Spieletest für das Spiel: DAS GROSSE UNTERNEHMEN ERDGAS
Hersteller: Ravensburger Promotion    
Preis: n.b.
empf.Alter: 8-99             
Anzahl Spieler: 2-5
Erscheinungsjahr: 1982      
noch erhältlich: Nein
Autor: Wolfgang Kramer
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2007
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Das grosse Unternehmen Erdgas-Foto

Ausstattung: 1 Spielplan, 175 Gasleitungen, 65 Städtekarten, 5 Spielfiguren, 40 Erdgaseinheiten, 36 Ereigniskarten, 7 Chips
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine abstrakte Karte Deutschlands, bei denen die Städte untereinander mit Linien verbunden sind. Diese Linien werden im Spielverlauf später mit den Gasleitungen in den Farben der Spieler belegt. Neben zwei besonders gekennzeichneten Hauptlinien gibt es noch einige Gasvorkommen an verschiedenen Stellen, die mehr oder weniger viele Felder für Erdgaseinheiten haben. Außen um das Spielfeld verläuft eine Zählleiste.
Bei den Gasleitungen handelt es sich um Holzstäbe in den Farben der Spieler. Passend dazu besitzt jeder Spieler noch ein paar Erdgaseinheiten als kleine Quader und eine Spielfigur zum Zählen der Siegpunkte.
Jede Städtekarte zeigt einen der Orte auf der Karte. Die Städte sind auf der Rückseite farbig markiert, so daß man erkennen kann, ob eine Stadt im Norden, der Mitte oder im Süden Deutschlands beheimatet ist. Die Ereigniskarten bringen zufällige Begebenheiten zum Vorschein, die mit erläuternden Texten versehen sind und die Risiken und Gewinnmöglichkeiten bei der Gasförderung aufzeigen. Neutrale kleine Chips aus Kunststoff bedecken einige Ablagefelder der Erdgasförderung und kommen erst mit der Zeit ins Spiel, wenn weitere Vorkommen entdeckt werden.
Ziel: Jeder Spieler muß eine gewisse Anzahl Städte mit einem Vorrat an Gaseinheiten versorgen.
Am Anfang wählt jeder Spieler eine Farbe. Die Spielfigur kommt dann auf das Startfeld der Punkteleiste, während die Erdgaseinheiten und Gasleitungen jeden Spielers in Reichweite bereitgelegt werden. Dann sortiert man die Städtekarten nach ihren farbigen Rückseiten. Jeder Spieler bekommt aus jedem Bereich der Städtekarten drei Orte auf die Hand. Dann einigt man sich, wer die Partie beginnt.
In seinem ersten Spielzug muß ein Spieler eine Gasleitung von einem Gasvorkommen aus anlegen. Es ist erlaubt, daß mehrere Spieler von einem Gasvorkommen aus starten, wobei jeder Anschluß immer nur von einer Leitung belegt werden kann.
In späteren Spielzügen muß ein Spieler eine neue Gasleitung immer an einer bereits vorhandenen Leitung anschließen. Auf jeder Verbindungslinie darf immer nur eine Gasleitung liegen. Legt man eine Gasleitung bei einer Leitung eines Mitspielers an, muß man an diesen einen Siegpunkt bezahlen.
Sobald ein Spieler eine Gasleitung von seinem Gasvorrat zum Zielort fertiggestellt hat, zeigt er die Ortskarte vor und bekommt dafür sechs Siegpunkte. Müssen bei der Anlieferung auch Abschnitte von Mitspielern mitbenutzt werden, erhalten diese pro Streckenabschnitt einen Siegpunkt vom aktiven Spieler.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn ein Spieler alle seine Städte angeschlossen hat. Dafür bekommt er einen einmaligen Bonus und die Mitspieler bekommen alle einen letzten Zug. Danach gewinnt derjenige, der die höchste Punktzahl besitzt.
Kommentar: In der Variante kommen die Ereigniskarten zusätzlich ins Spiel. Die Chips kommen auf die vorgesehenen Felder bei den verschiedenen Erdgasvorkommen.
Eine Spielrunde gliedert sich nun in verschiedene Phasen. Zu Beginn muß der aktive Spieler immer eine neue Gasleitung legen. Es ist nun erlaubt, ein zweites Gasvorkommen anzuschließen und mitzubenutzen. Eine neue Gasreserve kann ein Spieler nur anlegen, wenn es ihm gelingt, eine durchgehende Strecke mit eigenen Pipelines zu bauen.
Als nächstes erfolgt die Beschaffung von Erdgas. Der Spieler darf pro angeschlossenem Erdgasvorrat eine seiner Erdgaseinheiten nehmen und auf ein freies Feld dieses Vorkommens abstellen. Felder mit Chips dürfen allerdings nicht belegt werden. Sind alle Felder eines Vorkommens gefüllt oder hat ein Spieler nicht genügend Erdgas-Steine mehr in seinem Vorrat, geht er leer aus.
Um eine Städtekarte abgeben zu können, muß man vier Erdgaseinheiten an diese Stadt liefern. Es ist erlaubt, Teillieferungen durchzuführen. Bei einer Teillieferung landen die Erdgas-Steine erst einmal am Ort. Sobald die vierte Einheit angeliefert wurde, erhält der Spieler dann die Siegpunkte wie gewohnt und die gelieferten Einheiten wandern in den Vorrat des Spielers zurück. Außerdem gibt es eine Ereigniskarte bei jeder abgelegten Ortskarte.
Das Spiel ist als Auftragsarbeit für die Gemeinschaft „Information Erdgas“ entwickelt worden. Das Thema ist dabei vom Autoren recht ordentlich umgesetzt worden und vermittelt über die zusätzlichen Informationen in der Spielanleitung und auf den Ereigniskarten etwas Wissen über das Geschäft mit dem Erdgas.
Mit heuten Spielen kann „Das große Unternehmen Erdgas“ leider nicht mehr ganz mithalten, obwohl der Legemechanismus von Wolfgang Kramer in späteren Spielen wie Expedition erneut zum Einsatz kam. Dies liegt vor allem an der eher unbefriedigenden Auswahl der Städtekarten. Hat man Pech, benötigt man selbst eine viel größere Anzahl an Leitungen als die Gegenspieler und kann daher von vorneherein einpacken. Da hilft es auch nicht, wenn man die Leitungen der Mitspieler mitbenutzen kann, weil diese dafür dann ja auch Siegpunkte erhalten, wenn eine Lieferung erfolgt.
Fazit: Ein ordentlich gemachtes Werbespiel.
Wertung: Mit guten 3 Punkten ist dieses Spiel von Wolfgang Kramer als Werbespiel durchaus gelungen.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite