Spieletest für das Spiel: DA LUIGI
Hersteller: Kosmos
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2015
noch erhältlich: Ja
Autor: Rüdiger Dorn
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: September 2015
Kategorie: Kartenbrettspiel
BewertungsbildBewertungsbild Da Luigi-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Markttableau, 90 Gästekarten, 90 Speisen-Quader, 4 Restaurant-Leisten, 35 Blumenstrauß-Plättchen, 1 Stoffbeutel
Aufmachung: Das Markttableau besitzt vier Zeilen mit jeweils drei Feldern. In jeder Zeile steht, wieviel Zeit es kostet, die Speisen-Würfel aus einem der angrenzenden Felder zu nehmen. Außerdem gibt es noch Ablagefelder für den Nachzieh- und den Ablagestapel, sowie ein Feld für Blumenstrauß-Plättchen.
Auf jeder Gästekarte sieht man den Gast und seine Wünsche, die von ihm tolerierte Zeit bis zur vollständigen Ablieferung, die Siegpunkte für die Bestellung und eine Besonderheit, die beim Auslegen zum Tragen kommt. Einige Karten sind als Startkarten besonders gekennzeichnet.
Bei den Speisenwürfeln gibt es sechs unterschiedliche Farben, die verschiedene Häufigkeiten besitzen. Sie werden im Verlauf der Partie aus dem Stoffbeutel gezogen.
Für jeden Spieler gibt es eine Restaurantleiste. Hier ist eine Skala in 10er Schritten eingezeichnet, unter die man seine Gäste legt und dadurch immer weiß, wie viel Zeit man zum Erfüllen einer Aufgabe noch hat.
Die Blumenstrauß-Plättchen sind jeweils einen Bonuspunkt wert. Auf der Rückseite ist eine Zitrone abgebildet, die einen Minuspunkt in der Abrechnung bedeutet.
Ziel: Als Restaurant-Besitzer versucht man immer, möglichst viele Gäste zufrieden zu stellen und der Konkurrenz unliebsame Besucher zuzuschustern.
Zu Beginn der Partie nimmt sich jeder eine Restaurant-Leiste und zwei Startgäste-Karten. Alle Speisen kommen in den Beutel und jeder Spieler erhält drei Stück daraus, die er sofort auf die passenden Stellen seiner Gästekarten legt. Dann werden die restlichen Gästekarten gemischt und je nach Zahl der Spieler einige davon abgezählt. Diese kommen als Nachziehstapel auf das Markttableau. Ein Spieler bestückt die Marktfelder gemäß den Vorgaben mit einem bis vier Speisen-Quader pro Feld. Schließlich kommen die Blumenstrauß-Plättchen als Stapel auf das Markttableau und man bestimmt einen Startspieler.
Der Spieler am Zug kann entweder seine Gäste bedienen oder neue Gäste im Lokal begrüßen.
Beim Bedienen von Gästen nimmt sich der Spieler zunächst alle Speisenwürfel eines Marktfeldes. Muss man dafür Zeiteinheiten bezahlen, verschiebt man beliebige eigene Gästekarten an seiner Leiste. Dabei dürfen niemals zwei Gäste auf dem gleichen Zeitfenster liegen und es ist auch nicht erlaubt, mit einer Gästekarte einen anderen Gast zu überspringen. Sollte ein Gast aus der Zeitleiste herausgeschoben werden, legt man diesen auf einen Ablagestapel und bekommt ein Blumenstraußplättchen, welches mit der Zitronenseite nach oben beim Spieler abgelegt wird.
Als nächstes werden die Speisenwürfel an die passenden Stellen auf den eigenen Gästekarten gelegt. Hat ein Gast alle Speisen, die er sich gewünscht hat, wird er verdeckt beim Spieler abgelegt und bringt am Ende der Partie Siegpunkte. Die eingesetzten Speisen kommen in die allgemeine Ablage.
Möchte ein Spieler neue Gäste begrüßen, zieht er zunächst eine Gästekarte mehr als Spieler vorhanden sind. Danach deckt man die Karten einzeln auf und entscheidet sich sofort, ob man den Gast selbst aufnimmt oder zu einem Kontrahenten schickt. Am Ende des Vorgangs muss der aktive Spieler zwei neue Gäste und jeder Mitspieler einen neuen Gast besitzen.
Der Gast wird immer auf der Position der Zeitleiste abgelegt, die auf der Gästekarte steht. Liegt dort bereits ein anderer Gast, muss dieser verschoben werden und kann ggf. Kettenreaktionen auslösen.
Jeder Gast besitzt eine Besonderheit, die beim Betreten des Restaurants aktiviert wird. Dadurch erhält man Blumensträuße oder Zitronen, muss eine weitere Zeiteinheit bei einem Gast ausgeben, darf Speisenwürfel ziehen, eine Speise oder ein Plättchen abwerfen oder zieht sofort einen weiteren Gast nach.
Nach dem Ablegen überprüft man sofort, ob man Speisenwürfel auf die neue Karte legen kann und ob bei Gästen alle Wünsche erfüllt wurden.
Spielende: Ist der Gästekartenstapel aufgebraucht, kommt jeder noch ein letztes Mal an die Reihe. Dann zählt man die Siegpunkte auf den erfüllten Gästekarten zusammen. Jeder Blumenstrauß bringt einen Bonuspunkt, jede Zitrone einen Minuspunkt.
Kommentar: „Da Luigi“ ist ein nettes Familienspiel mit einem ansprechenden Thema. Leider hat sich der Verlag bei der Spielanleitung keine besondere Mühe gegeben und sie widersprüchlich geschrieben. Der Fehler wurde mittlerweile aber entdeckt und man kann online eine korrigierte Fassung herunterladen.
Durch die Wahl der Gästekarten kommt Interaktivität ins Spiel, denn ich kann den Spielern durch bestimmte Kartenkonstellationen Gäste geben, die sie nur schwer bedienen können oder die andere Gäste aus dem Restaurant vertreiben.
Viele Gäste im Lokal sind nicht unbedingt wünschenswert, aber zu wenig sollten es auch nicht sein, da man sonst meist auch kaum Punkte erzielen kann. Die Auslagen des Marktes sind von großer Bedeutung, denn nicht alle Speisen sind gleich häufig vorhanden und die richtige Kombination kann entscheidend sein. Andererseits darf man auch mehrere Speisenwürfel zu einem Joker umfunktionieren, wenn eine Speisensorte partout nicht erscheinen will.
Das Spiel funktioniert in jeder Besetzung, ist aber bei mehr als zwei Spielern deutlich unberechenbarer. Beim Spielmaterial gibt es keine Beanstandungen. Da niemals alle Gäste im Spiel auftauchen, gleicht keine Partie der anderen.
Fazit: Ein schönes Familienspiel mit einer schwachen Originalregel.
Wertung: In der nicht korrigierten Fassung gäbe es nur 1 Punkt für das Spiel, weil es nicht spielbar wäre. Mit der neuen Regel schafft es das Kosmos-Spiel auf immerhin 4 Punkte.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite