Spieletest für das Spiel : CHRONOPIA
Hersteller: Fantasy Productions Preis: 59 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 2- Erscheinungsjahr: 1997 noch erhältlich: Ja Autor: Target Games Besonderheit: Kategorie: Table Top |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Fantasy Productions recht herzlich!
Ausstattung: 1 Regelbuch
mit einer Vielzahl von Schablonen
Aufmachung: Das
Heft gliedert sich in einen geschichtlichen Teil, der vollkommen farbig
gedruckt ist und viele gezeichnete Bilder enthält. Es wird die Geschichte
des Planeten anhand einer Zeittafel schön und ausführlich erklärt,
bevor im einfarbigen zweiten Teil schließlich die eigentlichen Spielregeln
abgedruckt sind. Diese werden durch eine Reihe von Fotos mit Miniaturen
aufgelockert. Im dritten Teil werden die vorhandenen Einheiten der verschiedenen
Rassen vorgestellt.
Ziel: Zunächst
stellen die Spieler ihre Armeen zusammen. Jede Einheit und Einzelperson
besitzt einen Punktwert. Die Summe aller Figuren beider Seiten sollte in
etwa gleich sein. Anschließend wählen die Spieler ein Terrain
(Fußboden oder bereits vorhandene Tabletop-Platte), auf deren gegenüberliegenden
Seiten sie die Figuren aufstellen. Einheiten müssen innerhalb eines
10cm Radius von ihrem Anführer stehen, besondere Einzelfiguren (Helden
bzw. Befehlshaber) können auch einzeln laufen. Zu jeder Einheit/Figur
gibt es ein Referenzblatt, auf dem Waffen, Fertigkeiten und Ausrüstung
verzeichnet wird. Der Anfangsbereich jedes Spielers wird Startzone genannt.
Jede Runde gliedert sich in unterschiedliche
Phasen. In der ersten Phase würfelt man mit einem W20 (ein zwanzigseitiger
Würfel) um die Initiative. Dabei wird der höchste Führungswert
einer eigenen Einheit zum Wurfergebnis addiert. Es gewinnt der Spieler
mit dem höchsten Gesamtergebnis. Er darf wählen, ob er als erstes
eine Einheit aktivieren will oder einen Mitspieler bestimmt, der nun seinerseits
eine seiner Einheiten aktivieren muß.
In der folgenden Phase werden die Einheiten aktiviert.
Wenn ein Spieler am Zug ist, benennt er eine seiner Einheiten, die nun
handeln kann. Es ist erlaubt, auf Teile oder alle Handlungen zu verzichten.
Die Einheit oder Figur wird anschließend mit einer Aktivierungsschablone
gekennzeichnet. Wieviel Handlungen eine Truppe besitzt, steht auf dem Referenzblatt
der Figur, das der Spieler zu Beginn aus dem Anhang des Buches übertragen
hat. Es gibt verschiedene Handlungsmöglichkeiten wie Bewegen, Spähen
usw.
Der BW-Wert auf dem Referenzblatt sagt, wie weit
sich die Einheit bewegen kann, bevor die Handlung "verbraucht" ist. Kommt
man dabei in direkten Kontakt mit einer gegnerischen Figur, wird dies als
Sturmangriff bezeichnet. Verschiedene Geländearten können die
Bewegung halbieren oder dienen als permanente Hindernisse, die umgangen
werden müssen.
Wie bei anderen Table-Top-Spielen gilt es, seinen
Gegner im Nah- und Fernkampf zu besiegen. Beim Nahkampf befinden sich die
Standfüße der Figuren in direktem Kontakt. Um den Gegner zu
treffen, muß man mit einem W20 würfeln und zum Ergebnis den
Verteidigungswert der gegnerischen Figur verrechnen. Ist das Ergebnis unter
dem eigenen Nahkampfwert, hat man einen Treffer gelandet. Der Gegenspieler
muß nun einen Rüstungswurf machen. Gelingt ihm dieser nicht,
trifft die Waffe und die Figur erhält einen Schadenswurf. Spezialwaffen
fügen besonderen Schaden zu. Hier muß man mehrere Rüstungswürfe
bestehen.
Bei solchen Würfen gibt es bei einer "1"
und einer "20" eine Besonderheit. Eine "1" ist immer ein automatischer
Treffer oder eine glanzvolle Parade. Bei einer "20" hat man hingegen einen
Patzer gemacht.
Es ist durchaus erlaubt, mit mehr als einer Figur
gegen den Gegner vorzugehen, doch gibt es bei der Gesamtzahl eine Limitierung,
bei der die Größe der angegriffenen Figur eine Rolle spielt.
Hat eine Einheit einen Sturmangriff gestartet,
erhält sie aufgrund ihres Mutes positive Modifikatoren beim Nahkampf.
Nur gegnerische Figuren, die sich bereits in Wartestellung befinden, können
einen direkten Gegenangriff machen und so die Modifikatoren negieren.
Figuren oder Truppen mit Fernkampfwaffen brauchen
keinen Basenkontakt. Ihre Waffen haben eine Reichweitenspanne, in der sie
den Gegner treffen können. Dazu muß sich das Ziel jedoch in
Sichtweite befinden und dazu im aktuellen Schußfeld sein. Dieses
umfaßt den Bereich vor einer Figur. Nach dem Ansagen des Fernkampfes
muß man die Entfernung zum Ziel messen. Hat man sich verschätzt,
geht der Schuß automatisch daneben. Der Schütze legt ansonsten
einen Wurf auf seinen Fernkampfwurf ab. Gelingt dieser, hat er einen Treffer
gelandet. Der Mitspieler legt nun wie gewohnt eine Probe auf seinen Rüstungsschutz
ab, um zu sehen, ob der Pfeil den Panzer durchdringt oder nicht. Mißlingt
dieser Wurf, erleidet er Schaden.
Magier und zauberfähige Figuren können
Zaubersprüche nutzen, um sich zu helfen und anderen zu schaden. Die
Zaubersprüche haben Kosten, die beim Beginn des Spieles mit den Punkten
bei der Armeeaufstellung verrechnet werden. Es gibt eine Vielzahl von verschiedenen
Sprüchen der unterschiedlichen Rassen.
Neben diesen Haupthandlungen können Figuren
z.B. in Wartestellung gehen, um Sturmangriffen vorzubeugen, Spähen,
sich verstecken, Befehle geben oder in Deckung springen.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn nur noch Figuren einer Seite auf dem Spielfeld stehen.
Hat man ein Szenario gespielt, wird derjenige Sieger, der die gestellte
Aufgabe als erstes gelöst hat.
Kommentar: "Chronopia"
ist ein sehr stimmiges Table-Top-Spiel mit vielen Möglichkeiten. Gerade
die sehr schön ausgearbeitete Geschichte zu Beginn macht neugierig
auf das Spiel. Die Regeln sind ausführlich erklärt, wenn auch
die Gliederung an einigen Stellen etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Besonders gefällt der Bezug der Größe einer Figur in das
Spielgeschehen, sowie der Einsatz von Lanzen und Streuwaffen. Die optional
erhältlichen Miniaturen sind zum größten Teil gut gestaltet
und preislich nicht zu teuer.
Fazit: Das Spiel
von Fan Pro/Target Games gefällt, ist aber leider für ein Regelheft
ohne mitgelieferte Figuren ein wenig teuer.
Wertung: Das Regelheft
bekommt 5 von maximal 6 möglichen Punkten.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de