Spieletest für das Spiel : DAMPFROSS
2
Hersteller: Schmidt Preis: 50-60 DM empf.Alter: 12-88 Anzahl Spieler: 2-6 Erscheinungsjahr: 1985 noch erhältlich: Nein Autor: David Watts Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Ausstattung: 2 Spielpläne
mit 4 Landkarten, 6 Stifte, 6 Spielsteine, 2 Würfel
Aufmachung: In der
Verpackung befinden sich zwei große Spielpläne, die in Hexagone
eingeteilt sind und Österreich, Noritalien, Süditalien und die
Schweiz zeigen. Auf jedem dieser Pläne sind verschiedene Großstädte
mit einer zweistelligen Nummer verzeichnet. Ferner gibt es auf einigen
Plänen Landesgrenzen sowie unterschiedliche Berge (den Naturgegebenheiten
nachempfunden). Die Spielsteine sind aus Holz, ebenso die Würfel.
Die Stifte dienen zur Markierung von Zugstrecken und sind von den Plänen
abwaschbar. Insgesamt macht die Version grafisch nichts her.
Ziel: Jeder Spieler
leitet eine Eisenbahngesellschaft und versucht, ein möglichst gutes
Streckennetz in einem Land aufzubauen, um damit bei späteren Fahrten
Profit zu machen. Das Spiel gliedert sich in zwei Phasen, der Aufbauphase
und der Betriebsphase.
Beim Start bekommt jeder Spieler eine Spielfigur,
einen Stift und 20 Einheiten auf seinem Konto. Ein Startspieler wird ermittelt.
Dieser wechselt dann nach jeder kompletten Runde, damit die ersten Spieler
keine Vorteile gegenüber den anderen Mitspielern haben. Je nach Streckenkarte
sind bestimmte Startstädte vorgegeben, bei denen das Spiel begonnen
wird. Man darf sich aussuchen, bei welcher Stadt man beginnen möchte,
auch dürfen mehrere Spieler an der gleichen Stadt anfangen.
Man würfelt mit einem Würfel und darf
entsprechend der Augenzahl seine Strecke bauen (Ein Streckenabschnitt geht
immer bis zum Mittelpunkt eines Sechseckfeldes). Je nach Gelände muß
man unterschiedlich viele Würfelpunkte für die Strecke benutzen
(planares Gelände kostet pro Feld z.B. 1 Punkt, der Bau einer Brücke
über einen Fluß kostet 3 Punkte).
Erreicht man mit seiner Spielfigur als erstes
eine Stadt und schließt diese an, so erhält man eine Prämie
von 6 Einheiten auf das Konto. Muß man im Laufe des Spieles eine
andere Eisenbahnlinie kreuzen oder parallel dazu bauen, muß man an
dessen Besitzer Einheiten zahlen. Man darf nur an seinem eigenen Netz bauen,
Ländergrenzen dürfen nur in den Zusatzregeln überschritten
werden.
Sobald jede Stadt an mindestens eine Linie angeschlossen
ist, endet die Aufbauphase und es tritt die Betriebsphase in Kraft. Züge
fahren von Stadt zu Stadt. Beide Würfel werden geworfen und zeigen
nun eine Startstadt an, von der aus man die Reise antreten kann. Eine Zielstadt
wird genauso ermittelt. Nun schauen die einzelnen Spieler, ob sie diese
Stadt über ihr eigenes Netz und/oder Teile von fremden Netzen erreichen
können. Für den Spieler, der das Ziel als erstes erreicht, gibt
es 20 Einheiten auf das Konto, für den zweiten Spieler immerhin noch
10 Einheiten. Auf eigenem Streckennetz ist die Fahrt kostenlos, auf fremden
Netzen kostet die Fahrt pro Sechseck 1 Einheit. Die Spieler müssen
also genau kalkulieren, ob ihre Chancen auf den Sieg oder den zweiten Rang
groß genug sind. Nachdem ggf. die Fahrkosten gegeneinander verrechnet
sind, beginnt ein Spieler mit der Fahrt, würfelt mit einem Würfel
und setzt den Spielstein entsprechend weit in Richtung Ziel auf seiner
Route. Treffen in einer Runde mehrere Spieler gleichzeitig ein, so gewinnt
derjenige, der am meisten Würfelpunkte übrig hat. Es können
auch 2 Spieler zusammen eine Fahrt machen, sie teilen sich die Kosten (auf
ihren beiden Linien brauchen sie nichts zahlen) und ggf. die Gewinne. Nach
dem Ende der Fahrt können die Gewinne ganz oder teilweise für
den Ausbau des Netzes verwendet werden.
Spielende: Das Spiel
endet, wenn ein Spieler eine bestimmte Punktzahl überschreitet oder
aber 18/36 Fahrten durchgeführt wurden. Sieger wird der Spieler mit
den meisten Einheiten auf dem Konto.
Kommentar: Dampfross
2 ist auch ein sehr gutes Spiel wie sein Vorgänger Dampfross. Das
Spiel verläuft immer wieder anders und die 4 Landkarten geben einem
Spieler genug Möglichkeiten, diverse Taktiken und Bauvorhaben durchzuführen
(es gibt wohl auch noch weitere Kartensätze zu kaufen...). Wenn man
nach den erweiterten Regeln spielt, wird das Spiel noch spannender, denn
oft ist es nicht leicht, ein gutes Streckennetz zu haben, ohne sein gesamtes
Vermögen dafür ausgeben zu müssen. Die Regeln wurden vom
Originalspiel übernommen, einzig die 4 Pläne sind neu und es
gibt eine Laubfroschvariante. In dieser Variante kann ein Spieler, nachdem
seine Linie an eine gegnerische Linie angeschlossen ist, beim Weiterbau
einen Sprung um bis zu drei Felder machen, bevor er das gegnerische Streckennetz
wieder verläßt. Natürlich muß bei der Fahrt über
den gegnerischen Streckenteil etwas gezahlt werden. 8 Sprünge sind
für jeden Spieler erlaubt. So wird es einfacher, sich die richtigen
Strecken zurechtzubasteln, ohne dabei übermäßig durch Berggelände
bauen zu müssen.
Fazit: Wer ein Spiel
sucht, bei dem Taktik eine Rolle spielt, welches aber auch Glückselemente
(Würfel) hat, der ist mit Dampfross sicherlich nicht schlecht beraten.
Es ist schon gut spielbar mit zwei Personen, obwohl da jeder Spieler sofort
ein recht gutes Eisenbahnnetz besitzt. Hat man jedoch mehr Spieler, ist
es recht knifflig, sich die richtigen Strecken zu legen, um möglichst
viele Städte kostengünstig zu erreichen. Dann kommen auch verstärkt
Kooperationsfahrten zustande.
Wertung: Ich gebe
dem Zweitspiel von Dampfross 4 Punkte, denn die Idee ist eigentlich nur
übernommen worden. Auch bei diesem Spiel sind die Filzstifte mit Lösungsmitteln
förmlich getränkt.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
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