Spieletest für das Spiel: DAIMYO
Hersteller: Tenki Games               
Preis: 35 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2005      
noch erhältlich: Ja
Autor: Piero Cioni
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2007
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Daimyo-Pressefoto

Ausstattung: 4 Spielfiguren, 48 Scheiben, 3 neutrale Ronin-Figuren, 24 Spielfelder, 4 Spieltafeln, 48 Karten
Aufmachung: Die Spielfiguren sind aus Holz und haben einen separaten Kopf aus Metall, der vor dem ersten Spiel noch auf die Figur gesetzt werden muß. Der gestaltete Kopf zeigt eine furchteinflößende Maske, wie sie die japanischen Kriegsfürsten früher getragen haben sollen.
Neben dem Daimyo als zentrale Spielfigur besitzt jeder Spieler noch einige Gehilfen in Form kleiner farbiger Holzscheiben. Neutrale Holzscheiben symbolisieren die Ronin-Figuren.
Gezogen wird auf sechseckigen Spielfeldern. Neben neutralen Spielfeldern gibt es pro Spielerfarbe noch jeweils drei Sechsecke in den Farben der Spieler.
Auf die Spieltafeln werden die Spielkarten der Reserve abgelegt. Auch sie gibt es in den vier Spielerfarben.
Der Motor im Spiel sind die Karten. Sie besitzen einen Kennbuchstaben, der die Aktion kennzeichnet und eine eindeutige Ziffer, die angibt, in welcher Reihenfolge die Spieler mit gleichartigen Karten an die Reihe kommen. Am unteren Rand jeder Karte gibt es ferner eine kleine Tabelle, die angibt, bei welcher Spielerzahl welche Karten mitspielen, um einen ausgeglichenen Spielbeginn zu ermöglichen.
Ziel: Es gilt, einen gegnerischen Daimyo zu schlagen oder von jedem Gegner mindestens ein Farbfeld mit insgesamt drei oder mehr eigenen Kriegern in Beschlag zu nehmen.
Am Anfang wählt jeder Teilnehmer eine Spielfarbe aus und erhält seinen Daimyo, die normalen Spielsteine und eine Spielertafel. Dann wird das Spielfeld gemäß gewissen Vorgaben aufgebaut. Die nicht benötigten neutralen Spielfelder kommen zunächst neben den Plan. Danach kommt jeweils ein Spielstein auf jedes eigene Feld und der Daimyo wird auf das äußerste Randfeld des eigenen Reiches gestellt.
Ein Spieler sortiert die Karten abhängig von der Zahl der Kontrahenten. Dann wird für jede Kartenart ein separater Stapel gebildet. Diese Stapel werden gemischt. Jeder Spieler nimmt sich von jedem Stapel eine vorgeschriebene Anzahl an Karten. Bestimmte Sonderkarten und Meisterkarten werden nur in der Variante benötigt.
Das Spiel gliedert sich in Durchgänge, die größtenteils gleichzeitig von den Spielern abgewickelt werden können.
Am Anfang der Runde entscheidet sich jeder Spieler für zwei seiner Handkarten und legt diese verdeckt vor sich ab. Danach werden die Karten auf der Reservetafel aufgenommen. In der ersten Spielrunde liegen dort allerdings noch keine Karten.
Sobald alle Spieler diese Aktion durchgeführt haben, deckt man die vor den Spielern liegenden Karten auf und führt deren Aktionen der Reihe nach aus.
Zuerst kommen alle Karten mit dem Kennbuchstaben A zum Einsatz, danach folgen die Karten mit dem Buchstaben B usw. Haben mehrere Spieler Karten mit den gleichen Buchstaben gespielt, entscheidet der Zahlenwert hinter der Karte über die Reihenfolge, in der gespielt werden muß.
Mit Hilfe der Karten versetzt man einfache Spielfiguren von einem Feld zu einem angrenzenden Feld, stellt einen neuen Spielstein zum Daimyo dazu, versetzt den Daimyo auf ein Nachbar-Feld, setzt ein neues Spielplan-Teil an oder versetzt ein Sechseck, so daß es an einer anderen Stelle liegt. Beim Versetzen muß jedoch immer darauf geachtet werden, daß alle Spielplanteile miteinander verbunden bleiben müssen. Besetzte Felder können nicht in eine andere Position gebracht werden.
Sobald Spielsteine von zwei verschiedenen Parteien auf einem Feld zusammenkommen, entbrennt ein Kampf. Beide Parteien entfernen gleich viele Spielfiguren, bis sich nur noch Figuren eines Spielers auf dem Feld befinden. Der Daimyo eines Spielers wird immer zuletzt geschlagen.
Sobald alle Karten der Spieler ausgewertet wurden, werden diese aufgenommen und jeweils dem rechten und linken Nachbarn verdeckt auf das Tableau gelegt.
Danach beginnt ein weiterer Durchgang.
Spielende: Hat man einen Daimyo eines Mitspielers besiegt, ist das Spiel sofort vorbei. Gleiches gilt, wenn es gelingt, von jedem Gegner ein Feld zu erobern und dort mindestens drei Steine zu plazieren.
Kommentar: Im Teamspiel sitzen sich jeweils zwei Spieler gegenüber. Das Team gewinnt, wenn ein Spieler hier die Siegbedingungen erfüllt.
In einer Variante kann mit Sonderaktionskarten gespielt werden, von denen jeder zu Beginn der Partie zwei Karten bekommt und eine verdeckt in die Schachtel legt. Alle Sonderaktionen haben einen weiteren Kennbuchstaben und eine eindeutige Ziffer. Die verbliebene Karte kommt auf die Hand und kann normal während des Spiels genutzt werden. Über die Sonderkarten greifen auch die Ronin-Spielsteine ins Geschehen ein.
Wenn man die Meisterkarten nutzt, hat jeder Daimyo eine verbesserte Fähigkeit. Auch diese Karten werden gemischt und jeder kann eine Fähigkeit aus zwei gezogenen Karten wählen. Die nicht aufgenommene Karte kommt verdeckt in die Schachtel. Wenn der Spieler die Sonderfähigkeit das erste Mal einsetzen will, muß er die Karte offen auslegen. Von da an zählt die Fähigkeit in jedem Zug, wenn der Spieler dies wünscht.
„Daimyo“ ist bislang das beste Spiel vom italienischen Tenki-Games-Verlag. Es funktioniert vor allem mit drei oder vier Spielern ganz gut, auch wenn die Spielzeit mit zwei Stunden recht lang ist. Am besten hat uns das Team-Spiel gefallen, weil man hier einen Spielpartner massiv unterstützen kann, damit er die Siegbedingung erfüllen kann. Der Einsatz der Meister- oder Sonderkarten bringt noch etwas mehr Pepp ins Grundspiel.
Durch die Weitergabe eigener eingesetzter Karten können zwei Spieler einem Gegner besonders benötigte Karten vorenthalten. Dieser muß dann zu anderen Aktionen greifen, die ihm persönlich nicht viel bringen. Beim Teamspiel sind solche ungesagten Absprachen besonders wichtig, auch wenn sie das Spiel dadurch natürlich verzögern. Trotzdem hat auch ein blockierter Spieler immer Möglichkeiten und durch die begrenzte Kartenhand werden die blockierenden Spieler irgendwann auch gezwungen, ihre Spieltaktik anzupassen.
Das Material ist von sehr guter Qualität. Besonders die hübschen Daimyo-Figuren mit dem Metallkopf sind eine Augenweide. Warum man allerdings für das Material eine so große Schachtel gewählt hat, wo man im Verlag doch auch ein kleineres Format zur Verfügung hat, bleibt ungeklärt.
Fazit: Besonders als Teamspiel gut.
Wertung: Mit 4 Punkten ist Daimyo unserer Meinung nach das beste bislang veröffentlichte Tenki-Spiel.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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