Spieletest für das Spiel: CHICAGO
Hersteller: Ravensburger
Preis: n.b.
empf.Alter: 16-99
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 1991
noch erhältlich: Nein
Autor: Big Bad Wolf SA
Besonderheit:
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Chicago-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 80 Figuren, 150 Ringe, 80 Chips, 4 Kampfwürfel, 1 Bewegungswürfel, 1 Rundenanzeiger, 1 Bewegungsanzeiger, Geldscheine
Aufmachung: Der Spielplan zeigt einen Stadtplan mit vielen Wegen. Die Stadt ist symmetrisch in vier gleiche Viertel aufgeteilt, in der es die gleichen Gebäude und Straßenfelder gibt. Einige Gebäude besitzen bereits eine Spielerfarbe, andere sind neutral.
Jedes Geschäft hat zudem einen Wert, der auf dem Feld steht und einen oder zwei Eingänge. Einige Wege führen aus dem Plan heraus. Am Rand des Plans findet man eine Leiste für die Bewegungspunkte, die ein Spieler in seinem Zug hat und in jedem Viertel sechs Felder, die die Runden eines Durchgangs angeben.
Als Spielfiguren dienen Plastiksäulen. Auf sie kann man die Ringe stecken. Passend zu den Figuren gibt es unbedruckte Chips in Spielerfarben, mit denen man Geschäfte kennzeichnet, die von der eigenen Gruppe übernommen wurden. Da die Mitglieder der Gangs unterschiedlich stark sind, gibt es für jede Stärke einen eigenen Kampfwürfel mit Zahlenwerten zwischen 1 und 6. Beim Bewegungswürfel handelt es sich um einen speziellen Zwölfseiter. Der Rundenanzeiger und der Bewegungsanzeiger sind kleine Säulen, die auf den entsprechenden Leisten bewegt werden. Die Geldscheine gibt es in mehreren Stückelungen, jedoch sind etwas wenig Scheine vorhanden. Die Grafik ist nicht unbedingt sehr gut gelungen.
Ziel: Es gilt, eine von drei Siegbedingungen zu erfüllen. Das Spiel ist vorbei, wenn ein Spieler drei der vier Kasinos am Ende eines Durchgangs besitzt, alle acht Bars am Platz hält oder fünf Bandenmitglieder mit 4 Ringen vorweisen kann. Alternativ ist das Spiel nach vier Durchgängen (24 Runden) beendet.
Jeder Spieler erhält seine Spielfiguren und Chips. Dazu gibt es 125.000 DM. Vier Ringe kommen auf eine Spielfigur. Der Rundenanzeiger kommt neben das erste Feld des ersten Durchgangs.
Vor jedem Durchgang können die Spieler neue Bandenmitglieder anwerben. Man kann maximal eine 3er-Figur erwerben, aber beliebig viele 2er- oder 1er-Figuren. Dabei müssen die beiden letzteren jedoch in einem ausgewogenen Verhältnis (maximale Differenz ist eine Figur) gekauft werden. Nach der Bezahlung erhält man die Ringe und steckt sie auf seine Figuren.
Hat jeder Figuren gekauft, werden sie reihum eingesetzt. Es beginnt der Spieler, in dessen Viertel der Rundenanzeiger steht. Die Figuren können in die Heimatbar oder auf Geschäfte in der eigenen Farbe gesetzt werden. Auch während des Durchgangs kann man weitere Figuren kaufen. Dabei ist man jedoch auf Einer- oder Zweier-Figuren beschränkt. Diese können nur noch in die Heimatbar gesetzt werden.
Wenn man am Zug ist, wird zunächst der Bewegungswürfel geworfen und der Bewegungsanzeiger auf das entsprechende Feld der Leiste gestellt. Anschließend kann der Spieler seine Figuren beliebig bewegen, wobei jedes Feld einen Bewegungspunkt kostet. Man darf keine Punkte verfallen lassen. Kommt man auf ein mit einer fremden Figur besetztes Feld, muß man seinen Zug hier zunächst beenden und ein Duell austragen.
Geht man in ein leeres Gebäude, darf man seinen Chip dort plazieren. Ist dort bereits ein Chip, wird dieser seinem Besitzer wieder zurück gegeben. Ist das Lokal mit einer Figur besetzt, kommt es zum Duell.
Bei einem Duell nehmen sich die beiden Kontrahenten die Würfel, die ihren Figuren entsprechen. Auf den Würfeln sind ein bis vier Ringe zu sehen, die die Auswahl erleichtern. Jeder würfelt einmal, anschließend vergleicht man die Ergebnisse. Bei einem Gleichstand verliert jede Figur einen Ring und man wirft mit neuen Würfeln erneut. Hat ein Spieler ein höheres Ergebnis, fliegt der unterlegene Spieler mit seiner Figur in die Spieleschachtel. Der Sieger erhält Geld, daß dem Wert der unterlegenen Figur zu Beginn des Duells entspricht. Ferner darf er sich einen Ring auf die siegreiche Figur stecken. Mehr als vier Ringe kann
jedoch keine Figur haben.
Nach sechs Runden endet der Durchgang. Nun werden die Geschäfte jedes Spielers abgerechnet, wobei man einfach die Zahlenwerte jedes Geschäftes in der eigenen Farbe zusammenzählt. Sollte man alle acht Geschäfte mit dem Wert 1000 in einem Stadtviertel besetzt halten, gibt es dafür die dreifache Summe. Gleiches gilt für die sechs Geschäfte mit dem Wert 2000. Nachdem jeder das Geld erhalten hat, wird der nächste Durchgang gestartet.
Startspieler wird wieder der Spieler, in dessen Viertel der Rundenzeiger steht. Die Spieler können nun wieder neue Figuren kaufen und einsetzen.
Spielende: Die Partie endet, wenn ein Spieler am Ende eines Durchgangs drei Kasinos besetzt hat, die acht Geschäfte im Zentrum kontrolliert oder fünf Bandenmitglieder mit vier Ringen besitzt. Nach der 24. Runde ist das Spiel ebenfalls vorbei. In diesem Fall gewinnt der Spieler mit dem meisten Geld.
Kommentar: Das Spiel ist vollkommen daneben. Die Idee mit den verschiedenen Duellwürfeln ist zwar ganz nett, aber daß der siegreiche Spieler durch einen Ring, den Geldwert und ggf. die Übernahme des Geschäfts belohnt wird, ist eindeutig zu viel. Selbst wenn alle Spieler gegen diesen führenden Spieler vorgehen, kann man ihn kaum noch stoppen und muß auf absolutes Würfelglück hoffen, um seine großen Figuren zu schlagen. Außerdem ist das Spiel eindeutig zu langatmig ausgefallen. Die 2-Personen-Variante kann man ganz vergessen.
Fazit: Kein gutes Ravensburger-Spiel.
Wertung: Bei unseren Spielern ist "Chicago" durchgefallen. Mehr als 2 Punkte bekommt dieser Flop nicht.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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