Spieletest für das Spiel: CINCINNATI
Hersteller: Amigo                     
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2006      
noch erhältlich: Ja
Autor: Reinhard Staupe
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juli 2006
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Cincinnati-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!

Ausstattung: 6 Würfelbecher, 30 Würfel, 18 Tischkarten, 3 Tischplatten, 24 Geldkarten, 12 Sonderkarten, 6 Würfelunterlagen, 20 Chips
Aufmachung: Die Würfelbecher sind aus Leder gefertigt. Mit Hilfe der Standardwürfel und einer Würfelunterlage in Form eines Bierdeckels werden Pokerkombinationen erzielt.
Es gibt drei Tische, die als Filzmatten beigelegt sind. An diesen Tischen versucht man entweder eine möglichst geringe Gesamtsumme, möglichst viele gleichartige Würfel oder eine Strasse zu erzielen. Jeder Tisch hat einen Kennbuchstaben. Die Kennbuchstaben gibt es auch auf den Tischkarten, von denen jeder Spieler einen kompletten Satz besitzt.
Neben Geldkarten mit unterschiedlichen Werten gibt es noch einige Sonderkarten, die zum erneuten Würfeln oder zu Duellen auffordern. Die schweren Pokerchips kennzeichnen, daß ein Spieler erneut würfeln kann.
Ziel: Jeder Spieler versucht, möglichst viel Geld am Ende des zwölften Durchgangs zu besitzen.
Die drei Tische werden offen in die Mitte gelegt. Jeder nimmt sich einen Würfelbecher, eine Würfelunterlage und fünf Würfel. Dazu bekommt man drei Chips, die man offen vor sich ablegen muß und einen Satz Tischkarten. Ein Spieler mischt die Geld- und Sonderkarten gut durch und legt sie als verdeckten Stapel bereit.
Eine Spielrunde verläuft in mehreren Phasen. Zu Beginn werden nacheinander drei Karten aufgedeckt und jeweils an die Pokertische angelegt. Dies ist der Gewinn, den ein Spieler bei Erfolg erhält. Wenn in der ersten Runde bereits eine Duellkarte sichtbar wird, kommt diese wieder in den Stapel zurück.
In der zweiten Phase würfelt jeder einmal und schaut sich heimlich den Wurf an. Die Mitspieler sollten nicht erkennen können, welches Ergebnis der Spieler geworfen hat. Nun entscheidet sich jeder, bei welchem Tisch man mit diesem Wurf mitspielen will und legt eine entsprechende Tischkarte verdeckt vor sich ab. Haben dies alle Spieler getan, werden die Tischkarten aufgedeckt und auch die Würfelbecher werden offenbart.
Wenn geklärt ist, wer an welchem Tisch spielt, absolvieren die Spieler nun ihren zweiten und danach auch ihren dritten Wurf. Vor jedem dieser Würfe dürfen beliebig viele Würfel aus dem Becher entfernt und somit gesichert werden. Ist ein Spieler nach dem dritten Wurf mit seinem Ergebnis immer noch nicht zufrieden, darf er Pokerchips abgeben, um erneut zu werfen.
In der dritten Phase werden die Tische nacheinander ausgewertet. An einem Tisch gewinnt immer der Spieler, der das beste Ergebnis erzielt hat. Ist niemand an einem Tisch oder konnte das Minimalergebnis nicht aufgebracht werden, bleibt die Spielkarte an diesem Tisch für die Folgerunde liegen.
Gewonnene Geldkarten werden vor dem Spieler abgelegt. Hat man eine Karte Sonderkarte mit Chips, bekommt man sofort zwei Chips aus dem allgemeinen Vorrat. Die Spielkarte kommt anschließend in die Schachtel zurück. Eine Duellkarte muß in der nachfolgenden Phase sofort eingesetzt werden.
Jeder Spieler mit einer Duellkarte muß sich einen Mitspieler aussuchen, gegen den er antritt. Dann würfelt jeder dreimal und versucht, möglichst viele gleichartige Würfel zu erzielen. Auch bei Duellen dürfen Pokerchips für zusätzliche Würfe eingesetzt werden.
Gewinnt der Spieler mit der Duellkarte, darf er seinem Kontrahenten die höchste Geldkarte wegnehmen und bei sich auslegen. Gewinnt dagegen der Verteidiger, passiert nichts. Die Duellkarte wandert anschließend in die Schachtel.
Spielende: Nach 12 Durchgängen endet das Spiel. Jeder zählt seine Geldkarten zusammen. Alle übrigbehaltenen Chips zählen 5000 Geldeinheiten. Es gewinnt der reichste Spieler.
Kommentar: Das Poker-Würfelspiel erinnert auf den ersten Blick ein wenig an Klassiker wie Kniffel oder Yahtzee und ist vor allem für Fans von Würfel- und Zockerspielen interessant.
Dabei ist jedoch die Spieleranzahl entscheidend. Bei drei Personen kommt ein Tisch komplett aus dem Spiel und von den gemischten Spielkarten werden zwölf Karten unbesehen beiseite gelegt. Hier und beim Spiel zu viert kommt es selten zu einem Gerangel um die Tische und man geht kaum leer aus. Ganz anders ist dies dagegen in größeren Spielrunden, wo es durchaus auch mal vorkommt, daß sich alle an einem lukrativen Tisch tummeln, um dort siegreich zu sein. Natürlich spielt dabei auch der erste Wurf eine Rolle, der die Marschrichtung vorgibt, aber bei guten Kartensets kann man sein Glück ja trotzdem mal versuchen, zumal die Chips ja ein weiteres Würfeln zulassen.
Es gibt wenig Wartezeiten, allenfalls bei den sechs Duellkarten muß man zuschauen, sofern man nicht selbst Täter oder Opfer ist. Aber auch diese Duelle gehen schnell von der Hand. Hier gilt: Je mehr Personen mitspielen, desto sinnvoller sind die Duellkarten, da man mehr Auswahl zum Ärgern hat.
Das Material ist gelungen und trägt wirklich zu einer Casino-Atmosphäre bei. Filzmatten als Tische, Würfelbecher, gute Würfel und schöne Pokerchips, dies alles trägt aber auch zum recht hohen Preis bei.
Fazit: Für Pokerfans und Zockerspieler sicherlich eine Anschaffung wert.
Wertung: Mit soliden 4 Punkten kann man „Cincinnati“ zwar nicht als überragendes Spiel bezeichnen, es hebt sich aber durch seine Einfachheit und Leichtigkeit positiv gegenüber anderen Spielen des Jahrgangs ab. Wer Glücksspiele jedoch nicht mag, sollte die Finger von dieser Amigo-Neuheit lassen.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite