Spieletest für das Spiel: DAS LABYRINTH DES MINOTAURUS
Hersteller: Isensee Verlag            
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 10-              
Anzahl Spieler: 3-4
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Florian Isensee
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: August 2010
Kategorie: Kartenbrettspiel
Bewertungsbild Das Labyrinth des Minotaurus-Pressefoto

Ausstattung: 24 Bewegungskarten, 4 Spielfiguren, 42 Labyrinthkarten, 6 Götterkarten, 1 Labyrinth-Eingang, 42 Edelsteine
Aufmachung: Jeder Spieler hat einen eigenen Satz an Bewegungskarten. Jede Bewegungskarte ist zweigeteilt. Der obere Zahlenwert gilt für den ersten Durchgang, während die Ziffern im unteren Bereich im dritten Durchgang Verwendung finden.
Die Labyrinth-Karten sind länglich und zeigen Wege und Kreuzungen. Auf jeder Karte sind zwei Felder zu sehen, die jeweils verschiedene Göttersymbole besitzen. Es gibt vier unterschiedliche Symbole, die als Bauanweisungen für den Besitzer dienen.
Der Labyrinth-Eingang ist ein kleineres Plättchen mit vier Ausgängen. Von diesem Punkt aus werden die speziell geformten Spielfiguren das Labyrinth betreten. Die Edelsteine sind aus Holz. Es gibt vier verschiedene Sorten.
Ziel: Die Spieler versuchen, in drei verschiedenen Durchgängen möglichst viele Siegpunkte zu erzielen.
Zu Beginn wählt jeder eine Spielfigur und nimmt sich die gleichfarbigen Bewegungskarten. Dann bekommt jeder eine Götterkarte, die er sich heimlich anschaut.
Für den ersten Durchgang sortiert man die Wegekarten und bildet sieben Reihen damit. In die unterste Reihe kommt auf jede Karte einer der Joker-Edelsteine. Die darüberliegenden Reihen werden entsprechend einer Vorgabe mit Edelsteinen ausgerüstet.
Der Startspieler beginnt und stellt seine Figur vor die erste Reihe. Dann spielt er eine Bewegungskarte aus und zieht entsprechend dem oberen Zahlenwert seine Figur waagerecht und senkrecht um die volle Bewegungszahl. Man nimmt sich die Karte und den Edelstein, bei dem man stehen bleibt. Jede gespielte Bewegungskarte ist für den Rest des Durchgangs weg. Leere Bereiche dürfen nicht passiert werden.
Am Anfang jedes Spielzugs kann man sich dafür entscheiden, mit seiner Figur wieder unten vor der ersten Reihe neu zu starten.
Wenn die Bewegungskarten gespielt wurden, kommt es zur ersten Wertung. Bei den gesammelten Edelsteinen gibt es nach einer Staffelung Punkte, wobei man mehr Punkte erhält, wenn man gleichartige Steine sammeln konnte. Joker bringen keine Punkte.
Nach der Wertung kommen alle nicht aufgenommenen Labyrinth-Karten in die Schachtel. Alle gewerteten Edelsteine kommen wieder in den allgemeinen Vorrat, nur die Joker dürfen behalten werden. Gleiches gilt für die gesammelten Labyrinth-Karten.
Im zweiten Durchgang entsteht das Labyrinth. Dazu legt man die Startkarte ins Zentrum des Tisches und stellt die Figuren jeweils an einen Eingang.
Der Startspieler fängt an und legt eine seiner Labyrinthkarten an. Die Mitspieler folgen im Uhrzeigersinn, bis alle Karten ausliegen.
Karten können horizontal oder vertikal angelegt werden. Die Maximalgröße beträgt sechs Felder in beide Richtungen, wobei auch die Startkarte ohne Symbol eingerechnet werden muß. Mindestens ein Symbol einer neu gelegten Karte muß über das Gangsystem vom Zentrum aus erreichbar sein.
Es ist erlaubt, Teile des Gangsystems zu überbauen, sofern keine Figur vom Labyrinth abgeschnitten wird und die neue Karte keine exakte Kopie der verdeckten Karte ist. Außerdem darf das Gangsystem dabei nicht verkleinert werden.
Liegen alle Labyrinthkarten aus, decken die Spieler ihre Götterkarten auf. Man bekommt für die zusammenhängenden Symbolketten mit mindestens zwei gleichen Zeichen gemäß einer Tabelle Punkte angerechnet. Jede Symbolkette wird dabei einzeln abgerechnet.
Im letzten Durchgang nimmt sich jeder Spieler zunächst drei Edelsteine von jeder Sorte und stapelt diese nach einer vorgegebenen Farbfolge. Zunächst plazieren die Spieler ihre dadurch gebildeten Türme mit Edelsteinen abwechselnd auf freien Feldern mit einem Göttersymbol ihrer Götterkarte. Die Schätze müssen erreichbar sein und einen Abstand von mindestens einem Feld zu einem Nachbarstapel aufweisen. Kann man Schätze nicht mehr unterbringen, kommen sie in den Vorrat zurück.
Jeder nimmt seine Bewegungskarten wieder auf die Hand. Jetzt gelten die unteren beiden Zahlenwerte. Es beginnt wieder der Startspieler.
Man führt immer einen Doppelzug durch. Mit dem letzten Schritt sollte man dabei versuchen, einen Schatzstapel zu erreichen. Dann nimmt man sich den obersten Edelstein und legt ihn vor sich ab. Auf diese Weise kann man in jedem Spielzug bis zu zwei Edelsteine einsammeln. Auf jedem Feld können mehrere Figuren sein.
Sobald alle Karten einmal gespielt wurden, endet die Partie und es kommt zur letzten Wertung. Man sortiert die Edelsteine nach Farben und darf Joker aus der ersten Spielrunde beliebigen Farben zuordnen. Je mehr gleichartige Edelsteine man sammeln konnte, desto mehr Punkte gibt es.
Spielende: Wer nun die höchste Gesamtpunktzahl besitzt, wird zum Sieger des Labyrinths gekürt.
Kommentar: Für den Kleinverlag, der bislang nur kleine Kartenspiele produziert hat, ist „Das Labyrinth des Minotaurus“ schon etwas Neuland.
Die Karten sind relativ dünn, aber mit einer Hochglanzschicht versehen und somit einigermaßen stabil. Leider wurden die Kartenecken nicht abgerundet, was beim unvorsichtigen Mischen zu kleineren Blessuren führen kann.
Die Spielfiguren sehen toll aus und wirken tatsächlich wie stilisierte Stiere. Die quadratische Verpackung ist stabil und gut gefüllt. Man bekommt wieder einmal für wenig Geld viel geboten.
Wo viel Licht ist, gibt es zwangsläufig auch Schatten, denn das eigentliche Spiel kann nicht unbedingt überzeugen. Die drei Phasen sind von der Spielweise unterschiedlich. Da aber die meisten Punkte durch Sammeln von Edelsteinen in Durchgang1 und 3 geholt werden, vernachlässigt man am besten den Labyrinthbau etwas und bastelt in diesem Durchgang ein einigermaßen ordentliches Ergebnis zusammen.
Die Auswertungen dauern fast so lange wie das eigentliche Spiel, denn die Phasen lassen sich schnell abhaken. Trotzdem wirkt alles irgendwie monoton und langweilig.
Fazit: Isensee’s Ausflug in die Welt des Brettspiels ist nicht sonderlich erfolgversprechend.
Wertung: Mit 3 Punkten kann das Labyrinth-Spiel nicht überzeugen und erhält von unseren Testern das Prädikat „Schön, aber langweilig“.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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