Spieletest für das Spiel: CAYLUS MAGNA CARTA
Hersteller: Huch & Friends            
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: William Attia
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2007
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Caylus Magna Carta-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 4 Gebäude-Kartensätze, 5 neutrale Gebäude, 7 Prestige-Gebäude, 1 Startspieler-Karte, 1 Brückenkarte, 1 Schloßkarte, 16 Spielfiguren, 4 Markierungsscheiben, 1 Vogt, 100 Rohstoffe, 24 Prestige-Plättchen, 56 Münzen
Aufmachung: Jeder Spieler verfügt über einen identischen Satz an Gebäudekarten in seiner Farbe. Auf der Rückseite jeder Karte ist dabei ein Wohnhaus zu sehen.
Auf den Gebäudekarten stehen die Rohstoffkosten, die man ausgeben muß, um es zu errichten. Außerdem hat jedes Gebäude eine gewisse Anzahl von Prestigepunkten, eine Funktion und einen Zusatznutzen, der nur dem Erbauer des Hauses zusteht.
Neben den Gebäuden für die Spieler gibt es zusätzlich noch neutrale Geschäfte und Prachtbauten.
Auf der Brückenkarte legen die Spieler ihre Chips ab, wenn sie passen. Die Reihenfolge entscheidet hier über die nachfolgenden Aktionen der Kontrahenten. Auf der Schloßkarte stehen die Kosten zum Bau eines weiteren Abschnitts des Gemäuers.
Für die Beteiligung am Bau des Palastes gibt es zwischen zwei und vier Prestigepunkte, abhängig von der Zeit, in der man beim Bau hilft. Die Prestigepunkte werden in Form kleiner Papp-Chips vergeben.
Jeder Spieler hat einen Satz Spielfiguren und eine Markierungsscheibe zum Passen. Als Rohstoffe fungieren kleine Holzquader in vier unterschiedlichen Farben. Außerdem gibt es Münzen aus Pappe zur Bezahlung der diversen Aktionen.
Ziel: Die Spieler bauen am Schloß des Königs und versuchen ferner, durch Prachtbauten und andere Gebäude möglichst viele Prestigepunkte anzuhäufen.
Am Anfang legt man die Schloßkarte und die Brückenkarte offen in die Tischmitte. Unterhalb des Schlosses kommen einige neutrale Gebäude, die Prachtbauten werden gut erreichbar an den Rand der Spielfläche gelegt. Die Figur des Vogtes steht auf dem letzten Feld der Reihe mit neutralen Gebäuden.
Jeder bekommt einen Satz Spielsteine, die passende Markierungsscheibe und seine Gebäudekarten. Diese werden gut gemischt und danach darf man einige Karten auf die Hand nehmen. Außerdem gibt es noch einige Rohstoffe und etwas Startkapital.
Eine Spielrunde gliedert sich in mehrere Phasen.
Zunächst bekommen die Spieler ein Grundgehalt, welches durch eigene Wohngebäude noch aufgebessert werden kann.
Danach folgen reihum die Aktionen der Spieler, wobei der Startspieler anfängt. Jeder kann immer eine Aktion ausführen, wenn er an die Reihe kommt. Es werden so lange Aktionen durchgeführt, bis alle Spieler gepaßt haben.
Für eine Geldeinheit kann der Spieler eine neue Handkarte aus seinem Vorrat kaufen. Alternativ kann man durch Zahlung eines Geldstückes auch alle Handkarten abwerfen und seine Kartenhand mit entsprechend vielen Karten neu auffüllen.
Wenn man die Funktion eines Gebäudes nutzen will, stellt man eine eigene Figur darauf. Das Einsetzen kostet ebenfalls ein Geldstück und ist nur möglich, wenn das Gebäude noch nicht besetzt wurde.
Möchte man ein weiteres Gebäude bauen, muß man die erforderlichen Baukosten in Form von Rohstoffen an die Bank zahlen und legt danach die passende Karte von der Hand in die Auslage. Neue Häuser werden dabei immer rechts angelegt, so daß eine lange Straße entsteht, die von der Schloßkarte wegführt.
Auch das Errichten eines Prestigeobjektes ist auf diese Weise möglich, allerdings muß der Spieler hierfür ein eigenes Wohngebäude überbauen.
Die letzte Möglichkeit besteht im Passen. Der erste Spieler, der diese Aktion wählt, bekommt dafür ein Geldstück als Entschädigung. Als sichtbares Zeichen wird der Marker des Spielers auf das erste freie Feld der Brückenkarte gelegt.
Sobald alle Spieler gepaßt haben, bewegt man den Vogt. Die Reihenfolge, wer diese Figur zuerst versetzen darf, ergibt sich aus der Reihenfolge des Passens und ist anhand der Brückenkarte abzulesen. Man kann den Vogt bis zu drei Felder entlang der Gebäude versetzen, allerdings kostet jeder Schritt eine Münze.
Wenn jeder einmal die Chance hatte, den Vogt zu bewegen, folgt die Auswirkungsphase der Gebäude.
Jedes Gebäude, welches rechts vom Vogt aus gesehen liegt, wird dabei ignoriert. Bei allen anderen Gebäuden werden nur diejenigen aktiviert, auf denen auch Spielfiguren stehen.
Jeder Besitzer einer Figur kann die Aktion des Gebäudes, auf der der Spielstein steht, einmal nutzen. So bekommt man neue Rohstoffe, Geld oder kann z.B. Rohstoffe eintauschen. Bestimmte Gebäude erlauben es, Wohnhäuser zu errichten.
In der fünften Phase kommt es zum Bau am Schloß. Auch hier ist die Baureihenfolge durch die Brücke und die darauf liegenden Marker vorgegeben. Für jedes Rohstoff-Set, welches ein Spieler an dieser Stelle abgibt, bekommt er ein Plättchen mit Prestige-Punkten. Außerdem erhält derjenige, der in einer Runde die meisten Quader opfert, noch einen Bonus. Wenn niemand in einer Spielrunde beim Bau hilft, werden die zwei wertvollsten Prestigeplättchen entfernt und in die Schachtel gelegt.
In der letzten Phase zieht der Vogt automatisch zwei Felder nach rechts, sofern das möglich ist. Die Spieler erhalten ihre Figuren und die Markierungsscheibe zurück. Dann wechselt die Startspieler-Karte den Besitzer und ein neuer Durchgang beginnt.
Spielende: Das Spiel ist beendet, wenn der Vorrat an Prestigeplättchen beim Schloß verbraucht wurde. Jeder rechnet nun seine Gesamtpunktzahl aus bestehenden Gebäuden, Prestigepunkten auf den Chips, Gold, Rohstoffen und Geld zusammen.
Kommentar: Bei „Caylus Magna Carta“ handelt es sich um eine leicht abgespeckte Version des Brettspiels, die etwas flotter zu spielen ist, ohne dabei die markanten Spielmechanismen zu verlieren.
Trotzdem kommt das Kartenspiel nicht an sein großes Vorbild heran, weil die weggelassenen Komponenten durchaus für mehr Pfiff sorgten. Die Anzahl der unterschiedlichen Gebäude wurde eingeschränkt, der Mangel an bestimmten Ressourcen ist meist nicht von Dauer. Das neue Handling mit den Karten verwirrt manchmal und die Farben lassen sich für farbschwache Spieler nur schlecht auseinander halten.
Fazit: Spieler, die das Brettspiel nicht kennen, können unbesorgt zugreifen.
Wertung: Gute 4 Punkte erhält die Kartenversion von Caylus. Alle Tester würden jedoch in jedem Fall das Brett vorziehen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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