Spieletest für das Spiel: CORRUPTION
Hersteller: Eurogames 
Preis: 23 DM
empf.Alter: 12- 
Anzahl Spieler: 3-7
Erscheinungsjahr: 2000 
noch erhältlich: Ja
Autor: Bruno Faidutti
Besonderheit: 
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Corruption-Foto

Ausstattung: 70 Karten, 24 Auftragskarten, 3 Entscheidungsträger-Karten, 14 Adreßbuch-Karten
Aufmachung: Die Spielkarten lassen sich in sieben identische Kartensätze unterteilen. Jeder Kartensatz verfügt dabei über unterschiedlich hohe Schecks und einige Charaktere. Die Auftragskarten zeigen Objekte, die die Bauherren durch Zahlung von Schmiergeldern zugeschustert bekommen. Das Auftragsvolumen variiert dabei beträchtlich und ist ebenfalls auf der Karte angegeben.
Die Aufträge werden von drei Entscheidungsträgern vergeben, die in der Mitte des Tisches ausliegen. Die Adreßbuch-Karten kommen nur in einer Variante zum Tragen. Die Karten sehen alle identisch aus.
Ziel: Als Chef einer Baufirma versucht man, innerhalb von vier Spieldurchgängen möglichst lukrative Aufträge durch Schmiergeldzahlungen zu erhalten.
Am Anfang werden dabei die Entscheidungsträger-Karten in der Mitte ausgelegt. Jeder Spieler bekommt einen Kartensatz auf die Hand. Die Auftragskarten werden gut gemischt und bereit gelegt. Jeweils zwei Aufträge kommen offen unter jeden Entscheidungsträger.
Der führende Spieler einer Partie beginnt die neue Runde. Wenn der Spieler an der Reihe ist, darf er eine Karte an einen der Entscheidungsträger bzw. deren Aufträge legen. Dabei werden Karten an einem Entscheidungsträger grundsätzlich verdeckt ausgelegt. Man kann seine Karte jedoch auch direkt an einen bestimmten Auftrag anlegen. Reihum legen die Spieler immer eine Karte aus, bis jeder sechs Karten abgelegt hat.
In der ersten Runde muß die jeweils zuerst gespielte Karte eines Spielers offen ausgelegt werden. Wird sie auf einen Auftrag gelegt, sieht somit jeder, welche Karte abgelegt wurde. Wenn ein Spieler die Karte jedoch zu einem Entscheidungsträger legt, bleibt sie weiterhin verdeckt! Der Spieler muß dann in seinem zweiten Zug keine Karte offenbaren, wenn er sie an einen Auftrag anlegt.
In folgenden Durchgängen erhöht sich die Anzahl der offen auszulegenden Karten jeweils.
Die Phase endet, wenn alle Spieler sechs Karten abgelegt haben. Nun werden die Aufträge verteilt.
Dazu dreht man zunächst alle verdeckten Karten auf, ohne deren Reihenfolge zu verändern. Die Auswertung erfolgt immer von links nach rechts.
Zunächst dürfen die Spieler, die oberhalb der Entscheidungsträger Geld deponiert haben, entscheiden, an welchen der unten anliegenden Aufträge die Hälfte des Geldwertes fließen soll. Anschließend schaut man, ob sich Killer unter den Karten beim aktuellen Auftrag sein. Der Spieler, der die Killerkarte gelegt hat, darf nun eine andere unter ihm liegende Charakterkarte des gleichen Auftrags aus dem Spiel nehmen. Killer und getöteter Charakter wandern in die Spielschachtel. Sollte ein Killer kein Opfer vorfinden, kommt er ohne Funktion aus dem Spiel.
Befinden sich ein oder mehrere Richter unter den verbliebenen Karten, wird der Auftrag in dieser Runde nicht vergeben und bleibt liegen. Die Richterkarten kommen anschließend aus dem Spiel.
Schließlich schaut man noch, ob Journalisten vorhanden sind. Die Journalisten werden ebenfalls von oben nach unten abgearbeitet, wenn es mehrere Figuren an einem Auftrag gibt. Die betreffenden Besitzer der Karten dürfen einen Scheck wählen, der direkt an einem Auftrag liegt, und ihn an den entsprechenden Spieler zurückgeben. Schecks oberhalb der Entscheidungsträger oder an anderen Aufträgen sind jedoch tabu.
Schließlich werden die Summen der verbliebenen Schmiergelder zusammengezählt und ggf. noch die halben Werte durch die Schecks oberhalb der Entscheidungsträger hinzugerechnet, um festzustellen, wer das meiste Schmiergeld gezahlt hat. Dieser Spieler erhält den Bauauftrag und legt ihn vor sich ab. Bei einem Gleichstand bleibt der Auftrag liegen und steht in der folgenden Runde erneut zur Verfügung.
Wurden alle Aufträge abgehandelt, erhalten die Spieler ihre Schecks zurück auf die Hand. Wenn noch nicht alle Durchgänge gespielt wurden, werden pro Entscheidungsträger zwei neue Karten ausgelegt und zu ggf. nicht vergebenen Aufträgen gelegt.
Spielende: Nach dem vierten Durchgang gewinnt der Spieler, dessen Aufträge das größte Gesamtvolumen besitzen.
Kommentar: In Varianten werden die offen auszulegenden Karten in ihrer Reihenfolge verändert oder der Startspieler darf bestimmen, wie viele Karten jede Runde offen gelegt werden müssen. Bei der Variante mit den Adreßbuch-Karten erhält jeder zwei Karten zu Beginn der Partie. Gegen Abgabe einer Karte kann ein Spieler sich eine verdeckte Karte an einem Auftrag anschauen. Karten oberhalb der Entscheidungsträger sind jedoch weiterhin nicht einsehbar.
Das Spiel macht vor allem in großer Besetzung Spaß, da es nicht so durchschaubar wird und der Überraschungseffekt durchaus gegeben sein kann. Hier bringen gerade kleine Werte oft mehr als große Objekte, bei denen oft ein Patt vorherrscht.
Fazit: Ein ironisches Kartenspiel um die Baubranche.
Wertung: Das Spiel hat uns gefallen. Daher bekommt die Neuheit von Eurogames 4 Punkte und sollte einmal angespielt werden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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