Spieletest für das Spiel: DAS GOLD DES PHARAO
Hersteller: Identity Games / CP       
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 8-               
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: 2007      
noch erhältlich: Ja
Autor: Arthur Tebbe
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2008
Kategorie: Legespiel
Bewertungsbild Das Gold des Pharao-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Californian Products recht herzlich!

Ausstattung: 1 Pyramideneingang, 35 Pyramidenplättchen, 8 Spielfiguren, 20 Lampen, 4 Spielerkarten, 1 Fotoapparat, 5 Fotos, 1 Maske, 8 Schätze
Aufmachung: Der Pyramideneingang ist ein großes Papp-Element mit einer Ausbuchtung, die als erstes Feld der Pyramide dient und Start- und Endpunkt der Expeditionen darstellt. Die Pyramidenplättchen zeigen auf einer Seite verschiedene Wege mit Kreuzungen und Kurven. Einige Pyramidenplättchen symbolisieren die verschiedenen Schatzkammern, die es zu entdecken und plündern gilt.
Jeder Spieler verfügt über zwei Spielfiguren und 5 Lampen aus Kunststoff. Diese sind sehr schön modelliert. Passend zu den Spielerfarben erhält jeder noch eine Spielerkarte, auf der die Farbe des Spielers abgebildet ist.
Der Fotoapparat dient als Halterung für die fünf Fotos. Bei ihnen handelt es sich um dicke Papp-Plättchen, die einen bestimmten Wert haben und Ereignisse auslösen können.
Die Maske und die Schätze gilt es in den fünf Schatzkammern zu entdecken und mitzunehmen. Sie haben eine unterschiedliche Wertigkeit. Während es sich bei den normalen Schätzen um einfache Scheiben aus Pappe handelt, ist die Maske vollständig aus Plastik modelliert und sieht sehr gut aus.
Ziel: Jeder Entdecker versucht mit seinen beiden Figuren möglichst viele und hochwertige Schätze zu finden und aus der Pyramide zu tragen.
Am Anfang baut man die Pyramide auf. Dazu werden die Pyramidenkarten verdeckt gemischt und zu einer 6x6 Fläche verdeckt ausgelegt. In eine Lücke am Außenrand legt man dann den Pyramideneingang.
Jeder Spieler bekommt die zwei Spielfiguren, die fünf Lampen und eine Spielerkarte in einer Farbe. Die Figuren stellt man auf den Eingang der Pyramide.
Ein Spieler mischt die Fotos und steckt sie in den Fotoapparat. Dann mischt man die Schätze und legt sie verdeckt neben der Spielfläche aus. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Wenn man an der Reihe ist, hat man drei Spielzüge zur Verfügung, die man beliebig auf seine beiden Spielfiguren aufteilen kann.
Der Archäologe kann über einen offenen Gang zu einer benachbarten offenen Karte laufen. Steht die Figur direkt neben einer verdeckten Karte und von der aktuellen Position aus führt ein Weg dorthin, kann er alternativ dieses verdeckte Plättchen umdrehen und damit einen weiteren Teil der Pyramide entdecken. Danach wird das Kärtchen offen in beliebiger Ausrichtung wieder abgelegt.
Ist der Archäologe auf einem Feld mit einem Schatzplättchen, kann er dies bei der Bewegung mitnehmen. Das Plättchen bleibt immer unter der Spielfigur. Mehr als einen Schatz kann man allerdings nicht tragen. Schätze sind erst sicher, wenn man sie wieder zum Ausgang gebracht hat.
Befindet sich der Archäologe zusammen mit einer gegnerischen Figur auf einem Feld, kann er dieser Figur einen Schatz entwenden. Der Diebstahl zählt dabei nicht als Spielzug.
Die zweite Spielfigur jeden Spielers ist der Helfer. Er wird ebenfalls nach gewohntem Muster durch die offenen Gänge der Pyramide bewegt. Alternativ kann er jedoch auch ein offenes Plättchen, welches sich neben ihm befindet oder das Plättchen auf seiner derzeitigen Position, drehen.
Nur der Helfer kann jeweils eine Lampe auf das aktuelle Spielfeld abstellen. Dies gilt ebenfalls als ein Spielzug. Über eigene Lampen kann man mit seinen Figuren direkt hinwegziehen und muß keine Bewegungsaktionen verwenden.
Entdeckt ein Archäologe eine geheime Grabkammer, macht er automatisch ein Foto davon. Der Spieler nimmt sich ein Foto und schaut nun, wie viele Schätze in die Grabkammer gelegt werden müssen und ob es einen Fluch oder eine Mumie gibt, die dieses Gewölbe unsicher machen. Die Schätze kommen offen in die Grabkammer, wobei die wertvolle Maske immer der allerletzte Schatz ist, der plaziert wird.
Erscheint eine Mumie, rennt diese sofort auf dem kürzesten Weg zum Ausgang der Pyramide. Alle Abenteurer, die sich auf diesem Weg dorthin befinden, werden vertrieben und müssen zum Ausgangspunkt zurück. Der Fluch funktioniert ähnlich, allerdings werden hier alle Lampen bis zum Ausgang ausgeblasen und gehen an die Spieler zurück.
Wenn die letzte Grabkammer entdeckt und die Maske gefunden wurde, fängt die Pyramide an, einzustürzen. Beginnend beim entsprechenden Grabplättchen entfernt man jede Runde die weiteren umgebenden Plättchen. Figuren, die sich auf solchen Plättchen befinden, kommen aus dem Spiel und sind verschüttet. Mitgenommene Schätze zählen nicht.
Spielende: Sind die letzten Figuren aus der Pyramide geflüchtet, kommt es zur Abrechnung. Dabei zählen überlebende Spielfiguren, Schätze, die Maske und Fotos jeweils Punkte. Der beste Spieler gewinnt die Partie.
Kommentar: Die Optik von „Das Gold des Pharao“ ist bemerkenswert. Das fängt schon mit der sehr schön gestalteten Blechschachtel an, die ein erhabenes Profil der Maske von Tutenchamun zeigt. Das Inlet ist speziell für das Spielmaterial angefertigt worden und faßt sämtliche Gegenstände in speziellen Einbuchtungen, so daß nichts verrutschen kann und alles gut sortiert an seinem Platz bleibt. Besonders die schönen Spielfiguren und die Lampen geben dem Spiel einen speziellen Reiz, der zum Spielen auffordert.
Die Spielregeln sind gut und ausführlich. Auf einem beigelegten Kurzregelblatt werden die wichtigsten Sachen noch einmal kurz erläutert, wenn man das Spiel nach einigen Wochen wieder aus dem Regal holt und nicht mehr genau über die Regeln Bescheid weiß.
Das Entdecken gestaltet sich spannend, vor allem in größerer Besetzung. Dabei sollte man immer darauf achten, daß man keinen Spieler separat an einem Gangabschnitt arbeiten läßt. Entdeckt dieser dann nämlich eine Grabkammer, kann er sie meistens alleine plündern.
Da nur der Archäologe Schätze mitnehmen kann und nur der Helfer die wichtigen Laternen setzt bzw. Pyramidenplättchen dreht, müssen beide Spielfiguren immer zusammenarbeiten, um effektiv zu sein. Gerade über den Helfer kann man Mitspieler gut ärgern und lange Ketten mit Lampen unterbrechen, um dem Mitspieler den Rückweg abzuschneiden.
Gegen Ende kann es dann kritisch werden, wenn die Grabkammer und das Gangsystem einstürzen und der Fluchtweg eliminiert wird. Gemeine Mitspieler lauern mit ihrem Archäologen dann kurz vor dem Ausgang, um gegebenenfalls noch schnell einen Diebstahl zu machen und dann mit der Beute zu entkommen.
Zu zweit fällt das Spiel dagegen etwas ab. Hier ist es häufig so, daß man zwei getrennte Expeditionen hat und dann entscheidend ist, wer die Schatzkammern als erstes findet. Der Gegenspieler hat wegen der Lampen normalerweise keine Chance, den Entdecker am vollständigen Plündern zu hindern.
Fazit: Ein gutes Familienspiel in toller Ausstattung.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist das Spiel von Identity Games in jedem Fall eine nähere Betrachtung wert, wenn man sich für diese Art von Entdeckungsspielen begeistern kann.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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