Spieletest für das Spiel: CYRANO
Hersteller: Repos Production          
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 4-9
Erscheinungsjahr: 2010      
noch erhältlich: Ja
Autor: Angele Maublanc, Ludovic Maublanc
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2010
Kategorie: Kommunikationsspiel
Bewertungsbild Cyrano-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Asmodee recht herzlich!

Ausstattung: 1 Block, 81 Stimmkarten, 9 Figuren, 9 Stifte, 55 Reimkarten, 1 Kartenturm
Aufmachung: Auf den Blättern des Blockes haben die Spieler viel Platz, um ihre Gedichte zu notieren. Am Rand gibt es außerdem noch zwei Punkteleisten, bei denen man während der Partie die Punkte abstreicht, die man gesammelt hat.
Jeder Spieler hat einen Satz mit Stimmkarten. Auf ihnen sind die die Bilder und Farben aller Spielfiguren zu sehen. Die Spielfiguren selbst sind aus bedruckter Pappe und stehen in Kunststoff-Ständern.
Der Kartenturm hat die Form eines T. Man steckt drei Reimkarten in unterschiedliche Öffnungen des Turms und kann dadurch die beiden Endsilben sehen, zu denen man dichten soll und außerdem das Thema, um das es in der aktuellen Runde geht.
Die Reimkarten sind beidseitig bedruckt und mehrsprachig gehalten. Auf jeder Karte steht eine Reim-Endung und ein Themengebiet.
Ziel: Die Spieler verkörpern Cyrano und versuchen, durch einzigartige Gedichte zur Angebeteten vorzustoßen.
Vor dem Spiel erhält jeder ein Blatt des Spielblocks und einen Stift. Jeder wählt eine Spielfarbe und stellt die passende Figur vor sich ab. Danach gibt es noch einen Satz der Stimmkarten, wobei nur die Karten verwendet werden, zu denen es auch ausgewählte Figuren bei den Spielern gibt.
Der Ständer für den Kartenturm wird schließlich zusammengesetzt und man steckt die ersten drei Reimkarten in die vorgesehenen Öffnungen hinein.
In jeder Runde werden die Spieler aufgefordert, zu dem vorgegebenen Thema einen Vierzeiler zu dichten. Dabei sind die End-Silben durch die anderen zwei Karten im Turm fest vorgegeben. Das Reimschema steht dem Spieler jedoch frei.
Wenn alle Spieler ihre Gedichte fertig haben, beginnt der Startspieler mit dem Vorlesen. Haben Mitspieler exakt die gleichen Reimwörter verwendet, sagen sie dies nach dem Vorlesen. Der aktive Spieler erhält so viele Punkte, wie er einzigartige Reimwörter verwendet hat. Die Punkte streicht er dabei auf seiner Cyrano-Leiste ab.
Der letzte Teil einer Runde ist die Abstimmung über das schönste Gedicht. Dazu legt jeder eine Stimmkarte verdeckt vor sich aus. Man darf natürlich auch sein eigenes Gedicht wählen. Nach dem Umdrehen erhalten die Spieler jeweils so viele Punkte, wie Mitspieler vorhanden sind, die die gleiche Meinung teilen. Diese Punkte werden aber auf der Leiste der Angebeteten markiert, die von oben nach unten verläuft und damit entgegengesetzt zur Cyrano-Leiste.
Spielende: Sind nach der Auswertung einer Runde beide Punkteleisten in der gleichen Etage, endet die Partie. Der Spieler, der seine beiden Personen zueinander gebracht hat, gewinnt das Spiel.
Kommentar: Fast jedes Mal, wenn „Cyrano“ in einer neuen Spielgruppe auf den Tisch kam, murrten die Spieler zunächst und redeten sich mit mangelnder Kreativität und schlechten Wortkenntnissen heraus. Hat man dann jedoch erst einmal angefangen, änderte sich die Meinung zum Spiel schlagartig. Es kommt eigentlich nicht wirklich auf schön formulierte Gedichte an, sondern eher auf Wortschöpfungen, die andere vielleicht nicht benutzen, denn dafür gibt es ja Punkte. Die Themen sind breit gestreut und behindern das Dichten eigentlich nicht.
Je weiter die Partie voranschreitet, desto gelöster werden alle und selbst hartnäckige Partyspiel-Verweigerer sind gefangen von der Eleganz der Spielmechanismen.
Die Bewertung des schönsten Gedichtes ist ein nettes Beiwerk, wobei meist Originalität und Witz im Vordergrund stehen und weniger „technisches“ Verständnis beim Gedicht.
Je größer die Spielgruppe, desto besser wird „Cyrano“. Aber selbst zu viert kann das Spiel überzeugen.
Die Altersangabe auf der Schachtel ist allerdings falsch. Um bei „Cyrano“ gut mitspielen zu können, braucht es schon einen gewissen Wortschatz und zumindest rudimentäre Kenntnisse über Gedichte. Ab 14 Jahren können sich Jugendliche aber ohne Probleme mit Erwachsenen messen.
Fazit: Ein geniales Spiel für Wortakrobaten.
Wertung: Mit sehr guten 5 Punkten ist „Cyrano“ eines der besten Kommunikationsspiele im Jahr 2010.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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