Spieletest für das Spiel : DIE
SIEDLER VON CATAN-STÄDTE UND RITTER
Hersteller: Kosmos Preis: 50 DM empf.Alter: 12- Anzahl Spieler: 3-4 Erscheinungsjahr: 1998 noch erhältlich: Ja Autor: Klaus Teuber Besonderheit: Kategorie: Erweiterung zu "Siedler von Catan" |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Franckh-Kosmos recht herzlich!
Ausstattung: 4 Städte-Kalender,
36 Handelswaren-Karten, 54 Fortschritts-Karten, 6 Siegpunkt-Karten, 1 Spielrahmen,
1 Doppelfeld für das Barbarenheer, 3 Metropolen-Chips, 1 Händler,
1 Barbarenschiff, 12 Stadtmauern, 24 Ritter, 1 roter Würfel, 1 Symbolwürfel,
3 Metropolen
Aufmachung: Das
Spielmaterial ist wieder in der großen quadratischen Kosmos-Verpackung
eingepackt, die für das verwendete Material viel zu groß geraten
ist. Die Städtekalender bestehen aus drei Kategorien mit Stadtausbauten,
die in einer Spirale festgehalten werden. Das Papier ist leider so dünn,
daß schon nach kurzer Spielzeit Risse entstehen und die Kalender
nach einigen Spielen sicherlich auseinander fallen werden. Desweiteren
muß man die Seiten vor dem ersten Spiel noch sehr vorsichtig voneinander
lösen. Auf den Blättern findet man diverse Stadtausbauten, die
Vorteile im Spiel erbringen und beim rechtzeitigen Bau für weitere
Siegpunkte sorgen.
Die Handelswaren-Karten erweitern den Handel
zwischen den Spielern. Für sie können Stadtausbauten getätigt
werden. Es gibt drei Handelswaren-Sorten: Münzen (Erz), Papier (Holz)
und Tuch (Wolle). Die Fortschrittskarten können gewonnen werden, wenn
Städte ausgebaut wurden und bestimmte Zahlenwerte fallen. Für
die drei Stadtausbau-Arten sind jeweils 18 Karten vorhanden. Die Siegpunkt-Karten
finden Verwendung, wenn ein Barbaren-Angriff erfolgreich zurückgeschlagen
wurde. Der Spielrahmen soll die Waben des Spiels zusammenhalten. Da er
aber aus sehr dünner Pappe hergestellt wurde, gelingt dies nicht und
man sollte auf den Aufbau verzichten. Das mitgelieferte Barbaren-Doppelfeld
zeigt die Strecke, die das angriffslustige Volk zurücklegt, bevor
es auf der Insel landet. Die Metropolenchips dienen zur Markierung einer
Metropole auf dem Städtekalender. Es kann nur drei verschiedene Metropolen
geben. Der Händler und das Barbarenschiff sind wie die anderen Spielsteine
aus Holz. Die Stadtmauern und Ritter müssen vor der ersten Partie
noch beklebt werden. Das Material weist leider wieder Schwächen auf,
aber der Verlag versprach eine Verbesserung in der zweiten Auflage.
Ziel: Wieder geht
es für die Spieler darum, möglichst schnell die eigenen Siedlungen
aufzubauen und 13 Siegpunkte zu erringen. Wie im Grundspiel baut man eine
variable Insel auf, bei der ein Wasserfeld durch das Doppel-Plättchen
ersetzt wird. Die Rohstoff- und Handelswaren-Karten sortiert man und legt
sie neben das Spielfeld. Dann werden die Fortschrittskarten nach Farben
sortiert, verdeckt gemischt und ebenfalls bereitgelegt. Die Metropolen
und dazugehörigen Chips kommen wie der Händler zunächst
beiseite. Das Barbarenschiff setzt man auf das äußerste Feld
seiner Route, der Räuber kommt auf das Wüstenfeld. Jeder Spieler
erhält neben den üblichen Siedlungen, Städten und Straßen
nun auch die Ritter und Stadtmauern, sowie einen Städtekalender. Nach
bewährtem Schema werden nun die ersten zwei Gebäude eingesetzt,
wobei das zweite Gebäude immer eine Stadt ist. Für die Stadt
gibt es pro angrenzendem Feld einen Rohstoff.
Ist ein Spieler an der Reihe, würfelt er
mit drei Würfeln. Er benutzt den roten, einen holzfarbenen und den
Spezialwürfel. Dann überprüft man zunächst das Ereignis
des Spezialwürfels. Bei einem Schiff wird das Barbarenheer um ein
Feld vorangesetzt. Zeigt der Würfel ein farbiges Stadttor, können
ggf. Spieler eine Fortschrittskarte bekommen. Dazu schaut man sich den
roten Zahlenwert an. Haben Spieler Städteerweiterungen in der Farbe
des Stadttores gekauft und zeigen diese den geworfenen Zahlenwert an, bekommen
die Spieler reihum eine Fortschrittskarte der entsprechenden Farbe. Kein
Spieler darf mehr als 4 Fortschrittskarten besitzen.
Als letztes addiert man beide Zahlenwerte der
Würfel und verteilt die Rohstoffe. Bei einem Ertrag einer Stadt gibt
es bei Erz, Wolle oder Holz jeweils nur einen Rohstoff, dafür aber
eine Handelsware.
Im nächsten Schritt kann der aktive Spieler
wie gewohnt handeln und Rohstoffe und Handelswaren mit Mitspielern tauschen
oder Häfen beanspruchen. Nur Fortschrittskarten können nicht
getauscht werden. Danach erfolgt die Bauphase, bei der der Spieler neben
den gewohnten Siedlungen, Städten und Straßen nun auch Ritter
und Stadtmauern errichten kann. Die Stadtmauer kann für 2 Lehm-Karten
erworben werden und wird unter eine eigene Stadt gestellt. Jede Stadtmauer
erweitert die Anzahl der Handkarten, die ein Spieler beim Ereignis "Räuber"
besitzen darf, um zwei Karten. Verliert man die Stadt, so kommt auch die
Stadt mauer weg.
Für eine Wolle und ein Erz kann man einen
kleinen Ritter kaufen. Jeder Spieler besitzt 2 kleine, 2 mittlere und zwei
große Ritter, die immer eine passive und eine aktive Seite haben.
Einen erworbenen kleinen Ritter kann man auf eine freie Kreuzung innerhalb
der eigenen Wege stellen. Ein Ritter unterbricht gegnerische Handelsstraßen.
Wenn man den Ritter aktivieren möchte, zahlt man eine Korn-Karte dafür
und dreht ihn auf die aktive Seite.
Anschließend kann man auf Wunsch Ritter
aufwerten. Das Aufwerten kostet Erz und Wolle. Dadurch wird der kleine
Ritter gegen einen mittleren Ritter ersetzt, der wie der Vorgänger
aktiv oder passiv bleibt. Große Ritter kann man erst einsetzen, wenn
ein bestimmter Stadtausbau vorhanden ist.
Wie schon erwähnt, kann man mit Handelswaren
seine Städte ausbauen. Dazu zahlt man die entsprechend geforderte
Anzahl einer Handelsware an die Bank und dreht dann das erste Kalenderblatt
der entsprechenden Kategorie um. Je mehr Stadtausbauten man in einer Kategorie
vornehmen will, desto teurer werden diese. Dafür erhöht sich
die Wahrscheinlichkeit, am Anfang einer Runde Fortschrittskarten zu bekommen.
Erreicht ein Spieler vier Ausbaustufen einer
Kategorie, so hat er eine Metropole dort. Er erhält ein Metropol-Gebäude
und stellt es auf eine seiner Städte. Dazu kommt ein entsprechender
Chip auf seinen Kalender. Die Metropole ist zwei Siegpunkte wert. Da es
pro Kategorie nur eine Metropole gibt, muß man schnell handeln, um
einem Mitspieler dieses Gebäude wieder abzunehmen. Hat er seine Stadt
nämlich voll ausgebaut, bleibt das Gebäude für den Rest
des Spiels bei ihm. Eine Metropole schützt außerdem die Stadt
vor Plünderungen.
Fortschrittskarten darf der aktive Spieler nach
dem Würfeln ausspielen. Zu keiner Zeit darf er mehr als 4 dieser Karten
besitzen. Auf Wunsch kann er beliebig viele Karten in einer Runde benutzen.
Aufgedeckte Siegpunktkarten zählen bei der Limitierung nicht mit !
Wozu dienen eigentlich die Ritter ? Sie werden
zum Vertreiben der Barbaren benötigt. Kommt das Barbarenschiff auf
die Insel, werden zunächst alle Städte gezählt. Die Anzahl
gibt die Stärke der Barbaren an. Danach zählen die Spieler die
Stärken der aktiven Ritter aller Spieler zusammen. Ist diese Zahl
gleich oder größer der Anzahl der Städte, dann wurden die
Barbaren zurückgeschlagen. Derjenige, der am meisten zum Sieg beigetragen
hat, erhält eine Siegpunktkarte und ist der "Retter von Catan". Bei
einem Gleichstand beim Beitrag zum Sieg gibt es stattdessen eine Fortschrittskarte
nach Wahl.
Verliert man jedoch gegen das Barbarenheer, dann
fallen die Horden bei den Spielern ein, die zur Verteidigung am wenigsten
oder gar nichts beigetragen haben. Alle betroffenen Spieler verlieren eine
Stadt ihrer Wahl, nur Metropolen sind geschützt.
Die Ritter besitzen auch besondere Funktionen
im Friedensfall, die nur im aktivierten Zustand benutzt werden können.
Ein Ritter kann in einem Zug entlang der eigenen Strecke versetzt werden.
Nach dem Versetzen wird der Ritter auf die passive Seite gelegt. Mit einem
Ritter kann man einen gegnerischen kleineren Ritter vertreiben, wenn man
seinen Ritter an das Ende der eigenen Straße setzt und dort ein fremder
schwächerer Ritter steht. Der schwache Ritter muß nun auf eine
andere Kreuzung gestellt werden oder kommt zurück in den Vorrat.
Alternativ kann man durch das Deaktivieren eines
Ritters den Räuber auf einem angrenzenden Feld verscheuchen und so
bei einem Mitspieler eine Karte ziehen.
Als besondere Figur gibt es den Händler,
dessen Besitzer einen Siegpunkt erhält. Dieser wird durch Fortschrittskarten
geholt und neben eine Stadt oder ein Dorf gestellt. Für den Besitzer
gilt nun, daß er die Rohstoffe auf dem Feld, auf dem der Händler
steht, 2:1 tauschen kann. Der Händler bleibt so lange beim Spieler,
bis jemand anderes eine Händlerkarte spielt und zählt einen Siegpunkt.
Spielende: Hat ein
Spieler 13 Siegpunkte, so gewinnt er die Partie.
Kommentar: Mit der
neuen Erweiterung wird das Spiel zunehmend komplex, was aber nicht nachteilig
ist. Mit einer Spieldauer von 3-4 Stunden hält sich eine Partie noch
im Rahmen und ist meistens spannend. Trotzdem hat das Spiel einige Mängel.
Die Sache mit dem Material wurde ja bereits oben angesprochen. Einige Fortschrittskarten
sind viel zu mächtig im Vergleich zu anderen. Daneben kann es passieren,
daß schon in der zweiten Spielrunde die Barbaren auf Catan sind und
diejenigen, die keine Ritter ausspielen konnten, verlieren ihre einzige
Stadt. Ein Verlust am Anfang bedeutet immer, daß der betreffende
Spieler chancenlos bis zum Ende der Partie ist.
Fazit: Eine sehr
gute Erweiterung, die aber nicht fehlerfrei ist.
Wertung: Aufgrund
der Mängel erhält dieser Zusatzkasten nur 5 von 6 möglichen
Punkten.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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