Spieletest für das Spiel : COSA NOSTRA
Hersteller: Parker
Preis: n.b. 
empf.Alter: 10-
Anzahl Spieler: 2-4 
Erscheinungsjahr: 1990 
noch erhältlich: Nein
Autor:
Besonderheit: 
Kategorie: Brettspiel
Bewertungsbild Cosa Nostra-Foto

Ausstattung: Spielplan, 36 Spielfiguren in 4 Farben, Schicksalsrad mit 2 Wagen und Cosa Nostra Männern, 2 Würfel.
Aufmachung: In dem großformatigen Kasten befinden sich in mehreren Fächern sortiert die verschiedenen Spielfiguren, die alle Männer mit Umhang und einem Geigenkasten darstellen. Bei der Farbwahl hat Parker mal wieder voll daneben gegriffen, sind die Figuren doch in orange, hellgelb, babyblau und "mir wird ganz schlecht"-grün gehalten. Das Schicksalsrad (im Prinzip ein Drehpfeil mit je einem Auto an den Enden, auf denen Attentäter sitzen) ist dagegen in dezentem Schwarz und gut modelliert. Der Spielplan zeigt einen Rundkurs mit 4 Hauptquartieren und vielen Feldern und ist sehr detailiert und mit viel Liebe zum Detail gezeichnet worden. Leider hat man vergessen, die Anleitung zu heften oder zu klammern, so daß die Seiten beim durchlesen permanent verrutschen.
Ziel: Jeder Spieler stellt einen Unterweltboß dar, der die Vorherrschaft in der Stadt haben will. Dieser wandelt durch die Nacht und muß heil wieder ins Hauptquartier gebracht werden, ohne daß die Gegenspieler oder die Attentäter ihm etwas antun konnten. Vor jedem Spiel muß das Schicksalsrad in den Spielplan eingebaut werden, was relativ einfach zu bewerkstelligen ist. Jeder Spieler erhält 8 Gefolgsleute und den Boß in einer Farbe und stellt diese in sein Hauptquartier.
Wenn man an der Reihe ist, würfelt man immer mit zwei Würfeln, nach einem Pasch ist man erneut am Zug. Man darf die Augenzahlen beider Würfel addieren und mit einer Figur (Gefolgsmann oder Boß) ziehen oder pro Würfel jeweils eine Figur bewegen. Es dürfen jedoch nie mehr als 3 Spielfiguren und nie mehr als 2 verschiedene Banden auf einem Feld stehen. Wird ein Feld mit zwei Figuren einer Farbe besetzt, so ist es für andere blockiert. Das Vorrücken einzelner Mitglieder ist gefährlich, da sie alleine ungeschützt sind und von gegnerischen Bandenmitgliedern gefangen genommen werden können.
Kommt eine gegnerische Figur auf ein Feld mit einer anderen Figur, so wird diese andere Figur auf das "Gefangen"-Symbol dieses Feldes gestellt. Jedes Spielfeld hat ein solches Symbol. Kommt eine zweite Figur (die eigene oder die des Gefangenen) auf dieses Feld, so wird die Figur, deren Farbe in Unterzahl ist, ganz aus der Stadt verbannt und vom Spielbrett entfernt. Der ggf. Gefangene ist wieder frei.
Einige Spielfelder haben neben dem "Gefangen"-Symbol noch ein weiteres spezielles Symbol aufgedruckt. "Schicksal" bedeutet, daß es eine Gefahr für alle Figuren geben kann. Das Schicksalsrad wird gedreht und dort, wo die Attentäter mit ihren Pistolen hinzeigen, passiert entweder eine Verbannung (normale Felder oder Schicksalsfelder), bei der eine Figur des Feldes verbannt wird (der Dreher darf entscheiden), eine allgemeine Verbannung (auf Gefahrfeldern), bei der jeweils alle Figuren des Feldes vom Spielplan genommen werden oder bei einem Schutzfeld passiert nichts, denn alle Figuren sind dort geschützt. Verbannte Figuren werden zurückgeholt, wenn eine Spielfigur der eigenen Farbe einmal um den Plan herumgelaufen ist und im Hauptquartier landet.
Der Boß hat einen speziellen Schutz. Wird er durch das Rad angegriffen, wird er nicht aus dem Spiel genommen, sondern muß zurück ins Hauptquartier. Alle Gefolgsleute müssen ihm dann folgen. Der Boß muß also wieder von vorne anfangen. Der Boß kann übrigens nur mit genauer Augenzahl wieder ins Hauptquartier gesetzt werden. Wenn man Pech hat, muß man am HQ vorbeiziehen und eine weitere Runde drehen.
Spielende: Wer als erstes mit seinem Boß wieder im Hauptquartier ist, nachdem er eine komplette Runde gedreht hat, ist Sieger dieses Spiels.
Kommentar: Das Spiel ist recht einfach und macht doch einigen Spaß, da aufgrund der vielen Figuren des öfteren Gefangennahmen und Verbannungen erfolgen. Wird das Spiel mit zwei Spielern gespielt, so übernimmt jeder 2 Banden ! Natürlich hängt viel von den Würfelergebnissen ab, aber trotzdem ist die geschickte Plazierung von Figuren ein kleines strategisches Element, welches es auch Kindern und Jugendlichen leicht macht, bei diesem Spiel mitzuhalten und nicht in Langeweile zu verfallen. Doch irgendwie fehlt diesem Spiel auch nach einigen Runden der Pepp, da eigentlich immer das selbe passiert.
Fazit: Kein schlechtes Spiel, es gibt aber mittlerweile interessante Ganovenspiele.
Wertung: Ich gebe aufgrund der schönen Ausstattung und des recht ordentlichen Gameplays 4 Punkte. Auf Dauer gesehen wird das Spiel sicherlich irgendwann langweilig.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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