Spieletest für das Spiel : DAS SCHWARZE AUGE
Hersteller: Schmidt 
Preis: 50 DM 
empf.Alter: ?
Anzahl Spieler: 1-6 
Erscheinungsjahr: 1984 
noch erhältlich: Ja 
Autor: Ulrich Kiesow 
Besonderheit:
Kategorie: Rollenspiel 
Bewertungsbild

Ausstattung: Buch der Abenteuer, Buch der Regeln, 20-Seiten-Würfel, 6-Seiten-Würfel
Aufmachung: Die Anleitungen geben einen schönen Eindruck über das Thema und die Geschichte des Landes Aventuriens. Das kleine Soloabenteuer gibt einen Einstieg in das eigentliche Spiel und zeigt wesentliche Spielmechanismen. Grafisch sind die Anleitungen ebenfalls untermalt und die Zeichnungen runden das gute Gesamtbild ab. Andere Utensilien gibt es neben den Würfeln nicht.
Ziel: Sie schlüpfen in die Rolle eines beliebigen Abenteurers in einem fernen Land namens Aventurien. Dort haben sie viele verschiedene Abenteuer zu bestehen, Rätsel zu lösen und Kämpfe gegen böse Mächte, Tiere oder Gesindel zu bestreiten. Zu Beginn der Abenteuer erschafft man sich nach bestimmten Regeln einen Abenteurer, der gewisse Charaktermerkmale hat, die im späteren Spiel mehr oder weniger Einfluß auf das Geschehen haben. Anzumerken ist, daß man dieses "Spiel" meist mit mehreren Personen spielen muß, wobei eine Person sich vorher eine Geschichte mit Rätseln etc. ausgedacht hat und diese dann den anderen Spielern vorträgt. Im Abenteuer-Basisspiel befindet sich nur ein kleines Einstiegsabenteuer für eine Person, welches das Hineinschnuppern erleichtern soll, doch ist man bei diesem Set schnell an die Grenzen gestoßen und muß sich selber ein Abenteuer ausdenken, welches man dann Mitspielern erzählt.
Spielende: Ist der Charakter des Spielers gestorben, endet das Spiel für diese Person (es sei denn, Magier etc. holen diesen Charakter wieder aus dem Jenseits...). Nach jedem Abenteuer, egal ob dieses nun zufriedenstellend gelöst wurde oder nicht, gibt es Erfahrungspunkte, und bei einer gewissen Menge an Punkten steigt der Charakter eine Stufe höher. Ziel ist es im Allgemeinen, bis zur 21. Stufe zu kommen (vielleicht sogar noch höher).
Kommentar: Diese Spielbeschreibung ist natürlich bei weitem nicht so präzise wie die "normaler" Brettspiele, die auch eher meine Vorlieben sind. Trotzdem muß ich sagen, daß dieses Rollenspiel, man könnte es vielleicht sogar die Mutter aller deutschen Rollenspiele nennen, etwas hat. Schade ist nur, daß man sich zu diesem Abenteuer Basis-Spiel auch noch ein paar Abenteuer kaufen muß, damit man erst einmal ins Spielgeschehen kommt. Nornalerweise kann dann auch nur jedes Abenteuer einmal gespielt werden, was pro Abenteuerbuch recht teuer werden kann (23 DM). Man ist dann aber auch den ganzen Abend mit dem Spiel beschäftigt (oder sogar noch länger...).
Hat man bereits erfahrenere Spieler in der Gruppe, so können sich diese schnell selbst ein Abenteuer ausdenken, die Regelbücher liefern eigentlich alles, was das Abenteurer-Herz begehrt. Die über 60 Abenteuer und die Vielzahl von Erweiterungskits sorgen für kontinuierlichen Spaß im Land Aventuriens.
Fazit: Wer einmal in ein Rollenspiel hineinschnuppern möchte, der ist mit diesem Basiskit schon voll dabei, sofern er sich noch ein oder zwei Abenteuerbücher nebenher kauft. Vorher sollte man aber sicherlich einmal eine Partie bei anderen Personen mitgespielt haben.
Wertung: Ich bin kein Rollenspiel-Fan und kenne mich mit dieser Art von Spielen nicht aus, deshalb werde ich hier keine Wertung vornehmen. Mir erscheint das Spiel jedoch als gut durchdacht, vielseitig und stark ausbaubar, die Abenteuer können stark variieren (von Drachenkämpfen, Befreiung von Prinzessinnen, Piratenkämpfen oder Bekannschaften, hier kann man alles an Abenteuern erfinden...) und somit ist dieses Spiel alles andere als ein Flop.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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