Spieletest für das Spiel : CROSS CITY 
Hersteller: Hermes Spiele 
Preis: 70-80 DM 
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 3-6 
Erscheinungsjahr: 1996 
noch erhältlich: Nein 
Autor: Rudolf Ehm 
Besonderheit: 
Kategorie: Das besondere Spiel 
Bewertungsbild Cross City-Foto

Ausstattung: 6 Spielfiguren, diverse Würfel, Spielgeld, 48 Gebäudekarten, 60 Grabkarten, 18 Fahndungsplakate, 6 Goldgräbertools, 90 Markierungsteine (in 6 Farben), 6 Preislisten, 3 Übersichtskarten, 3 Spezialwürfel, Spielplan
Aufmachung: Genial. Die Grafiken entsprechen zwar nicht denen von Herrn Vohwinkel, doch sind sie recht lustig gezeichnet worden und nehmen den Wilden Westen auf die Schippe. Das Material ist durchgehend aus Holz, nur das Geld ist aus Pappe. Der Spielplan zeigt die Stadt Cross City mit ihrer Hauptstraße und einer Querstraße. Diese beiden Straßen sind in Felder aufgeteilt, neben denen Bretterbuden und einige wenige Gebäude stehen.
Ziel: Jeder Spieler stellt einen ominösen Geldgeber dar, der in dieser Stadt mit Hilfe von Stadthaltern Geld machen will. Man bekommt zu Beginn einen Spielstein, die Markierungssteine seiner Farbe, etwas Geld, einen Revolverwürfel, einen Pferdewürfel und einen Würfel für die eigene Person.
Dann würfelt man im Prinzip und setzt seinen Spielstein entsprechend. Man muß mit zwei Würfeln (seiner Person und dem Würfel des Pferdes) würfeln, es sei denn, man verkauft seinen Gaul irgendwann oder er wird einem unter dem Hintern weggestohlen. Die Laufrichtung jeder der vier Teilstraßen ist angegeben. Man läuft zuerst auf der linken Straßenseite bis zum Ende und dreht dann um und läuft auf der rechten Seite wieder zurück zur Kreuzung.
Kommt man auf einem leeren Feld zum Stehen, kann man dort eines von 6 Geschäften errichten, sofern nicht bereits ein gleichartiges auf der Straßenseite ist. Die Geschäfte sind ein Barbiergeschäft, ein Schmied (kauft und verkauft auch Pferde), ein Drugstore (Kauf von Revolver und Goldgräbersachen), Tischlerei (für Särge zuständig), Saloon (hier kann gepokert werden oder man begießt hier den Tod eines Sheriffs) und eine Bank (Wo man Geld einzahlen muß/kann und die die Erwerbsmöglichkeit durch einen Überfall bietet).
Kommt man auf ein bereits bebautes fremdes Feld, so muß man mit einem Würfel die entsprechende Dienstleistung auswürfeln, die man in Anspruch nimmt. Auf bestimmten Feldern (Farm, Ranch, Goldmine) kann man arbeiten und legal Geld verdienen, auf anderen Feldern entsprechend illegal (Postkutschenüberfall, Poststationsüberfall, Raubüberfall fremder Spieler, Banküberfall, Pferdediebstahl). Duelle sind ebenfalls möglich.
Bei illegalen Aktionen wird ausgewürfelt, ob der Sheriff kommt oder ob er besoffen im Knast liegt. Es finden ferner Schießereien mit dem Sheriff und Spielern oder deren angemieteten Revolverhelden statt, illegale Schwarzbauten können errichtet werden und man kann Bürgermeister der Gemeinde werden. Steckbriefe werden ausgegeben und Mitspieler gnadenlos an die Justiz verpfiffen.
Jubelfeiern finden statt, wenn der Sheriff stirbt und die jeweils nächste Tischlerei bekommt dann Großaufträge für Särge. Die Möglichkeiten sind vielseitig.
Spielende: Wenn ein Spieler 12.000 Cross City Dollar bar auf der Hand hat, hat er das Spiel gewonnen. Man kann allerdings auch eine Spielzeit vereinbaren.
Kommentar: Ein bischen erinnert das Spiel an Monopoly, wenn es um den Bau von Häusern geht, doch steckt in diesem Spiel viel mehr. Der Fun-Faktor ist ausgesprochen hoch und wir lachen uns heute noch krank und schief über spezielle Aktionen. Die Anleitung ist allerdings nicht sonderlich informativ geworden, da sie mehr einen erzählenden Charakter hat und einige Sachen oft wiederholt, während andere Sachen gar nicht erwähnt werden. Das schöne ist, daß es meist einen Spieler (den Bürgermeister) gibt, der legal spielt und Geld anhäuft, während die anderen Spieler immer mal wieder wegen irgendwelchen Schandtaten in den Knast wandern und den Bürgermeister und dessen Bank zwischendurch mal wieder ausrauben.
Fazit: Das Spiel ist eine Mischung zwischen Glücksspiel und Taktikspiel. Zu Anfang kann man vieles planen, doch wenn Banken im Spiel sind, wird alles anders (Kommt ein Spieler auf eine Bank, muß er bis auf 50 Dollar alles Geld einzahlen, sofern es nicht seine eigene Bank ist. Das hemmt den eigenen Geldfluß doch stark, da man ja das Geld bar braucht, um zu gewinnen).
Wertung: Dieses Spiel ist zur Zeit mein Lieblingsspiel und wird noch vor alle Goldsieberspiele in meiner Sammlung gestellt. Meines Erachtens das wohl witzigste Spiel des Jahres, vielleicht neben Entdecker und El Grande und Carabande auch eines der besten Spiele 1996. Ach ja, die Wertung: 6 Points, what else.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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