einem Gleichstand erhalten alle am Gleichstand
beteiligten Spieler entsprechende Punkte.
Sind alle Städte abgerechnet, gewinnt der
Spieler die Partie, der die meisten Siegpunkte besitzt.
Kommentar: „Carcassonne"
ist ohne Zweifel eines der Highlights der Herbstneuheiten 2000. Es ist
schön zu spielen, einfach zu erklären und hat einen sehr hohen
Wiederspielreiz. Das Material ist gut und auch die Regeln sind relativ
gut erklärt. Abhängig von der Spielerzahl ergeben sich unterschiedliche
Spieltaktiken und auch ein Spiel zu zweit ist sehr reizvoll. Angenehm ist
die kurze Spieldauer.
Fazit: Ein rundum
gelungenes Spiel von Hans im Glück.
Wertung: Wir vergeben
einhellig sehr gute 5 Punkte. Eine unbedingte Kaufempfehlung.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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