Spieletest für das Spiel : DAS SPIEL DER NATIONEN
Hersteller: Parker
Preis: 60 DM
empf.Alter: ?
Anzahl Spieler: 2-4
Erscheinungsjahr: vor 1993
noch erhältlich: Nein
Autor:
Besonderheit:
Kategorie: Taktisches Denkspiel
Bewertungsbild Das Spiel der Nationen-Foto

Ausstattung: 1 Spielbrett, 4 Gruppen von Spielfiguren (2 Könige, 2 Präsidenten, 1 Diktator, 1 Guerillaführer, 1 Geheimagent), 16 Tanker, 12 Pipelines, Spielgeld, Ereigniskarten
Aufmachung: Das Spiel kommt in einer riesigen Verpackung daher. In einem kleinen Inlet am Rande sind die ganzen Spielmaterialien gut und sortiert unterzubringen, der weit größte Teil des Karton wird durch das riesige, zweimal gefaltete Spielfeld eingenommen. Dieses zeigt einen Kontinent, der aus 8 Ländern besteht, wobei es 4 Küstenländer gibt, 1 Kanalland und 3 Binnenländer. Auf jedem dieser großen Felder ist ein Kreis aus 8 Feldern abgedruckt, diese sind mit benachbarten Kreisen verbunden. Die Felder dieser Kreise zeigen jeweils eine Hauptstadt im Land sowie ein Ereignisfeld und normale Spielfelder. In der Mitte des Kreises befinden sich noch aufgedruckte Bohrtürme. Das Kanalland verbindet mit Hilfe eines Flußes die beiden Meere. Die Spielfiguren sind aus Plastik, doch wurden sie ansprechend modelliert, nur die Tanker und Pipelines sind etwas klobig geworden. Das Spielgeld ist in zwei Größen vorhanden und ist grafisch eher unterdurchschnittlich. Die Ereigniskarten sind vom Text her leider sehr einfallslos geworden.
Ziel: Zu Beginn des Spieles erhält jeder Spieler eine Gruppe von Spielfiguren einer Farbe und 7 Millionen Dollar. Dazu kommt noch ein Tankschiff. Zwischen 2 bestimmte Länder wird ferner noch eine Pipeline gelegt. Man einigt sich auf einen Startspieler, danach geht es im Uhrzeigersinn weiter.
In der ersten Runde setzen die Spieler nur eine Person in ein freies Land ein. Je nach Person kostet dieses Einsetzen entweder ein oder zwei Millionen Dollar. Die betreffende Person wird in die Hauptstadt des Staates gestellt, daneben kommt der Geheimagent. Hat der Spieler ein Küstenland beansprucht, kann er den Tanker dort an die Wassergrenze stellen, wenn er dies möchte.
Ab der zweiten Runde gliedert sich ein Spielzug eines Spielers immer in 4 Phasen. Zuerst kassiert er Einkünfte, dann bewegt er den Geheimagenten, dann setzt er einen neuen Staatschef ein oder bewegt einen Staatschef und schließlich kann ein Spieler ein Tankschiff kaufen , verkaufen oder bewegen und eine Pipeline erwerben und aufstellen.
Geld bekommt man immer, wenn in einem Land der Staatschef in der Hauptstadt ist und ferner Tanker angelandet sind. Pro Bohrturm kann man dann ein Schiff mit Öl füllen. Die beim Einsetzen teureren Staatschefs sorgen für größere Einkünfte, da jedes volle Tankschiff dann 2 Millionen einbringt, während man bei dem Guerillaführer und dem Diktator nur 1 Million pro Tankschiff bekommt. Die Pipelines fördern das Öl von den Binnenländern an die Küste.
Danach bewegt man den Geheimagenten um vier Schritte. Ist das Zielfeld dabei ein Ereignisfeld, wird die oberste Karte des gemischten Stapels genommen und befolgt. Der Geheimagent kann andere Spielfiguren überspringen oder auf dem gleichen Feld mit ihnen stehen, er greift sie jedoch nie an und er kann auch kein Land regieren.
In der dritten Phase muß man einen weiteren Staatschef auf eine freie Hauptstadt setzen oder einen Staatschef bewegen. Das Einsetzen kostet wieder je nach Staatschef 1-2 Millionen. Bei der Bewegung kostet jeder Schritt der Person 1 oder 2 Millionen Dollar. Kein Staatsmann darf einen anderen überspringen oder ein Feld mit ihm teilen, nur bei einem gegnerischen Geheimagenten darf man auf dessen Feld ziehen, jedoch nicht weiter. Will man eine gegnerische Figur (außer dem Agenten) angreifen, so ist dies möglich, wenn die angegriffene Figur in einer Hauptstadt ist und sie eine andere Politik betreibt. Dazu führt man dann seine eigene Spielfigur auf die gegnerische Hauptstadt und zahlt den Preis der Bewegung. Der geschlagene Gegner kommt ganz aus dem Spiel.
Abschließend kann man Tankschiffe und/oder Pipelines kaufen. Ein Tankschiff kostet 5 Millionen, eine Pipeline 3 Millionen. Nach dem Kauf kann man das Schiff oder die Pipeline gleich einsetzen. Der Verkaufspreis eines Schiffes beträgt 3 Millionen. Wenn man möchte, kann man ein Tankschiff pro Runde auch auf hohe See schicken bzw. wieder zu einem der Häfen des Meeres schicken. Wird eine Hafenstadt vom Gegner erobert, so fallen ihm alle Schiffe im Hafen zu, nur die Schiffe auf hoher See bleiben im Besitz des alten Spielers. Wenn man möchte, kann man durch den Fluß ans andere Meer fahren, allerdings geht dies nur, wenn man in der Hauptstadt des Kanallandes einen eigenen Staatschef hat oder dieses gerade unbesetzt ist.
Spielende: Sobald ein Mitspieler seinen Staatschef mangels Einkünfte und Geld nicht vorrücken kann, kommt der Spieler aus dem Spiel. Ist nur noch ein Spieler vorhanden, so endet das Spiel und der Sieger steht fest.
Kommentar: Das Spiel ist nicht sonderlich interessant und die Spielregel läßt zudem einige Fragen offen bzw. zeigt wichtige Regeln nur in Beispielen und nicht im Haupttext. Bei ausgewogenen Spielern dauert eine Partie mehrere Stunden und läßt kaum ein Ende erkennen.
Fazit: Trotz der interessanten Aufgabenstellung ein laues Spiel.
Wertung: Gerade eben 3 Punkte, aber dies hat sich das Spiel nur durch das recht gute Design (für damalige Verhältnisse) verdient.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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