Spieletest für das Spiel: CHINA
Hersteller: Abacus Preis: 18 Euro empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Michael Schacht Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: November 2005 Kategorie: Kartenbrettspiel |
Ausstattung: 1 Spielbrett,
100 Häuser, 45 Abgesandte, 57 Karten, 5 Punktkarten, 5 Befestigungen,
9 Wertungssteine, 1 Kaiser
Aufmachung: Der
doppelseitig bedruckte Spielplan zeigt eine Landkarte, die in mehrere Regionen
eingeteilt ist. Die Regionen ihrerseits besitzen eine unterschiedliche
Anzahl an Feldern, auf die die Häuser im Verlauf der Partie gesetzt
werden. Diese Felder sind miteinander auch über Grenzen hinweg durch
Linien verbunden. Jede Region besitzt noch ein Wappenfeld, auf dem die
Abgesandten abgestellt werden. Für die Wertung der Abgesandten gibt
es insgesamt 15 weitere Verbindungslinien, die jeweils zwei Regionen verbinden.
Um die Landkarte herum läuft eine Zählleiste.
Die Karten zeigen entweder eine oder zwei Regionen
inklusive deren Wappen. Die Häuser sind ansprechend modelliert und
in verschiedenen Spielerfarben lackiert. Gleiches gilt für die Abgesandten.
Die Punktekarten werden benötigt, wenn ein
Spieler über das Ende der Zählleiste ziehen sollte. Als Befestigungen
sind dem Spiel neutrale Holzquadrate beigelegt. Mit Hilfe der Wertungssteine
zeigt man an, welche der neun Regionen bereits ausgewertet wurden. Der
Kaiser wird nur zum Anzeigen des Startspielers gebraucht.
Ziel: Jeder Spieler
versucht durch geschicktes Einsetzen der eigenen Häuser und Abgesandten
möglichst viele Punkte bei den Wertungen zu erzielen.
Zu Beginn wählt man je nach Spielerzahl
die passende Spielplanseite. Jeder bekommt die Häuser und Abgesandten
einer Farbe zugeteilt. Ein Abgesandter wird als Zählstein auf das
erste Feld der Punkteleiste gestellt. Die Karten werden gründlich
gemischt, bevor man jedem Spieler drei Karten auf die Hand gibt. Danach
legt man noch vier weitere Karten offen neben dem Spielplan aus. Die verbliebenen
Karten bilden den Zugstapel. Schließlich einigt man sich, wer die
Partie beginnen soll. Dieser Spieler nimmt sich die Figur des Kaisers und
stellt sie vor sich ab.
Wenn man am Zug ist, kann man bis zu drei Handkarten
ausspielen und damit Figuren einsetzen. Am Ende des Zuges zieht man dann
neue Karten nach. Wer keine Karte ausspielen möchte, wirft statt dessen
eine Karte ab und zieht eine neue Karte.
Die ausgespielte Karte gibt die Region vor, in
die ein Spielstein gesetzt werden muß. Ist eine Region vollkommen
leer, darf man nur ein Haus in dieses Land setzen. Befindet sich jedoch
schon mindestens ein Haus irgendeiner Farbe in der Region, darf man bis
zu zwei weitere Häuser oder Abgesandte dort einsetzen. Spielt man
eine Karte, auf der zwei Regionen angegeben sind, darf man sich eine der
beiden Regionen aussuchen, in die man eine Figur plazieren möchte.
Grundsätzlich ist es in einem Zug nur gestattet,
in eine Region Figuren zu setzen. Zwei Karten einer Farbe können dabei
als Joker fungieren und eine beliebige Karte ersetzen.
Häuser werden auf die vorgegebenen Grundstücksfelder
gestellt. Auf jedem Feld darf nur ein Gebäude stehen. Abgesandte hingegen
kommen auf das Wappenfeld des entsprechenden Landes. Es ist möglich,
sowohl ein Haus und einen Abgesandten, wie auch zwei Abgesandte einzusetzen,
wenn man zwei Regionenkarten ausspielt. Abgesandte können in ein Land
gesetzt werden, auch wenn der Spieler kein Haus in der Region besitzt.
Die Anzahl der Abgesandten in jedem Land wird jedoch durch die Anzahl der
Häuser der in der Region am häufigsten vertretenen Farbe begrenzt.
Zum Abschluß seines Zuges darf der Spieler
seine Kartenhand wieder auf drei Karten ergänzen. Dabei kann man aus
den offenen Karten oder vom verdeckten Stapel ziehen. Erst nachdem der
Spieler seine Kartenhand ergänzt hat, werden wieder so viele Karten
vom Stapel aufgedeckt, daß die Ursprungslage wieder hergestellt ist.
Sollte der Kartenstapel aufgebraucht sein, werden
die abgelegten Karten neu gemischt und bilden den neuen Zugstapel.
Sobald in einer Region alle Grundstücke
mit Häusern besetzt sind, kommt es zu einer Wertung der Region. Wer
in einer Region die meisten Häuser besitzt, erhält so viele Siegpunkte,
wie Gebäude insgesamt in der Region vorhanden sind. Der Zweitplazierte
bekommt so viele Punkte, wie Häuser des erstplazierten Spielers in
der Region stehen usw. Gibt es einen Gleichstand, erhalten alle die am
Gleichstand beteiligt sind, die entsprechende Punktzahl. Zum Abschluß
der Wertung wird ein Wertungsstein in die Region gelegt. Es ist weiterhin
möglich, in eine gewertete Region Abgesandte einzusetzen.
Nachdem der Stapel ein zweites Mal durchgespielt
wurde, wird die komplette Runde noch zu Ende gespielt, bevor es zur Endwertung
kommt. Bei der Schlußwertung werden in den nicht komplettierten Regionen
zunächst wie gewohnt die Häuser abgerechnet. Anschließend
kommt es zur Abgesandtenwertung.
Bei dieser Wertung werden die Bündnisse
der Länder untereinander den Zahlenwerten entsprechend abgehandelt.
Hat ein Spieler in beiden Regionen eines Bündnisses die Mehrheit an
Abgesandten (alleine oder gleichberechtigt neben anderen), so erhält
er Siegpunkte entsprechend der Anzahl aller Politiker in diesen beiden
Regionen.
Als letztes erfolgt die Wertung der Häuserketten.
Wer eine ununterbrochene Reihe aus mindestens vier Häusern besitzt,
erhält so viele Punkte, wie die Reihe lang ist. Dabei zählen
Verzweigungen nicht mit. Bei den Ketten kann jedes Haus nur einmal gewertet
werden.
Spielende: Es gewinnt
der Spieler, der am Ende mit seinem Wertungsstein am weitesten auf der
Punkte-Leiste vorgerückt ist.
Kommentar: In der
Variante bekommt jeder Spieler eine Befestigung. Diese kann im Verlauf
des Spiels durch Abgabe einer Karte auf ein freies Feld der Region gesetzt
werden. Anschließend darf man die Befestigung durch eine weitere
Karte mit einem eigenen Gebäude bebauen. Bei der Auswertung bekommt
man für diese Provinz und eine eventuelle Straße doppelte Punkte.
„China" ist ein schnelles Spiel, daß schon
bei der zweiten Partie in unter 45 Minuten beendet werden kann. Trotzdem
hat es einiges an taktischen Möglichkeiten zu bieten, um nicht uninteressant
zu sein. Es orientiert sich sehr stark am bereits früher veröffentlichten
Spiel "Kardinal & König", obwohl die Wertungen dort leicht anders
waren und es weniger Auswahlkarten beim Nachziehen gab. Durch die neue
Landkarte ergeben sich veränderte Spielsituationen, ohne den Charakter
des alten Spiels zu verändern.
Die Gestaltung und das Material sind hervorragend.
Fazit: Eine gelungene
überarbeitete Neuauflage.
Wertung: Mit guten
5 Punkten macht "China" sowohl denjenigen Spaß, die bereits "Kardinal
& König" kennen, als auch Neueinsteigern.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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