Spieletest für das Spiel : CUBUS
Hersteller: Franckh-Kosmos Preis: 35 DM empf.Alter: 10-99 Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1987 noch erhältlich: Nein Autor: Reinhold Wittig Besonderheit: Kategorie: Legespiel |
Ausstattung: 48 Karten
Aufmachung: Das
Spiel wird in einer kleineren quadratischen Verpackung ausgeliefert, deren
Inlet wieder, wie es bei Kosmos-Spielen üblich ist, mit Stoff überzogen
ist und recht edel wirkt. Die Karten haben alle die Form eines Parallelogrammes,
wobei man auf jedem Parallelogramm einen Teil einer Kiste sieht. Eine Kiste
kann aus drei Karten gelegt werden, die jeweils ein rechtes und ein linkes
Kistenteil sowie einen Deckel aufweisen. Einige der Deckel wurden offen
gezeichnet, andere sind geschlossen. Die Grafik ist zwar nur zweifarbig,
sieht aber trotzdem gut aus und bildet wirklich dreidimensionale Kisten
mit drei (fast) zweidimensionalen Karten.
Ziel: Es gilt, mit
möglichst wenig Einsatz von Karten möglichst viele Kisten zu
bauen, die dann Punkte bringen. Zum Spiel benötigt man viel Zeit und
eine recht große Auslagefläche. Alle Spieler sollten sich an
ein Ende des Tisches begeben, damit sie die Kisten in der richtigen Perspektive
sehen. Zu Beginn baut man eine Startkiste aus 3 Kistenteilen auf, die restlichen
Kistenteile werden gut gemischt und zu einem verdeckten Stapel gelegt.
Ein Spieler notiert die Punkte während des Spiels.
Reihum nimmt dann jeder Spieler eine Karte vom
Stapel und legt sie offen vor sich ab. Nach der zweiten Runde kann ein
Spieler beginnen und an die vorhandene Kiste weitere Kisten ansetzen.
Ist man am Zug, so zieht man sich zuerst eine
neue Karte vom Stapel. Anschließend kann man versuchen, durch den
Einsatz seiner offen ausliegenden Karten und/oder das Umgruppieren der
bereits liegenden Kistenstapel mehr Kisten zu erstellen als vorher vorhanden
waren. Dafür bekommt man Punkte gutgeschrieben in Abhängigkeit
von eingesetzten Karten. Gelingt es, durch Umbau der ausliegenden Karten
eine Kiste neu zu erschaffen, bekommt man drei Punkte, bei einem eigenen
Kistenteil noch 2 Punkte und unter Zuhilfenahme zweier eigener Kistenteile
einen Punkt. Die Punkte werden auf einem Blatt notiert.
Ein Spieler muß legen, wenn er passende
Karten hat und die Bauaktion muß auch mindestens einen Punkt bringen.
Kann er nicht legen, so paßt er. Sieht
ein Mitspieler dennoch eine mögliche Aktion, so klopft er auf den
Tisch und darf dann mit den Karten des Gegenspielers die Kombination legen.
Die Punkte werden natürlich dem klopfenden Spieler zuerkannt, danach
geht es normal der Reihe nach weiter. Wurde unberechtigt geklopft, wird
die Ausgangsstellung wieder aufgebaut und jeder Spieler außer dem
Klopfer bekommt 2 Punkte.
Gemeinerweise gibt es vier offene Kisten, die
nach einmaligem Legen nicht wieder umgelegt werden dürfen ! Man darf
nur unterhalb dieser Kisten einen neuen Kistenstapel aufbauen, aber auch
nur dann, wenn die untere Reihe komplett gebildet werden kann.
Spielende: Sind
alle Karten gezogen und kann niemand mehr Kisten bauen, endet das Spiel
und es gewinnt der Spieler mit der höchsten Punktzahl.
Kommentar: Als zweites
Spiel gibt es ein Abbauspiel, bei dem der erstellte Kistenstapel reduziert
werden muß. Jeder Spieler darf in seinem Zug den Kistenstapel nur
um eine Kiste verkleinern. Gewonnene Karten darf der Spieler vor sich ablegen,
wer am meisten Karten hat, gewinnt auch hier. Offene Kisten dürfen
erst dann weggenommen werden, wenn keine anderen Kisten mehr den Stapel
reduzieren können.
Cubus ist ein sehr vertracktes Spiel um das räumliche
Sehen und kann ohne die Karten selbstr nur schlecht beschrieben werden.
Das Spiel ist schwer und die Möglichkeiten zum Aufbau erschließen
sich nur langsam. Die Spielregel ist meines Erachtens nicht so brilliant
und hätte mit mehr Beispielen sicherlich einige Fragen nicht aufgeworfen.
Nach einigen Partien hat man die ungefähren Stellungsmöglichkeiten
heraus und zieht Neueinsteiger gnadenlos über den Tisch.
Fazit: Ein schweres
Spiel, sicherlich nicht für viele Spieler interessant. Andererseits
aber ein schönes Legespiel mit "aha!"- Effekt.
Wertung: Hier tue
ich mich schwer, denn wenn ich ehrlich bin, gefällt mir das Spiel
zwar von der Aufmachung und dem optischen Reiz, doch fehlt mir absolut
das Sehen für die Zugmöglichkeiten und ich werde ständig
angeklopft. Ich würde dem Spiel 4 Punkte geben, es wird sicherlich
einzigartig sein, aber eben für viele Spieler nur ein Spiel im Schrank
bleiben.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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