Spieletest für das Spiel: CHALET
Hersteller: Ass Preis: n.b. empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-6 Erscheinungsjahr: vor 1993 noch erhältlich: Nein Autor: Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: April 2006 Kategorie: Würfelspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
6 Spielfiguren, 1 Würfel, Spielgeld, 33 Zufallskarten, 12 Häuserkarten,
33 Grundstückskarten, 32 Bauspardarlehen, Bauspar-Chips, Versicherungs-Chips
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt eine stilisierte Stadt mit einigen Straßen. Die
Spieler bewegen sich auf diesen Straßen in eine festgelegte Richtung
über diverse Felder. Die Straßen besitzen Namen und die dazugehörigen
Felder haben Hausnummern. Anhand der farbigen Struktur der Felder kann
man erkennen, was man hier jeweils machen kann. Am Rand einiger Felder
sind zudem noch öffentliche Gebäude zu finden.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um einfache
Pöppel aus Kunststoff. Der Würfel ist ein normaler Sechsseiter.
Das Spielgeld ist in Kartenform in ausreichender Menge und verschiedenen
Stückelungen beigelegt.
Die Zufallskarten bringen positive oder negative
Ereignisse zu Tage. An vielen Feldern kann man die passenden Grundstücke
erwerben. Später ist der Bau eines von verschiedenen Häusern
möglich, um schnell weiteres Kapital zu erwirtschaften.
Bauspardarlehen helfen den Spielern, dieses Geld
gut anzulegen. Es gibt die Darlehen in verschiedenen Größenordnungen.
Sie haben eine Reihe von Ablageplätzen, auf die man die Spielchips
plaziert, um die Einlage anzuzeigen, die bereits geleistet wurde. Diese
Chips gibt es in zwei Farben. Sie wurden aus Kunststoff gefertigt.
Ziel: Man versucht,
innerhalb einer vorgegebenen Spieldauer möglichst viel Vermögen
aufzubauen.
Am Anfang kommt das Spielbrett in die Tischmitte.
Die Zufallskarten werden gemischt und als Stapel neben das Spielbrett gelegt.
Jeder Spieler wählt eine Spielfigur, die er auf das Startfeld stellt.
Dazu gibt es 50000 DM aus der Bank. Dann würfelt man aus, wer die
Partie beginnen darf.
Der aktive Spieler würfelt einmal und setzt
seine Spielfigur anschließend entsprechend viele Felder voran. Bei
Kreuzungen kann man sich aussuchen, welchen Weg man einschlägt.
Endet der Spielzug auf einem Grundstücksfeld,
kann es der Spieler von der Bank bzw. einem Mitspieler erwerben. Der Kaufpreis
bei einem unverkauften Grundstück steht auf der dazugehörigen
Karte, zwischen zwei Spielern kann der Preis frei verhandelt werden. Nach
der Zahlung wechselt das Grundstück seinen Besitzer. Ein Spieler ist
nicht gezwungen, sein Grundstück an einen Mitspieler zu verkaufen.
Landet man auf einem unbebauten eigenen Grundstück,
kann
man hier ein Gebäude errichten, sofern man die anfallenden Kosten
bezahlen kann. Die Häuserkarte muß dann mit dem Grundstück
zusammen ausliegen und bildet eine Einheit.
Der Verkauf von Grundeigentum ist jederzeit möglich.
Die Sparkasse zahlt dafür allerdings nur den Beleihungswert. Wenn
ein Mitspieler Interesse hat, ist der Verkaufspreis frei verhandelbar.
Kommt ein Spieler auf ein violettes Feld, zieht
er die oberste Zufallskarte und führt diese aus. Kommt ein Spieler
an der Bausparkasse vorbei oder landet genau auf dem dazugehörigen
Feld, kann der Spieler bis zu drei Bausparverträge eröffnen.
Die Karten gibt es kostenlos und sie werden offen vor dem Spieler ausgelegt.
Anschließend darf man sofort für jeweils 20000 DM an Bausparsumme
einen Chip erwerben. Dieser kostet den Spieler 4000 DM und wird auf der
Karte abgelegt.
Für jeden Bausparvertrag, auf dem bereits
auf der Guthabenseite Chips liegen, gibt es dann einige Zinsen. Dies gilt
natürlich nicht für gerade eröffnete Bausparverträge.
Hat man den Bausparvertrag bereits in Anspruch genommen und er liegt mit
der Darlehensseite oben aus, zahlt man für jedes nicht abgedeckte
Feld Restdarlehenszinsen von 200 DM. Danach kann man diese Darlehen ganz
oder teilweise zurückzahlen durch den Kauf von weiteren Darlehenschips
für 4000 DM das Stück. Sind alle Felder der Darlehensseite abgedeckt,
wird der Vertrag mit den Chips zusammen wieder in den allgemeinen Vorrat
gelegt.
Erreicht oder überschreitet man das Feld
der Sparkasse, erhält man für alle Häuser und Wohnungen
eine Jahresmiete, für alle unbebauten Grundstücke gibt es eine
Jahrespacht. Hat man Hypothekendarlehen aufgenommen, muß man hierfür
10% an Zinsen berappen. Danach kann man diese Darlehen teilweise oder ganz
zurückzahlen.
Kommt man an der Versicherung vorbei, darf man
bis zu drei rote Versicherungschips erwerben. Wenn man die Fabrik besucht,
gibt es ein Jahresgehalt. Beim Finanzamt muß dagegen jeder Spieler
für seine Häuser und Wohnungen Geld bezahlen. Eine Förderung
durch den Staat gibt es, wenn der Spieler mit Bausparverträgen ausgestattet
ist.
Hat ein Spieler im Verlauf der Partie einen Bausparvertrag
auf der Guthabenseite komplett gefüllt, darf er ihn über die
gesamte Summe einlösen und erhält das Geld aus der Bank. Der
Bausparvertrag wird dann umgedreht und zeigt nun die Darlehensseite. Alle
Chips der Karte wandern in den Vorrat zurück.
Spielende: Wer nach
der vereinbarten Zeit das größte Vermögen besitzt, hat
das Spiel gewonnen.
Kommentar: Das Wirtschaftsspiel
erinnert ein wenig an Monopoly, spielt sich aber viel interessanter. Der
Mechanismus des Bausparens wird gut ins Spiel integriert. Es ist anfangs
nicht einfach, Gewinne zu erzielen und auf einen grünen Zweig zu kommen.
Später im Spiel fällt es dann leichter, seine Kosten so zu planen,
daß man auf teure Hypothekenkredite verzichten kann und abwartend
in das Bausparen investiert. Durch die Ereigniskarten kann sich ein führender
Spieler jedoch nie sicher sein, daß sein Imperium nicht mehr zerfällt.
Die Spieldauer sollte mit mindestens drei Stunden
angesetzt werden. Dies ist zwar viel, aber in unseren Partien kam es selten
zu Langeweile.
Fazit: Ein gutes
Wirtschaftsspiel aus alten Tagen.
Wertung: Mit soliden
4 Punkten ist dieses alte Ass-Spiel auch heute noch ganz nett.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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