Spieletest für das Spiel : CONFUSION
Hersteller: Franjos
Preis: 75 DM 
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 1993 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Robert Abbott 
Besonderheit: 
Kategorie: 2-Personen-Spiel 
Bewertungsbild Confusion-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 24 Holzwürfel in 2 Farben, 1 Puck, 24 Papp-Chips, 2 Blöcke
Aufmachung: Der Spielplan ist, wie es bei Franjos üblich ist, auf Stoff aufgedruckt und läßt sich somit aufrollen. Er zeigt ein relativ schlichtes Spielfeld aus 11x11 Feldern ohne Verschnörkelungen. Die Holzwürfel sind relativ groß und werden auf einer Seite mit Aufklebern bestückt, auf denen man die Zugmöglichkeiten erkennen kann. Jeder Spieler besitzt die gleiche Anzahl Würfel mit den gleichen Zugmöglichkeiten. Der Puck ist eine große runde Scheibe, die keinerlei Besonderheiten aufweist. Die Pappchips sind in den beiden Farben der Spielwürfel vorhanden und wurden beidseitig bedruckt. Auf der einen Seite sind Buchstaben zu erkennen, auf der anderen Seite eine Zugmöglichkeit, die bei allen Chips gleich ist. Die Spielblöcke sind ebenfalls für jede Farbe einmal vorhanden und zeigen in Tabellenform für jeden Buchstaben alle Zugmöglichkeiten auf, sowohl für die eigenen Steine wie auch die des Gegners. Das Spiel sieht dank der großen Holzspielsteine gut aus und besticht durch sein schlichtes Aussehen, welches jedoch bei weitem nicht "billig" zu nennen ist.
Ziel: Jeder Spieler bekommt einen Satz mit Spielfiguren. Zu Beginn lost man die Farbe aus, Blau darf das Spiel beginnen. Dann werden alle Würfel so gedreht, daß die Zugmöglichkeiten der Würfel verdeckt sind. Diese Würfel werden dann gemischt und jeweils vom Gegenspieler so aufgestellt, das dieser die Zugmöglichkeiten sehen kann, man selbst jedoch nicht. Die 12 Chips werden anschließend auf die Würfel gelegt, so daß jedem Würfel ein Buchstabe zugeordnet ist. Die Spieler legen die Blöcke nebst Stiften bereit. Der Spielpuck kommt in die Mitte zwischen die beiden Spielparteien.
Jeder Spieler versucht, den Puck auf die gegnerische Grundlinie zu bringen und dann dort nicht geschlagen zu werden. Ist man an der Reihe, nimmt man einen Würfel und setzt ihn in eine beliebige Richtung um eine beliebige Anzahl Felder. Dann fragt man den Gegenspieler, ob dieser Spielstein den Zug machen darf. Wird dies verneint, so muß der Zug zurückgenommen werden, ansonsten bleibt er auf dem neuen Spielfeld. Erwähnen muß man hier, daß ein Spielstein, der maximal vier Felder geradeaus laufen kann, natürlich auch weniger Felder gezogen werden darf. Das Diagramm auf den Würfeln zeigt die jeweiligen Richtungen (N,NW,W,SW,S,SO,O,NO) nebst der maximalen Zahl an Feldern an, die ein Würfel ziehen darf (1-4).
In jedem Fall kann der Spieler durch die Fragen langsam einige der Zugmöglichkeiten dieses Würfels ausschließen und somit auf seinem Block abstreichen. Ist er sich sicher, welche Schritte der Würfel machen kann, so sagt er dieses.
Man darf seine Vermutung aber erst äußern, wenn man absolut sicher ist. Der Gegenspieler überprüft dies in seinen Aufzeichnungen und nur wenn er zustimmt, beantwortet er die Frage. Stimmt die Annahme, dann kann der Würfel so gedreht werden, daß die Zugmöglichkeiten von beiden Seiten zu sehen sind.In jedem Fall ist nach einem Rateversuch der Gegenspieler am Zug.
Kommt ein Würfel auf ein Feld mit einem gegnerischen Würfel, so wird dieser geschlagen und kommt aus dem Spiel, ohne daß man sagt, welcher Würfel dies nun war.
Einige Würfel können nicht zurückziehen. Gelangt ein solcher Würfel auf die Grundlinie, dann wird der Buchstabe umgedreht und zeigt so eine neue Zugweite an (Bis zu 2 Felder in jede Richtung), mit der der Würfel von nun an bewegt wird. Die ursprünglichen Zugmöglichkeiten bleiben bis zum Ende des Spiels geheim. Über andere Würfel oder den Puck darf man mit dem eigenen Würfel nicht ziehen.
Zieht man auf den Puck, so hat man die Kontrolle über diesen. In weiteren Zügen kann man das Feld ohne den Puck wieder verlassen, ihn mitnehmen oder wegschießen. Bei letzterem wird der Würfel nicht bewegt, statt dessen bewegt man den Puck mit einer Zugmöglichkeit der Figur, die auf dem Puck stand. So kann der Puck schnell von einem Würfel zum anderen übertragen werden. Auch der Puck kann nicht über andere Figuren hinwegziehen, sondern höchstens auf diesen landen.
Spielende: Das Spiel endet, wenn ein Spieler den Puck an der gegnerischen Grundlinie kontrolliert und diese Figur nicht im nachfolgenden Zug vom Gegner geschlagen werden kann. Das Spiel wird sicherlich auch vorbei sein, wenn der Gegner keinen Spielstein mehr auf dem Brett hat. Dies steht allerdings nicht in der Anleitung, die ansonsten recht gut geworden ist.
Kommentar: Confusion hat etwas vom Schach, wenn man sich die Vielzahl von möglichen Zügen anschaut. Das gemeine und faszinierende ist das Geheimnis, das jeden Würfel umgibt. Erst im Verlauf des Spieles weiss man, ob und wie man andere Spielfiguren schlagen kann und wo man taktisch eine gute Verteidigung aufbaut. Dabei darf man nie das Wissen des Gegners aus den Augen verlieren, damit dieser einem die Figuren nicht vorher wegschlägt. Wenn das Aufschreiben anfangs auch Probleme macht (unbedingt die Formulare ständig vergleichen!), so fesselt das Spiel einen sofort. Eine Partie dauert meist 45 Minuten oder länger, doch merkt man das im Spiel eigentlich nicht.
Fazit: Wer auf komplexere Denkspiele steht, kann eigentlich nicht an Confusion vorbeigehen. Auch wenn der Preis recht hoch ist, die Anschaffung lohnt sich auf jeden Fall. Schade ist allerdings, daß das Spiel nicht mehr hergestellt wird. Aber vielleicht hat ja der Lieblingshändler noch ein Restexemplar (wie meiner, dem ich von Herzen für diesen Spieltip danke!).
Wertung: 6 Punkte... Einfach nur gut. Es ist mein derzeitiges Lieblingsspiel für 2 Personen.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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