Spieletest für das Spiel : DAS
HORNBERGER SCHIESSEN
Hersteller: Zoch Preis: 20 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 1993 noch erhältlich: Nein Autor: Klaus Zoch Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 36 Kanonenkarten,
21 Bierkarten, 9 Herzog-Karten, 6 Pulverfässer
Aufmachung: Die
Pulverfässer sind aus Holz und repräsentieren die sechs im Spiel
vorhandenen Kartenfarben. Diese Farben sind in den Kanonenkarten enthalten,
die neben einer netten Grafik einer Kanone einen Zahlenwert von 1-6 besitzen.
Die Bierkarten zeigen einen Edelmann beim Trinken und ebenfalls einen Zahlenwert
(0-8). Auch die Herzogkarten besitzen Ziffern, die von 1-9 reichen. Während
die Bierkarte grafisch mißlungen ist, sieht der Herzog recht nett
aus.
Die Anleitung erklärt zwei verschiedene
Spiele, die nacheinander vorgestellt werden sollen.
Ziel: Beim ersten
Spiel "Drunter & Drüber" werden zunächst die Herzogkarten
von 4-9 aussortiert. Die restlichen Karten mischt man gut durch und gibt
jedem Spieler 10 Handkarten. Nun nimmt man sich die aussortierten Herzöge,
mischt diese und zieht drei Karten, die man in der Tischmitte untereinander
plaziert. Man einigt sich auf die Spielreihenfolge.
Zu Beginn muß eine Kanonenkarte ausgespielt
werden, die neben einen ausliegenden Herzog gelegt wird. Danach kann jeder
Spieler wählen, welchen der drei Kartentypen (Kanone, Bier, Herzog)
er aus seiner Hand spielen möchte. Man ergänzt nach dem Ausspielen
seine Kartenhand wieder auf 10 Karten.
Wird die erste Kanone einer Farbe gespielt, nimmt
der entsprechende Spieler das gleichfarbige Faß an sich und erhält
so eine Spielfarbe zugeteilt. Es dürfen an einer der ausliegenden
Reihen nie mehr Karten liegen, als die Zahl des Herzogs dort vorgibt. Ansonsten
kann ein Spieler jede Kanone ausspielen, wenn er dies möchte.
Neben der Möglichkeit, eine Kanone zu spielen,
kann man alternativ auch eine Bierkarte legen. Diese Karte wird immer auf
eine freie Kanone gelegt und belegt sie. Der Zahlenwert des gelegten Bieres
hat für die Schlußabrechnung eine große Bedeutung.
Als dritte Option kann eine Herzogkarte ausgespielt
werden, die entweder auf oder links neben einen Herzog gelegt wird. Liegt
sie daneben, wird die Reihe verkürzt, d.h. man kann nicht mehr so
viele Kanonenkarten anlegen. Es ist nicht erlaubt, eine Reihe so zu verkürzen,
daß sie mehr ausgelegte Karten enthält, als es zulässig
ist. Eine Verlängerung wird durch das Ausspielen auf eine Herzogkarte
erreicht.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn zwei der Reihen abgeschlossen sind, d.h. sie haben die
erforderliche Anzahl Kanonenkarten, die alle von Bierkarten abgedeckt wurden.
Das Spiel ist auch beendet, wenn kein Spieler mehr ausspielen kann.
Pluspunkte gibt es für die Karten in den
abgeschlossenen Reihen. Dabei wird der Zahlenwert der Kanone und der Zahlenwert
der dazugehörigen Reihe addiert und demjenigen zugesprochen, der das
Faß in der Spielfarbe der Kanonenkarte besitzt. Minuspunkte gibt
es analog für die in der eigenen Farbe liegenden Karten (mit und ohne
Bier) der nicht vollen Reihe. Danach folgt eine neue Runde. Es werden so
viele Runden gespielt, wie Mitspieler dabei sind.
Ziel: Das zweite
Spiel heißt "Kreuz & Quer". Hier werden alle Karten gut durchgemischt.
Anschließend gibt es auch hier 10 Karten für jede Person. Hier
geht es um die erzielten Punkte. Zunächst spielt ein Spieler eine
Kanone aus und nimmt sich das dazugehörige Faß. Dann zieht er
wieder eine Karte vom verdeckten Reststapel nach. Ist der Stapel aufgebraucht,
werden die restlichen Handkarten nacheinander ausgespielt.
Langsam füllt sich das imaginäre Spielfeld,
daß aus 6x3 Karten bestehen darf. Wird eine Kanonenfarbe gespielt,
die noch nicht auf dem Spielfeld war, erhält der aktive Spieler das
dazugehörige Faß. Neue Kanonenkarten müssen an bereits
ausliegenden Karten angrenzen (auch diagonal). Liegt eine Kanone aus, kann
sie wieder mit einem Bier belegt werden.
Analog zum ersten Spiel darf jede beliebige Bierkarte
aus der Hand auf eine freie Kanone gelegt werden. Die Herzogkarten haben
die Aufgabe, Zeilen oder Spalten des Rasters zu beenden. Eine Zeile kann
beendet werden, wenn mindestens 2 Kanonenkarten oder eine Spalte genau
drei Kanonenkarten besitzt. Bis auf eine Kanone müssen alle beteiligten
Karten mit Bieren versehen sein. Die freie Kanone wird dann mit der Herzogkarte
abgedeckt. Die so vollendete Reihe oder Spalte wird nun aufgelöst.
Die Spieler, denen die Kanonen gehören,
erhalten diese mit den daraufliegenden Bierkarten und legen sie verdeckt
beiseite. Der Herzog kommt offen neben den Ausspieler. Kann ein gelegter
Herzog eine Reihe und eine Spalte beenden, muß sich der aktive Spieler
entscheiden.
Spielende: Eine
Runde endet, wenn der Gesamtwert der offen ausliegenden Herzöge mehr
als 29 Punkte beträgt oder wenn ein Spieler keine Karte mehr ausspielen
kann. Pluspunkte gibt es für alle gewonnenen Kanonenkarten und Herzöge
eines Spielers, Minuspunkte für alle im Raster noch ausliegenden Karten
in den Spielerfarben. Es gewinnt derjenige, der mehr als 100 Pluspunkte
erreichen konnte.
Kommentar: "Das
Hornberger Schießen" ist eine nette kleine Kartenspielsammlung, deren
Spiele einfach und doch spaßig sind. Besonders das zweite Spiel wartet
mit Überraschungen auf, denn mit vielen Fässern kann man durchaus
auch einmal Minuspunkte einfahren. Die Grafik ist durchschnittlich und
bei den Bierkarten sogar richtig schlecht. Glück und taktisches Geschick
sind in beiden Spielen gefragt.
Fazit: Zwei unterschiedliche
Kartenspiele für den kleinen Geldbeutel.
Wertung: Die Sammlung
bekommt insgesamt 4 Punkte und ist durchaus eine Anschaffung wert.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de