Spieletest für das Spiel: DAS KOLLIER
Hersteller: Schmidt 
Preis: 11 DM
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2000 
noch erhältlich: Ja
Autor: Andre Frobel
Besonderheit:
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Das Kollier-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Schmidt recht herzlich!

Ausstattung: 60 Geldkarten, 40 Edelsteinkarten, 6 Edelstein-Tabellen, 3 Rundenkarten
Aufmachung: Die Geldkarten sind alle identisch und zeigen immer einen Betrag von 1000 Dollar. Die Edelsteinkarten haben neben einer Abbildung einen Grundwert und eine nähere Erläuterung über die Art des Edelsteins. Je wertvoller ein Edelstein ist, desto seltener ist er in dem Kartensatz vorhanden. Auf den Edelsteintabellen sieht man die Grundwerte aller Edelsteine und ihre Häufigkeit. Außerdem gibt es dort ein Wertungsbeispiel. Die Rundenkarten sind beidseitig bedruckt und haben Werte zwischen 1 und 6. Das Spiel ist in einer kleinen Verpackung erschienen, die gut gefüllt ist.
Ziel: Man versucht, ein möglichst wertvolles Kollier zusammen zu stellen.
Am Anfang wird das Geld gleichmäßig unter den Spielern aufgeteilt. Anschließend sortiert man die wertvollsten Edelsteine mit Grundwerten zwischen 8000-10000 Dollar aus und legt sie beiseite. Die restlichen Edelsteinkarten werden gemischt und in der Mitte als verdeckter Stapel bereitgelegt. Abschließend einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Wenn man am Zug ist, dreht man zunächst eine oder mehrere Karten vom verdeckten Stapel auf, die zusammen einen bestimmten Mindestbetrag ergeben. Dieser Mindestbetrag ist abhängig von der Spielerzahl und variiert zwischen 4000-6000 Dollar.
Nun werden die aufgedeckten Edelsteine versteigert. In den ersten sechs Runden darf man nur Geld zum Bezahlen der Edelsteine abgeben, weshalb die Rundenkarten bei jeder Versteigerung zum Einsatz kommen.
Es gibt zwei Arten von Versteigerungen. Bei der „Versteigerung nach oben" bietet der Auktionator die Ware zu einem von ihm festgelegten Startpreis an. Der Startpreis muß mindestens der Summe der ausliegenden Edelsteine entsprechen. Die Mitspieler können dann durcheinander mitbieten und erhöhen, während der Auktionator nicht mitbieten darf. Nur wenn niemand steigern will, erhält der Auktionator die Ware zum angesagten Preis.
Von der Bezahlung erhält der Auktionator die aufgerundete Hälfte als Provision. Der Rest kommt in die Bank. Ab der siebten Auktions-Runde kann auch mit Edelsteinen oder Kolliers und Bargeld bezahlt werden. Ist dies der Fall, darf der Auktionator wählen, ob er die Hälfte des bezahlten Bargeldes will oder sich einen der verkauften Edelsteine nimmt. Erhält man die Edelsteine aus der Versteigerung selbst, zahlt man den vollen Betrag und erhält keine Provision.
Die zweite Art der Versteigerung nennt sich „Versteigerung nach unten". Hier ist der Startpreis am Anfang festgelegt und ist die Summe der Einzelwerte der ausliegenden Edelsteine. Reihum fragt der Auktionator nun die Mitspieler, ob sie für diesen Preis die Steine ersteigern möchten. Will niemand sie zu dem Grundpreis erwerben, wird das Versteigerungsgut für 1000$ weniger angeboten. Dies setzt sich so lange fort, bis ein Mitspieler den Zuschlag erhält.
Nachdem der Zuschlag erteilt wurde, erhält der Auktionator das Vorkaufsrecht auf die Edelsteine, wenn sie günstiger als zum Grundpreis verkauft wurden. Bei dieser Art von Auktionen muß man mit Bargeld bezahlen! Sollte der Auktionator von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch machen, erhält er auch hier keine Provision. Ansonsten darf er wieder 50% des Verkaufspreises behalten.
Ab der siebten Auktionsrunde darf man bei einer Auktionsart auch mit Edelsteinen und einem Kollier bezahlen. Bei Einzelsteinen gilt der aufgedruckte Grundwert jedes Steins. Ein Kollier besteht immer aus einem zentralen Stein in der Mitte und links und rechts davon symetrisch angeordneten gleichartigen anderen Edelsteinen. Der mittlere Edelstein muß dabei den größten Grundwert besitzen, nach außen hin werden die Werte kleiner.
Um den Wert eines Kolliers zu ermitteln rechnet man die Grundwerte aller Edelsteine zusammen und multipliziert diesen Wert mit der Anzahl an verschiedenen Edelsteinarten.
Bei der Bezahlung mit einem Kollier verfällt ein überzähliger Betrag und verbleibt in der Bank. Es wird nichts wieder herausgegeben. Die bezahlten Edelsteine kommen auf einen eigenen Ablagestapel.
Einmal im Spiel kann jeder Spieler außer der Reihe einen seiner Edelsteine zum Grundwert an die Bank verkaufen. Ansonsten ist der Verkauf von Edelsteinen nur bei einer Auktionsbezahlung möglich.
Wenn der Edelsteinstapel komplett versteigert wurde, erhält jeder Spieler noch einmal 3000$ aus der Bank. Die abgelegten Edelsteinkarten und die wertvollen Edelsteine, die am Anfang aussortiert wurden, werden wieder gut gemischt und als neuer Zugstapel angeboten.
Spielende: Sobald der Zugstapel ein zweites Mal komplett durchgespielt wurde, legt jeder Spieler sein wertvollstes Kollier aus und ermittelt den Gesamtwert des Kunstwerkes. Es gewinnt der Spieler mit dem höchsten Wert. Bei Gleichstand gewinnt der Spieler mit den wenigsten benötigten Edelsteinen, dem wertvollsten Einzelsteinen oder dem meisten verbliebenen Bargeld.
Kommentar: Das Kartenspiel ist eine angenehme Überraschung. Am Anfang sind die beiden Auktionsformen etwas gewöhnungsbedürftig, doch bereits nach wenigen Runden bekommt man ein Gefühl, wie man bestimmte Karten versteigern sollte. Da die wertvollsten Karten erst im zweiten Teil des Spiels eingesetzt werden, bleibt die Spannung bis zum Schluß der Partie.
Fazit: Ein gutes Kartenspiel, daß auch zu dritt schon gut funktioniert.
Wertung: Wir geben dem Kartenspiel gute 4 Punkte. Es ist kein absoluter Hit, aber sicherlich auch kein Fehlkauf.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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