Spieletest für das Spiel : DAS DEUTSCHE RAUMFAHRTSPIEL
Hersteller: Vemas
Preis: n.b. 
empf.Alter: 8- 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 1986 
noch erhältlich: Nein
Autor: Peter Norden, Robert Althammer, Asian Hughes,
Alexander Norden, Björn Schwarz, Susanne Frank, Harald Behr
Besonderheit: Spiel zur Weltraummission D1 
Kategorie: Brettspiel
Bewertungsbild

Ausstattung: 6 Wissenschaftler, 6 Industrielle, 4 Astronauten, 3 Würfel, 72 Forschungskarten, Spielgeld, 24 Firmenkarten, 2 Satellitenkarten, 50 Weltraum-Quiz-Karten, 20 Weltraum-Ereigniskarten, 30 Unternehmens-Ereigniskarten, Spielplan.
Aufmachung: Auf einem großflächigem Spielplan befinden sich viele Felder, die in einem Innenkreis und Außenkreis angeordnet sind. In der Mitte des Innenkreises befindet sich noch ein Mini-Spiel- feld, welches später für die Simulation an Bord eines Spaceshuttle dienen soll. Die Karten sind allesamt nur beschriftet und bieten optisch nichts, die Spielfiguren sind aus sehr dicker Pappe und sehen nicht besonders gut aus. Man erkennt nicht unbedingt, wer nun wen darstellen soll.
Ziel: Man versucht in diesem Mehrziele-Spiel den Start seines Astronauten zu ermöglichen und ihn Forschungen im Weltraum betreiben zu lassen. Jeder Spieler bekommt zu Beginn des Spieles einen Industriellen und einen Wissenschaftler in der gleichen Farbe, sowie 500 Mio Startkapital. Die Wissenschaftler bewegen sich auf der Innenbahn, die Industriellen auf der Außenbahn.
Jeder Spieler würfelt mit einem roten und einem grünen Würfel und zieht seine Spielfiguren entsprechend (rot = Innenbahn). Herausschmeißen anderer Figuren ist nicht möglich.
Landet ein Wissenschaftler auf einem Forschungsgebiet, kann er eine Forschungskarte für eine gewisse Summe davon erwerben. Wenn man eine oder mehrere Karten eines Forschungsgebietes hat, dann darf man ein entsprechendes Unternehmen gründen (je mehr Karten man hat, desto besser ist das Unternehmen. Es gibt 4 Größenordnungen, vom mittelständischen Unternehmen bis zum Weltkonzern). Gelangt ein Wissenschaftler auf ein Satellitenfeld, so kann man den entsprechenden Satelliten kaufen.
Der Industrielle auf der Außenbahn ist unterwegs, um Kontakte zu knüpfen und Aufbauarbeit zu leisten. Jedes Mal, wenn er über das Startfeld zieht, bekommt man 5 Millionen ausbezahlt. Landet der Industrielle auf einem Firmenfeld, können die erworbenen Forschungskarten für die Gründung eines Unternehmens benutzt werden. Kommt er auf ein Satellitenfeld, muß er ggf. an den Besitzer Miete zahlen.
Zieht ein Wissenschaftler über ein Weltraum-Quiz Feld, muß er eine Frage beantworten. Ist die Antwort richtig, so ist er ein weiteres Mal an der Reihe, ansonsten setzt er eine Runde aus. Zieht der Industrielle über ein Ereignisfeld, muß er eine Karte ziehen und gemäß den Anordnungen handeln.
Ein Spieler oder Team kann nur dann Weltraumforschung betreiben, wenn es mindestens einen Weltkonzern besitzt. Dann kann er einen Astronauten anfordern und den zweiten Teil des Spieles in Angriff nehmen. Allerdings hat die Sache einen Haken, bei weniger als 5 Spielern müssen 2 Spieler Astronauten loschicken, bei mehr Spielern sind alle 4 Astronauten für die jeweilige Mission erforderlich. Pro Astronaut müssen 100 Mio gezahlt werden. Sie erhalten jedoch auch ein Viertel aus der sog. Forschungskasse (die bei Ereigniskarten gefüllt wird...).
Eine Weltraummission dauert 6 Tage, d.h. 6 Würfelrunden. Gewürfelt wird hier mit dem gelben Würfel. Jeder Missionsteilnehmer versucht, mit seinem Astronauten in eines der 6 Labors zu gelangen, deren Farbe ein entsprechendes Themengebiet angibt. In dieser Runde darf mit jedem Astronauten gezogen werden, da es sich um ein Team handelt. Bei nur 2 Astronauten im Weltraum darf jeder der zwei Spieler jeweils zweimal würfeln und ziehen. Kommt man auf ein Weltraum-Ereignisfeld, muß man eine entsprechende Karte ziehen und die Anweisungen befolgen. Das eigentliche Ziel ist es, in Räume zu gehen, bei denen man bereits Firmen entsprechender Forschungsgebiete hat, weil man dadurch Geld bekommt. Jeder Spieler (auch die Mitspieler) erhalten durch die entsprechende Forschung in diesem Gebiet Geld, welches sich nach der Größe der jeweiligen Unternehmen richtet. Sind die 6 Runden vorbei, wird wieder mit den beiden anderen Figuren gespielt, bis der Industrielle ein Feld erreicht, das sich bereits in seinem Besitz befindet (ein Unternehmen also...).
Spielende: Sieger ist, wer am meisten Kapital bzw. Firmenwerte besitzt.
Kommentar: Das Spiel hört sich wirklich nicht schlecht an, leider ist es jedoch völlig unspielbar und macht bereits nach einem Spiel keinen Spaß mehr. Zum einen ist die Anleitung in vielen Punkten äußerst schwammig (man merkt, daß keine Spiele-Profis am Werk waren), zum anderen sind die im Quiz gestellten Fragen wirklich ALLE hammerhart. Beispiel gefällig ? "Welches Nutzlast-Element diente während der D1-Mission der Durchführung biologischer Experimente unter Weltraum- bedingungen ?" a) Bio-Rack b) System-Rack c) Vestibular-Rack Wären die Auswahlmöglichkeiten nicht gegeben, so hätte man nie eine Chance, so aber kann man zumindest raten (was aber nicht Sinn des Spieles sein sollte...). Diese Frage war ja noch einfach, die richtige Lösung "Bio-Rack" kann man sich vielleicht noch denken, aber bei vielen anderen Fragen kennt man keines der vielen Systeme mit Namen, noch kann man es zuordnen.
Fazit: Das Ding ist ein Griff ins Klo, leider wahr. Da hilft es auch nicht, daß man es mit Weltraumspiel zur D1 Mission deklariert.
Wertung: 1 Punkt. Falls überhaupt. Ich habe selten eine so perfekte Kombination aus Inkompetenz bei der Spieleerfindung gesehen. Jeder hätte mit vielen der im Spiel vorhandenen Ideen ein besseres Spiel erfinden können. Ich frage mich nur, warum die Leute so viele Autoren gebraucht haben ?!

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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