Spieletest für das Spiel: CLUEDO DVD BRETTSPIEL
Hersteller: Parker 
Preis: 45 Euro
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 3-5
Erscheinungsjahr: 2005 
noch erhältlich: Ja
Autor: 
Besonderheit: 
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2006
Kategorie: Deduktionsspiel
Bewertungsbild Cluedo DVD Brettspiel-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hasbro recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 1 DVD, 42 Karten, 10 Spielfiguren, 1 Lupe, 1 Diebstahl-Akte, 1 Notizblock, 4 Schlösser
Aufmachung: Ein schönes Spielbrett zeigt eine Villa, in der jemand einen Diebstahl begangen hat. Die Villa besteht aus zwölf Räumen, die mit Wegen untereinander verbunden sind. Einige Räume haben noch eine direkte Verbindung durch einen Geheimgang.
Auf den Spielkarten findet man die verschiedenen Räume, die Personen, verschiedene Tatzeiten und die möglicherweise gestohlenen Gegenstände. Jeweils eine dieser Karten wandert vor dem Spiel in eine kleine Diebstahl-Akte, damit niemand sie sehen kann. Auf der Rückseite sind bestimmte Symbole codiert angeordnet, die man nur unter Zuhilfenahme der roten Lupe entziffern kann.
Die Spielfiguren aus Kunststoff wurden speziell modelliert und bemalt. Sie machen einen hervorragenden Eindruck. Auch die vier Vorhängeschlösser sind aus Kunststoff. Je nach Fall werden zu Beginn einige Räume mit diesen Schlössern unpassierbar gemacht.
Auf den Notiz-Zetteln können sich die Spieler während des Spiels die Hinweise notieren, um so dem Diebstahl auf die Spur zu kommen. Die DVD besitzt zehn vorgefertigte Fälle sowie einen variablen Fall, der in jedem Spiel ein anderes Ergebnis liefert.
Ziel: Alle Spieler versuchen herauszufinden, wer welchen Gegenstand aus welchem Zimmer zu welcher Tageszeit entwendet hat.
Zunächst wählen die Spieler einen Fall auf der DVD aus, den sie lösen wollen. Danach wird gemäß den Anweisungen das Spielbrett aufgebaut. Über die Anweisungen und unter Zuhilfenahme der Lupe werden vier Karten (ein Gegenstand, eine Tatzeit, ein Täter und ein Tatraum) definiert und die entsprechenden Karten werden unbesehen in die Diebstahl-Akte gelegt. Anschließend werden einige Türen zu Räumen mit den Vorhängeschlössern gesichert und je nach Spielerzahl werden die beteiligten Spielfiguren vorgegeben. Diese Figuren stellt man in den zentralen Beweisaufnahme-Raum.
Jeder Spieler bekommt einen Notizzettel und einen Stift. Danach mischt ein Spieler alle restlichen Spielkarten gut durch und verteilt diese zum größten Teil an die Mitspieler, die ihre Karten sofort auf dem Notizzettel aufschreiben, denn diese Hinweise können sich nicht in der Diebstahls-Akte befinden. Die nicht verteilten Karten kommen in die Vorratskammer am Rand der Spielfläche. Schließlich einigt man sich, wer mit welcher Spielfigur spielt.
Der aktive Spieler muß mit seiner Figur zunächst zu einem benachbarten Raum ziehen. Wenn ein Raum mit einem Schloß gesichert ist, kann er noch nicht betreten werden. Einige Räume haben Geheimgänge. Möchte man einen Geheimgang betreten, teilt man dies über die DVD-Fernbedienung mit und wartet ab, was geschieht.
Danach darf der Spieler in diesem Raum einen Verdacht aussprechen. Einzige Ausnahme bildet das Startzimmer, da man hier nur bei der Lösung des Falles aktiv werden darf.
Ein Verdacht besteht immer aus drei unterschiedlichen Elementen (Tatort, Tatzeit, Gegenstand, Person). Möchte ein Spieler einen Tatort in seinen Verdacht integrieren, muß es sich dabei um den aktuellen Standort der Figur handeln. Auch wenn man den Fall lösen will, muß man dies der DVD mitteilen.
Nun schaut der linke Nachbar des aktiven Spielers, ob er eine oder mehrere der drei gesuchten Karten besitzt. Ist dies der Fall, gibt er eine dieser Karten verdeckt an den Mitspieler. Dieser schaut sie sich an und notiert die Karte auf dem Zettel, bevor er die Karte wieder zurückgibt. Hat der Nachbar dagegen keine der drei Karten, wird der Verdacht an den folgenden Spieler weitergereicht. Dieses Verfahren wird so lange fortgesetzt, bis entweder alle Spieler gefragt wurden oder jemand eine Karte an den aktiven Spieler ausgehändigt hat.
Im Verlauf des Spiels haben die Spieler später nach und nach zusätzliche Spielmöglichkeiten, da neue Optionen auf der DVD erscheinen.
Es ist später möglich, den Butler James über die DVD zu rufen. Er gibt dann einen Tipp, den alle Mitspieler mithören und notieren können. Danach bekommt der Spieler zusätzlich eine der nicht verteilten Karten aus der Vorratskammer, solange dort noch Karten liegen.
Auch der Kommissar ist während des Spiels nicht untätig und findet Gegenstände, die dann aus der Vorratskammer verdeckt in eines der Zimmer gelegt werden. Am entsprechenden Ort angekommen, kann der Spieler versuchen, sich die Gegenstandskarte anzusehen. Dazu muß er jedoch dem Kommissar vorher eine Frage richtig beantworten, die nach einem kleinen Film gezeigt wird. Die Karte darf nach der richtigen Beantwortung notiert werden, bleibt jedoch auf dem Feld liegen.
Um sich die Notizen des Kommissars anzuschauen, kann man im fortgeschrittenen Spielverlauf eine entsprechende Option auswählen. Auf der DVD wird eine codierte Nummer angezeigt, die sich der aktive Spieler mit Hilfe der Lupe ansehen kann. Danach schaut er auf die Notiz-Tabelle am Ende der Spielanleitung und erfährt dadurch zusätzliche Informationen.
Wenn ein Spieler meint, daß er das Rätsel gelöst hat, geht er mit seiner Figur in den Beweisaufnahmeraum und wählt auf der DVD den Menüpunkt ANKLAGE ERHEBEN aus. Danach wird mit einem codierten System die Lösung des Falls eingegeben, so daß die Mitspieler die Lösung nicht erkennen können. Schließlich teilt die DVD mit, ob man richtig gelegen hat oder nicht. Auch nach einem falschen Verdacht ist der Spieler noch im Rennen, muß jedoch einige Handkarten als Strafe offen ablegen.
Um das Spiel weiter aufzulockern, gibt es ab und zu ein paar Ereignisse auf der DVD, die das Spiel auflockern und vorantreiben. Meistens müssen die Spieler dann jeweils eine eigene Karte offenbaren, wodurch jeder erneut Informationen erhält.
Spielende: Hat ein Spieler alle vier Karten richtig herausgefunden, ist das Spiel vorbei.
Kommentar: Der variable Hauptfall entspricht im Wesentlichen dem Original Cluedo-Spiel, da die DVD hier die Lösung nicht kennt. Es gibt demzufolge auch keine Tipps vom Butler oder dem Kommissar. Nur die Geheimgänge und die Ereignisse werden hier weiterhin von der DVD aus gesteuert.
Als eingefleischte Fans von Cluedo waren wir anfangs etwas skeptisch, ob diese neue Version wirklich interessant genug ist. Die 10 Fälle sind spielerisch zwar alle ähnlich gestrickt, doch wird die Lösung durch die Vielzahl von Möglichkeiten nicht gerade einfacher und da zu Beginn der Partie einige Karten nicht verteilt sind, weiß man bei den Fragerunden dann anfangs auch nicht, ob ein Gegenstand im späteren Verlauf nicht doch noch bei einem Spieler landet, der dies vorher verneint hatte. Durch die wertvollen Tipps des Kommissars und des Butlers gibt es Hinweise, die die Lösung weiter einschränken. Besonders die Fragen des Kommissars bei Räumen, in denen eine verdeckte Karte liegt, sind teilweise sehr knifflig und bedürfen eines guten Gedächtnisses.
Kennt man die Fälle dann auswendig, hat man immer noch die Möglichkeit, daß normale Standard-Spiel zu machen und die DVD nur noch für Ereignisse und als Zeitbegrenzer einzusetzen.
Fazit: Eine gelungene Mischung aus DVD und klassischem Brettspiel.
Wertung: Mit soliden 5 Punkten ist diese Neuheit für alle Cluedo-Fans eine Bereicherung.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de





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