Spieletest für das Spiel: CRAZY BLUFF
Hersteller: Huch & Friends            
Preis: 13 Euro
empf.Alter: 7-99             
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2005      
noch erhältlich: Ja
Autor:
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Crazy Bluff-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Huch & Friends recht herzlich!

Ausstattung: 88 Karten, 1 Spielfigur
Aufmachung: Die Karten zeigen die klassischen Farben Herz, Pik, Kreuz und Karo mit Zahlenwerten von 1-8, sowie zwei Arten von Sonderkarten. Bei der Spielfigur handelt es sich um einen großen Holzklotz, an dessen unterem Ende ein Saugnapf befestigt ist.
Ziel: Die kleine Spielesammlung besteht aus zwei eigenständigen Spielen.
Das erste Spiel nennt sich „Mega Bluff“. Jeder Spieler bekommt hierbei 10 Karten auf die Hand. Die restlichen Karten bilden einen zentralen Ziehstapel. Neben diesem Stapel wird die Spielfigur aufgestellt.
Ein beliebiger Spieler beginnt die Spielrunde und legt eine Karte verdeckt in die Mitte. Dazu nennt er eine Zahl und eine der vier Spielfarben. Die genannten Werte müssen nicht mit der gelegten Karte übereinstimmen. Nachfolgend sind die anderen Spieler an der Reihe und müssen ebenfalls Karten verdeckt in die Mitte legen. Dabei muß die Farbe identisch zur erstgenannten Farbe sein, der Zahlenwert muß dagegen höher angesagt werden. Wenn die erste Ansage mit einer „Acht“ genannt wurde, können von nun an weitere Karten mit der Acht, unabhängig von der Farbe, abgelegt werden.
Möchte ein Spieler keine Karte legen, weil er keine passende Karte besitzt, darf er eine Karte auf einen offenen zweiten Ablagestapel werfen und zieht anschließend eine neue Handkarte nach.
Da alle Spielkarten auf dem regulären Spielstapel verdeckt ausgelegt werden, kann man bluffen. Dies ist vor allem bei den Bluff-Karten notwendig, da diese keinen Zahlenwert besitzen und somit niemals regulär ausgespielt werden können.
Wenn ein Spieler die Ansage nicht glaubt, schnappt er sich schnell die Spielfigur und klatscht mit dem Saugnapf auf die zuletzt gelegte Spielkarte, um sie anschließend allen Mitspielern zu zeigen.
Stimmte die Ansage nicht, muß der Falschspieler eine Bluffkarte aus den bereits gespielten Karten auf die Hand nehmen. War die Ansage dagegen korrekt, muß der Zweifler eine Bluffkarte aus der Auslage nehmen. Wenn keine Bluffkarte vorhanden ist, zieht der jeweilige Verlierer einfach die oberste Karte des Aufnahmestapels nach.
Der Gewinner einer Anklage darf eine seiner Handkarten gegen eine Karte aus der Auslage austauschen. Dies darf allerdings keine Bluffkarte sein. Danach werden die gespielten Karten in die Schachtel gelegt und sind aus dem Spiel.
Neben den Bluffkarten gibt es noch einen zweiten Typ Sonderkarten. Die Joker können als beliebige Ziffernkarte in beliebiger Farbe genutzt werden und passen dadurch immer. Außerdem darf der Spieler auf Wunsch durch eine Joker-Karte noch die Spielfarbe verändern. Da Joker-Karten ebenfalls verdeckt abgelegt und man kann sie auch ansagen, ohne sie tatsächlich auszulegen.
Spielende: Eine Runde ist beendet, sobald ein Spieler alle Karten losgeworden ist. Dieser Spieler bekommt fünf Siegpunkte. Alle Mitspieler errechnen ihre Minuspunkte anhand der Kartenwerte, wobei jede Sonderkarte 10 Minuspunkte wert ist. Der Mitspieler mit den wenigsten Minuspunkten erhält immerhin noch 3 Siegpunkte, alle anderen bekommen keine Siegpunkte. Erreicht ein Spieler nach einigen Runden 13 oder mehr Siegpunkte, hat er die Partie gewonnen.
Ziel: Das zweite Spiel heißt „Super Bluff“.
Anfangs erhält jeder Spieler sieben Karten auf die Hand. Ein Spieler beginnt und nennt Farbe und Wert der ausgespielten Karte. Diese wird wieder verdeckt in die Tischmitte gelegt.
Der nachfolgende Spieler muß nun eine Karte verdeckt auf diese Karte legen und dabei entweder den gleichen Wert oder die gleiche Farbe nennen.
Hat man keine passende Karte, darf man entweder eine Karte vom Nachziehstapel nehmen oder bluffen und eine beliebige andere Karte auslegen, in der Hoffnung, daß niemand auf den Trick hereinfällt.
Glaubt ein Spieler nicht, daß die angesagte Karte in der Auslage liegt, kann er sich die Spielfigur nehmen und mit dem Saugnapf auf die zuletzt gespielte Karte klatschen. Wurde die Karte zurecht angezweifelt, muß der Falschspieler zwei Karten aus der Hand des Gegners ziehen und in die eigene Kartenhand integrieren. Wurde der Spieler dagegen zu Unrecht beschuldigt, muß der Herausforderer zwei Karten vom Zugstapel nachnehmen. In beiden Fällen kommen die ausgespielten Karten beiseite und der linke Nachbar des aktiven Spielers beginnt eine neue Auslage.
Die Jokerkarten können wieder eingesetzt werden, um eine beliebige Farbe und einen beliebigen Zahlenwert zu bestimmen. Natürlich darf man auch hier bluffen und eine Jokerkarte ansagen, obwohl man eine beliebige andere Karte ausgelegt hat. Bluffkarten können niemals regulär ausgespielt werden und müssen daher im Ablagestapel getarnt untergebracht werden.
Wenn ein Spieler nur noch eine Karte besitzt, muß er dies laut ansagen. Vergißt er dies, bekommt er zur Strafe zwei neue Handkarten vom Zugstapel.
Spielende: Wenn ein Spieler keine Karten mehr besitzt, endet die Partie. Die Mitspieler können nach einem festen Schema ihre Minuspunkte ermitteln. Wer nach drei Spielrunden die wenigsten Minuspunkte besitzt, ist Sieger der Partie.
Kommentar: „Crazy Bluff“ ist ein weiteres Spiel, welches sich an den Kinderklassiker „Lügen“ anlehnt. Es funktioniert durchaus, auch wenn man bereits viele Variationen bei anderen Verlagen kennen gelernt hat. Je mehr Spieler beteiligt sind, desto spannender werden die Partien. Während die erste Variante schwieriger zu spielen ist, weil man weniger passende Karten findet und daher häufiger lügen muß, kommt die zweite Spielmöglichkeit deutlich besser bei den Testpersonen an. Hier hat man eher die Chance, eine passende Karte auf der Hand zu halten.
Die Bluff-Karten sind schwierig und sollten möglichst schnell abgegeben werden. Gerade bei der ersten Variante kommen diese Karten aber oft auch wieder auf die Kartenhand zurück. Daher wird man hier vermehrt darauf achten, diese Karten offen abzuwerfen, um eine neue Handkarte nachzuziehen. Dies wird durch die Spielregel nämlich nicht explizit verboten.
Das Material ist in Ordnung, obwohl die Kartenqualität nicht gerade berauschend ist. Besonders hübsch sind die Karten allerdings nicht.
Fazit: Für absolute Fans von Bluff-Spielen eine nähere Betrachtung wert.
Wertung: Wer noch kein ähnliches Spiel besitzt, kann durchaus mal eine Probepartie machen. Für alle anderen bietet dieses Spiel jedoch keine besonderen Kniffe, die es gegenüber anderen Spielen des Genres besonders hervorheben. Mit 3 Punkten ist das Spiel in unseren Augen also eher durchschnittlich.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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