Spieletest für das Spiel: DEMOCRAZY
Hersteller: Eurogames                 
Preis: 10 Euro
empf.Alter: 12-              
Anzahl Spieler: 4-10
Erscheinungsjahr: 2000      
noch erhältlich: Nein
Autor: Karl-Heinz Schmiel, Bruno Faidutti
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: November 2006
Kategorie: Kartenspiel
Bewertungsbild Democrazy-Pressefoto

Ausstattung: 30 Abstimmungskarten, 74 Gesetzeskarten, 60 Spielsteine, 1 Beutel, 1 Spielende-Karte
Aufmachung: Bei den Abstimmungskarten gibt es JA, NEIN und Jokerkarten für die Spieler. Jede Gesetzeskarte besitzt neben einer Grafik noch einen Text, der bestimmte Spielregeln beinhaltet oder diese außer Kraft setzt. Die Karten sind rot oder blau unterlegt und haben außerdem einen kleinen weißen bzw. schwarzen Punkt am unteren Rand, der bei Gleichständen den Ausschlag gibt. Einige Karten besitzen außerdem noch eines von mehreren Erkennungssymbolen.
Bei den Spielsteinen handelt es sich um lackierte Holzscheiben in verschiedenen Farben, die in einem Beutel aufbewahrt werden.
Ziel: Jeder Spieler versucht, mit Hilfe der Gesetzeskarten möglichst viele hochwertige Spielsteine zu sammeln.
Am Anfang erhält jeder Spieler eine Abstimmungskarte „Ja“ und „Nein“, sowie eine der besonderen Joker-Abstimmungskarten. Dann zieht man einige Spielsteine aus dem Beutel, die offen vor jedem Spieler abgelegt werden. Außerdem darf man sich noch einige Gesetzeskarten auf die Hand nehmen. Schließlich werden aus dem verbliebenen Reststapel mit Gesetzen 25 Karten aussortiert und man mischt die Spielende-Karte nach einem festen System dort hinein.
Der aktive Spieler zieht zunächst eine weitere Gesetzes-Karte. Anschließend wählt er eines seiner Gesetze und liest die Karte laut vor. Die Karte kommt danach offen vor den Spieler.
Alle Spieler stimmen nun über den vorliegenden Gesetzentwurf ab, in dem sie eine ihrer drei Abstimmungskarten verdeckt auslegen. Nachdem dies jeder getan hat, werden die Karten umgedreht und man vergleicht die Ergebnisse. Wurde keine Jokerkarte gelegt, gewinnt die Mehrheit an „Ja“- bzw. „Nein“-Stimmen und das Gesetz wird aktiv bzw. kommt in die Schachtel zurück. Bei Gleichstand in der Abstimmung entscheidet der kleine Kreis auf der Karte, ob das Gesetz angenommen oder abgelehnt wurde. Beim Ablegen einer Jokerkarte wird die Abstimmung immer entsprechend dieser Karte gewonnen oder ins Gegenteil gekehrt, mehrere Joker in einer Spielrunde heben sich gegenseitig auf. Jokerkarten werden nach einmaligem Einsatz ebenfalls in die Schachtel gelegt.
Je nach Art des Gesetzes wirkt es nach dem Annehmen einmalig oder auf Dauer. Permanente Karten bleiben offen in der Tischmitte liegen, wobei nie mehr als sechs dieser Karten ausliegen dürfen. Außerdem können niemals zwei Karten mit dem gleichen Erkennungssymbol ausliegen. Entsprechend darf der Spieler, der das Gesetz vorgeschlagen und durchgebracht hat, eine der betroffenen Karten nach eigener Wahl entfernen.
Spielende: Sobald die Karte „Spielende“ von einem Spieler gezogen wurde, ist die Partie vorbei. Nun kommt es zur Auswertung. Normalerweise zählt jeder Spielstein einen Siegpunkt, durch die Gesetze werden die Punktzahlen aber entsprechend verändert. Es gewinnt der Spieler mit der höchsten Summe an Siegpunkten.
Kommentar: „Democrazy“ ist anfangs ein wenig konfus und unberechenbar. Das macht jedoch auch den Charme des Spiels aus. Die vielen lustigen Gesetzestexte drehen sich nicht nur direkt um die Punktevergabe, sondern geben z.B. auch Bartträgern einen Vorteil oder verbieten das Rauchen am Spieltisch. Wenn sich die Spielgruppe auf diese lustige Art einlassen kann und sich nicht an dem hohen Glücksanteil des Spiels und der Unplanbarkeit stört, kommt eine gute Stimmung auf.
Je mehr Spieler beteiligt sind, desto besser funktioniert „Democrazy“ dann auch. Besonders die ungerade Besetzung ist zu empfehlen, weil es hier nur selten zu Gleichständen durch besondere Karten kommt und man dann die Gleichstandsregelung nicht bemühen muß.
Nach einigen Spielen kommt allerdings auch eine gewisse Müdigkeit auf, da man die Gesetze mittlerweile kennt und der Reiz dadurch etwas nachläßt. Schlecht ist das Spiel deswegen aber trotzdem nicht.
Fazit: Für große Gruppen ein spaßiges Spiel.
Wertung: Mit guten 4 Punkten ist dieses Spiel aus der kleinen blauen Serie von Eurogames mit Sicherheit empfehlenswert.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


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