Spieletest für das Spiel: DUELL DER BAUMEISTER
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 15 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 2
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Stefan Feld
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2009
Kategorie: 2-Personen-Spiel
Bewertungsbild Duell der Baumeister-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 54 Vorteilskarten, 6 Personenmarker, 32 Goldmünzen, 12 Siegel, 6 Gebäudekarten, 22 Rohstoffmarker, 1 Startspieler-Plättchen
Aufmachung: Die Vorteilskarten lassen sich in zwei Stapel einteilen, die anhand ihrer Rückseite zu unterscheiden sind. Auf jeder Karte befindet sich eine Grafik und am unteren Ende die besondere Aktion, die man nutzen kann. Die meisten Karten verfügen über einen neutralen Rand, es gibt jedoch auch einige Karten, die nur für jeweils einen der beiden Spieler sinnvoll sind.
Jeder der beiden Baumeister verfügt über drei Personenmarker, die er in jeder Runde auf Vorteilskarten legt, um anzuzeigen, daß man diese ausführen möchte.
Die Goldmünzen gibt es in verschiedenen Stückelungen. Mit ihnen bezahlt man beim Bau und bei bestimmten Aktionen der Vorteilskarten.
Duelle werden mit beidseitig bedruckten Siegeln ausgetragen. Die Summe auf beiden Seiten eines Siegels beträgt immer 5. Neben neutralen Siegeln besitzt jeder Spieler ein eigenes farbiges Siegel, welches ihm während der Partie auch nicht abhanden kommen kann.
Das Gebäude, welches ein Spieler errichten soll, besteht aus drei Karten. Auf jeder Karte sind die drei Baustoffe angegeben, die für die Fertigstellung gebraucht werden. Außerdem sieht man, welche Belohnung derjenige erhält, der den Abschnitt zuerst vollendet.
Die Baustoffe liegen in Form kleiner Papp-Plättchen bei. Auf einer Seite sind die Baustoffe zu sehen, während die andere Seite die Rohstoffe zeigt, aus denen die Baustoffe sich zusammensetzen. Jeder Spieler verfügt dabei über einen eigenen Satz dieser Plättchen. Das Startspieler-Plättchen zeigt an, wer als erstes in einer Runde seine Personenmarker platzieren darf.
Ziel: Die Spieler versuchen, innerhalb von vier Durchgängen möglichst viele Elemente ihres Bauwerks fertig zu stellen.
Zu Beginn der Partie wählt jeder eine Farbe und legt sein Gebäude mit der Bauseite nach oben vor sich aus. Dazu nimmt man sich die Rohstoff-Marker und legt diese etwas verschoben neben das Gebäude. Einige Rohstoffe darf man sich bereits durch die Startaufstellung nehmen. Außerdem erhält jeder die drei Personenmarker, sein persönliches Siegel, drei vorgegebene neutrale Siegel und einige Goldmünzen. Die nicht benutzten Siegel werden gemischt und als Stapel bereitgestellt.
Ein Spieler sortiert die Vorteilskarten und mischt beide Stapel getrennt voneinander. Vom ersten Stapel werden dann neun Karten genommen und in einem 3x3 Raster zwischen die Spieler gelegt. Schließlich erhält der rote Spieler das Startspieler-Symbol.
In einer Runde beginnt der Startspieler und setzt seine drei Personenmarker auf drei Karten der Auslage. Die Personen müssen dabei waagerecht, senkrecht oder diagonal in eine der möglichen Reihen gelegt werden. Danach muss der zweite Spieler seinerseits drei Personenmarker legen und zwar so, daß es genau einen Schnittpunkt mit der Reihe des Gegners gibt.
Als nächstes kommt es zu einem Duell der beiden Kontrahenten um die Gunst der Karte, die beide begehren. Wieder beginnt der Startspieler und nimmt sich eines seiner Siegel. Dies wird in die Luft geworfen und der Zahlenwert, der dann oben zu sehen ist, gibt die aktuelle Kampfstärke vor. Der Gegenüber ist nun an der Reihe und wirft so lange eigene Siegel, bis er einen höheren Gesamtwert besitzt oder freiwillig die Segel streicht. Das Duell kann so lange fortgeführt werden, bis ein Spieler alle Siegel eingesetzt hat. In dem Moment, wo ein Spieler sein eigenes farbiges Siegel nimmt, ist dies allerdings auch sein letzter Wurf. Weitere neutrale Siegel kann er danach nicht mehr einsetzen.
Der Verlierer des Duells muss seinen Personenmarker von der umkämpften Karte nehmen. Er darf eines der eigenen neutralen Siegel und sein persönliches Siegel behalten. Der Rest kommt unter den Stapel der Siegel im allgemeinen Vorrat. Der Gewinner behält dagegen nur sein eigenes Siegel, wenn er dies eingesetzt hat.
Als nächstes werden die Karten ausgeführt, die die Spieler mit Personenmarker belegt haben. Wieder beginnt hier der Spieler mit dem Startspieler-Symbol. Mit Hilfe der Karten bekommt man neue Rohstoffe, kann diese in Werkstoffe umwandeln, erhält Geld oder darf sich neutrale Siegel kaufen, Waren am Markt verkaufen bzw. einkaufen oder besondere Aktionen machen. Auch wenn ein Spieler eine farbige Aktionskarte eines Mitspielers ausgewählt hatte, darf er dessen Aktion nicht ausführen. Er hat sie nur gegenüber dem Gegner blockiert.
Am Ende seines Zuges kann ein Spieler Werkstoffe benutzen, um Teile seines Gebäudes fertig zu stellen. Man darf nur in einem der drei Abschnitte während einer Spielrunde bauen. Die Werkstoffe kommen dann auf die Karte. Die Kosten stehen in Abhängigkeit von der Anzahl der benutzten Werkstoffe. Gelingt es auf diesem Weg, einen Teil zu komplettieren, erhält man den auf dem Abschnitt angegebenen Bonus, sofern der Mitspieler diesen Abschnitt nicht bereits früher vollendet hat.
Die eingesetzten Personenmarker werden schließlich wieder aufgenommen. Alle Karten der Auslage wandern auf den Ablagestapel. Für den Beginn der nächsten Runde werden neue Karten des aktiven Zugstapels verwendet. Nach drei Runden endet ein Durchgang und der andere Kartenstapel wird benutzt. Sollte ein Spieler noch Aktionskarten besitzen, die zu diesem neuen Stapel gehören, müssen sie ersatzlos abgeworfen und eingemischt werden.
Spielende: Nach vier Durchgängen ist die Partie vorbei. Es gewinnt der Spieler, der mehr Bauabschnitte vollendet hat. Es kann vorzeitig vorbei sein, falls ein Spieler das Gebäude komplett errichten konnte.
Kommentar: Das kleine 2-Personen-Spiel lehnt sich an das große Brettspiel und natürlich thematisch auch an den Bestseller „Die Säulen der Erde“ an. Leider kann das Spiel nicht mit dem Brettspiel mithalten.
Dies liegt dabei weniger daran, daß man durch das Duell mit den Münz-Würfen ein sehr großes Glückselement hat, sondern eher an der Kartenauslage. Im Prinzip ist es eine sehr schöne Idee, daß man zufällig ausgesuchte Karten ausliegen hat und drei Stück in einer Reihe davon auswählen soll. Praktisch gesehen passiert es leider viel zu oft, daß die schönen Karten so unglücklich verteilt sind, daß man in einer Runde (fast) gar nichts machen kann und in anderen Runden die ganzen schönen Karten sieht und die Entscheidung schwer fällt, wo man seine Personenmarker platzieren soll. Gerade gegen Ende des Spiels sind solche Nullrunden an der Tagesordnung und führen schnell zum Frust. Da kommt ein unterlegener Gegner schnell wieder heran, weil die nötige Umwandlungskarte einfach nicht kommen will.
Die Umwandlungen sind das wichtigste im Spiel. Je früher man seine Rohstoffe umwandelt, desto besser ist dies, da man gegen Ende dadurch mehr Freiheiten erhält. Geld spielt aber auch eine gewisse Rolle und sollte nicht unterschätzt werden. Niemals darf man jedoch ohne neutrale Siegel dastehen, weil einem der Mitspieler dann alle restlichen Siegel wegkauft und man die nächsten Duelle in jedem Fall verliert.
Das Material ist ordentlich, obwohl die Marker der Rohstoffe für meinen Geschmack etwas zu klein geraten sind. Die Illustrationen auf den Karten sind aber wieder sehr gelungen und passen stimmungsvoll zum großen Brettspiel.
Fazit: Ein durchwachsenes 2-Personen-Spiel, dessen Ideen leider nicht ganz überzeugen konnten.
Wertung: Bei unseren Spielern gab es nur 3 Punkte für das „Duell der Baumeister“. Es gibt durchaus Partien, die spannend und ohne Frust ablaufen, die Regel ist dies aber nicht.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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