Spieletest für das Spiel: SIEDLER VON CATAN DEUTSCHLAND
Hersteller: Kosmos                    
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 2008      
noch erhältlich: Ja
Autor: Klaus Teuber
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Februar 2009
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Die Siedler von Catan Deutschland Edition-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 90 Rohstoffkarten, 26 Entwicklungskarten, 4 Baukostenkarten, 2 Kartenhalter, 4 Sets mit Spielfiguren, 12 Wahrzeichen, 1 Figur, 2 Würfel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine abstrakte Karte Deutschlands, die in eine Vielzahl von Hexfelder eingeteilt ist. Jedes Hexfeld entspricht dabei einer von fünf verschiedenen
Landschaftsformen und hat eine Ziffer zwischen 2 und 12 aufgedruckt. Zwischen den Feldern verlaufen Wege, die von den Spielern später zu Straßen ausgebaut werden können. An vielen Kreuzungspunkten sind Städte oder Wahrzeichen abgebildet, die dort im Verlauf des Spiels errichtet werden können. Außen um den Plan herum liegen die Ablageplätze dieser Wahrzeichen und dort ist auch der Bonus abgedruckt, den ein Spieler beim Bauen erhält. Außerdem findet man dort noch die Anzeigen für die größte Straßenkette und das größte Heer.
Die Rohstoffkarten zeigen die Erträge, die man auf den unterschiedlichen Landschaften ansammeln kann. Sie werden wie die Entwicklungskarten in Kartenhaltern untergebracht. Die Entwicklungskarten sind durchweg positiv und helfen einem Spieler, wenn er sie einsetzt.
Die Baukosten-Karten zeigen die unterschiedlichen Möglichkeiten, wie die Rohstoffe im Spiel verwendet werden können. Auf der Rückseite stehen die für die Startaufstellung wichtigen Informationen.
Jeder Spieler verfügt über die gleichen Spielfiguren. Es gibt Straßen, mit denen die Städte und die Wahrzeichen untereinander verbunden werden und Häuser, die zum Markieren der Siegpunkte dienen.
Die Wahrzeichen sind wie die Spieler-Sets aus Kunststoff und wurden schön modelliert. Die neutrale Figur soll Götz von Berlichingen darstellen und übernimmt den Part des Räubers aus dem Grundspiel.
Ziel: Jeder Spieler versucht, zehn bzw. zwölf Siegpunkte anzusammeln.
Zu Beginn des Spiels legt man den Plan aus und plaziert die Wahrzeichen entsprechend am Rand. Die Rohstoffe und Entwicklungskarten kommen in Kunststoffhaltern neben die Spielfläche.
Jeder nimmt sich eine Baukostenkarte und sieht dadurch, welche Startfelder er mit Häusern belegen darf und welche Rohstoffe der Spieler bekommt. Schließlich stellt man Götz von Berlichingen auf ein bestimmtes Rohstoff-Feld und einigt sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler würfelt zunächst mit beiden Würfeln. Der Zahlenwert gibt an, welche Felder dann Erträge abwerfen. Jeder, der ein Haus an einem entsprechenden Feld hat, bekommt pro Gebäude diesen Rohstoff als Karte auf die Hand. Danach kann der aktive Spieler in die Bau- und Handelsphase gehen. Um zu Bauen, benötigt man bestimmte Rohstoffe, die wieder in die Bank gegeben werden.
Eine Straße wird immer an ein eigenes Haus oder eine andere Straße gelegt. Man kann Straßen nicht an Städten oder Wahrzeichen vorbei bauen, sofern diese nicht zuvor errichtet wurden.
In jeder Stadt kann nur ein Haus eingesetzt werden. Ein Haus blockiert fremde Straßen. Errichtet ein Spieler ein Wahrzeichen, muss dieses wie die Häuser durch Straßen der eigenen Farbe an die restlichen Spielfiguren angebunden sein. Ein Wahrzeichen kann jedoch von allen Mitspielern als Durchgang für den Straßenbau genutzt werden. Der Erbauer eines Wahrzeichens stellt dieses auf den Spielplan und darf ein eigenes Haus auf den Ursprungsplatz des Gebäudes am Rand des Brettes stellen. Außerdem gibt es einen Bonus in Form von neuen Rohstoffen, Entwicklungskarten oder dem zusätzlichen Bau eines Straßenabschnitts.
Entwicklungskarten dürfen ebenfalls gekauft werden. Man bekommt zusätzliche Siegpunkte, neue Straßen oder Landsknechte durch diese Karten. Pro Spielzug kann eine dieser geheimen Karten des Spielers aufgedeckt werden, wodurch sie aktiviert wird.
Während der Bauphase kann gehandelt werden. In einem Handel muss jedoch immer der aktive Spieler eingebunden werden. Alternativ darf dieser auch drei gleiche Rohstoffe gegen einen beliebigen anderen Rohstoff eintauschen.
Würfelt man eine 7, gibt es keine Rohstoffe. Hier zählen die Spieler zunächst einmal ihre Handkarten und wenn sie das Limit überschreiten, dürfen sie die Hälfte davon abgeben. Danach wird Götz auf ein anderes Rohstoff-Feld versetzt und der aktive Spieler darf einen Mitspieler bestehlen, der dort angrenzende Häuser stehen hat.
Sobald ein Spieler fünf zusammenhängende Straßen in einer Kette besitzt, darf er eines seiner Häuser aus dem Vorrat nehmen und auf das Feld „längste Handelsstraße“ setzen. Nur wenn es einem anderen Spieler gelingt, mehr Straßen nacheinander in eine Reihe zu bringen, wird das Haus dort ausgetauscht. Gleiches gilt für den Bereich „größtes Heer“, welches man markieren darf, wenn man drei Landsknechte ausliegen hat.
Spielende: Hat ein Spieler zehn bzw. 12 Siegpunkte durch Plazieren von Häusern und über Sondersiegpunktekarten erreicht, ist das Spiel beendet.
Kommentar: Wie alle Spiele aus der „Siedler von Catan“-Reihe hält sich auch diese Version an die wesentlichen Elemente des Neoklassikers und variiert sie nur ein wenig.
Das Wesentliche neue Element sind die Wahrzeichen und die vorgegebenen Städte. Sie verhindern ein schnelles Wachsen von Straßenverbindungen, da man häufig erst noch die entsprechenden Gebäude errichten muss. Da es keine Städtespielsteine wie im Grundspiel gibt, sind die Rohstoffe begrenzter und es kommt vermehrt zu Tauschaktionen.
Der Spielplan ist leider nicht variabel, da die Zahlenwerte fest aufgedruckt sind. Das Material ist ansonsten von gewohnter Qualität. Leider hat der Grafiker es versäumt, den Wald deutlicher vom Gebirge zu differenzieren. Außerdem sind einige Wegverbindungen schlecht zu erkennen, was gerade wegen dem langen und großen Spielplan stört.
Die Anleitung ist ordentlich geschrieben, könnte aber in einem Fall etwas deutlicher darauf hinweisen, daß man beim Bau eines Wahrzeichens auch ein eigenes Haus los wird und man deswegen einen Siegpunkt gemacht hat.
Fazit: Für Siedler-Fans sicherlich interessant genug.
Wertung: Bei uns kam die neue Variante nicht so gut an, weil wenig Neues geboten wurde und auch das Spielgefühl gegenüber dem Original gleich bleibt. Mit gerade 4 Punkten keine unbedingte Empfehlung.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite