Spieletest für das Spiel: CHAINSAW WARRIOR
Hersteller: Games Workshop            
Preis: n.b.
empf.Alter: 14-              
Anzahl Spieler: 1
Erscheinungsjahr: 1987      
noch erhältlich: Nein
Autor: Stephen Hand
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Oktober 2014
Kategorie: Solitärspiel
Bewertungsbild Chainsaw Warrior-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 168 Karten, 90 Plättchen, 2 Würfel, 1 Comic
Aufmachung: Der Spielplan zeigt diverse Leisten für die abgelaufene Spielzeit und die Attribute des Spielers. Des weiteren gibt es Ablagefelder für Kartenstapel und Ausrüstung, sowie Spielzusammenfassungen und Tabellen für speziell zugefügte Wunden, Fluchtversuche und den Kampf im Allgemeinen. Für die Skalen gibt es diverse kleine Plättchen zum Anlegen.
Die Spielkarten lassen sich in Gebäudekarten, wandernde Zombies und Ausrüstungsgegenstände einteilen. Zwei normale Sechsseiter werden benötigt, um in diversen Spielsituationen das mögliche Ergebnis auszuwürfeln.
Ziel: Der Spieler versucht als Einzelkämpfer das Böse in einem gut verschanzten Gebäude zu finden und zu zerstören, bevor die zur Verfügung stehende Zeit von einer Stunde abgelaufen ist.
Vor dem eigentlichen Spiel muß man seine Startwerte im Bereich Ausdauer, Wunden, Nahkampf, Reflexe und Zielgenauigkeit nach gewissen Regeln auswürfeln und mit den passenden Markern auf den Zählleisten abtragen. Weitere Anzeiger kommen auf die Zeitleiste, die Vergiftungsleiste und die Verstrahlungsleiste. Nun mischt man die Kartensets mit den wandernden Zombies und die Gebäudekarten getrennt voneinander. Der Stapel mit den Gebäudekarten wird geteilt und in den hinteren Teil kommt die Karte des Bösewichts hinein. Schließlich sortiert man die Ausrüstungen nach Kennbuchstaben und mischt diese Stapel separat. Eine vorgegebene Waffe erhält der Spieler gleich zu Beginn. Weitere Ausrüstung kann sich der Spieler nach gewissen Regeln nehmen.
Jeder Spielzug beginnt damit, daß der Spieler den Markierungsstein auf der Zeitleiste um 30 Sekunden bzw. eine Position verschieben muß. Möchte man eine Schußwaffe nachladen, kostet dies eine weitere Zeiteinheit. Erreicht man nach 30 Minuten die Nacht, wird der Kampfwert beim Nahkampf etwas reduziert.
Danach deckt man die oberste Karte des Gebäudestapels auf und folgt den Anweisungen darauf. Trifft man auf einen Gegner, muß man gegen diesen kämpfen. In einigen Fällen kann man nach der ersten Kampfrunde auch fliehen. Gewisse Kreaturen können den Helden verstrahlen oder vergiften, was auf den passenden Skalen verzeichnet wird.
Beim Kampf muß man sich für den Fernkampf oder den Nahkampf entscheiden. Im Fernkampf wirft man zunächst gegen den Reflexe-Wert, um zu sehen, ob die Kreatur zu schnell für den Spieler ist und ihn direkt in den Nahkampf zwingt. Konnte man die Waffe ausrichten, wirft man zwei Würfel und verrechnet das Ergebnis mit dem Wert der eigenen Zielgenauigkeit. Auf der Karte des Gegners steht, welchen Wert man erreichen muß, um einen Treffer zu landen.
Beim Nahkampf addiert man zwei Wurfergebnisse zum Angriffswert der Kreatur und macht das Gleiche mit dem Helden. Die errechneten Summen werden nun direkt miteinander verglichen. Hat man das bessere Ergebnis, wird der Feind eliminiert. Bei einem kleineren Wert bekommt man dagegen eine oder mehrere Wunden.
Jede weitere Kampfrunde kostet eine neue Zeiteinheit. Um Wunden und weitere Zeitverluste zu vermeiden, kann man bei einigen Kreaturen einen Fluchtversuch wagen. Dazu würfelt man und schaut bei der entsprechenden Tabelle auf dem Spielplan nach, ob man Erfolg hatte. Die Flucht kostet allerdings in jedem Fall weitere Zeiteinheiten.
In leeren Gebieten kann ein Spieler verweilen, um seine Waffen zu laden. Allerdings wird auf solchen Feldern auch immer anhand einer Tabelle ermittelt, ob es zufällig zu einer Begegnung mit einem wandernden Zombie kommt, den man dann bekämpfen muß.
Spielende: Sollte der Spieler wegen Wunden, zunehmender Vergiftung oder Strahlung sterben, verliert er das Spiel. Gelingt es dagegen, den Boss der Aggressoren zu vernichten und das Gebäude zu verlassen, ist man der Sieger.
Kommentar: „Chainsaw Warrior“ basiert sehr stark auf den Wurfergebnissen. Das fängt schon mit den Ausgangswerten an, die einem gleich zu Beginn schon zeigen, wie gut man beim Kämpfen sein wird. Dazu kommt dann noch die Unwägbarkeit, wann der Endgegner im zweiten Abschnitt des Gebäudestapels auftaucht. Dies macht das Spiel durchaus unfair, aber das wurde auch bewußt vom Autoren so gewünscht.
Spannend ist das Spiel auf jeden Fall. Jede neue Karte sorgt für Unruhe und die Zeit rinnt unaufhörlich weiter. Manchmal ist es besser, die Flucht anzutreten, doch kann dies auch mit Treffern und viel Zeitverlust verbunden sein. Reichlich Munition für den Fernkampf erspart einem viel Ärger und ein Scharfschützenwert nahe am Maximum ist mehr als nur erstrebenswert. Schön sind auch die schleichenden Vergiftungen und die radioaktive Strahlung, gegen die man nur sehr begrenzt etwas machen kann.
Die Grafiken sind im Comic-Stil gehalten und sehr düster mit nur wenigen Farbnuancen erstellt worden. Die vielen kleinen Pappmarker sind optisch allenfalls zweckmäßig, erfüllen aber ihre Aufgabe. Mit einer Spielzeit von 30 Minuten bietet sich das alte Games Workshop-Spiel zwischendurch immer mal wieder als Lückenfüller an, wenn man auf Gäste für einen Spieleabend wartet.
Fazit: Ein schwer zu gewinnendes Würfelspiel.
Wertung: Mit guten 4 Punkten macht der Titel auch heute noch viel Spaß wegen seiner beklemmend dichten Atmosphäre.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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