Spieletest für das Spiel: DER
GARTEN DES SONNENKOENIGS
Hersteller: Noris Preis: 35 DM empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-5 Erscheinungsjahr: 2000 noch erhältlich: Nein Autor: Günter Cornett Besonderheit: Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Noris recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
Spielgeld, 1 große Figur, 1 kleine Figur, 58 Glassteine, 75 Spielfiguren,
5 Schalen
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt einen sehr schön illustrierten Garten, der in insgesamt
24 Felder eingeteilt ist. Im Garten gibt es 12 Objekte, die sich über
verschiedene Felder erstrecken und um deren Fertigstellung es im Spiel
geht. Am Rand der einzelnen Felder findet man Markierungen, die angeben,
welche Glassteine bei Spielbeginn auf den Feldern liegen müssen.
Das Spielgeld ist aus Pappe. Es gibt verschiedene
Formen von Münzen mit unterschiedlichen Werten. Die zwei Figuren werden
zum Markieren der aktuellen Position und des nächsten zu versteigernden
Feldes gebraucht. Als Spielfiguren dienen kleine Holzwürfel, die als
Markierung nach dem Kauf eines Feldes dort abgelegt werden. Die Schalen
dienen zur Kontrolle, wenn ein Spieler Schulden machen muß.
Material und Grafiken sind hervorragend gelungen
und dürften das Spiel auf eine Ebene mit den drei Noris-Klassikern
„Die drei Magier", „Das blaue Amulett" und „Der Feuersalamander" stellen.
Ziel: Die Spieler
versuchen durch gutes Ersteigern von Feldern Projekte innerhalb des Gartens
fertig zu stellen und möglichst viel Geld dadurch vom Grafen zu erhalten.
Bei Spielbeginn werden die verschiedenfarbigen
Glassteine auf die einzelnen Markierungen des Spielplans gelegt. Jeder
erhält einen Satz an Spielfiguren, die er vor sich ablegt und eine
Schale. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge und
gibt jedem ein Startkapital von 30 Geldeinheiten.
Der Startspieler wählt das erste zu versteigernde
Feld und stellt beide Figuren dort hinein. Anschließend gibt er das
erste Gebot ab und versetzt die große Spielfigur von links nach rechts
entsprechend viele Felder. Am Ende einer Reihe angekommen, wird die Figur
in die darunterliegende Reihe ganz links gesetzt und führt ihren Weg
von dort aus weiter. Von der Ecke unten rechts geht es dann links oben
weiter, wie bei einem Rundkurs.
Nachfolgende Spieler können das erste Gebot
erhöhen oder passen. Beim Erhöhen setzen sie die kleine Spielfigur
die Differenz an Feldern zum vorhergehenden Gebot weiter. Dadurch ist die
große
Figur immer so viele Felder von der großen entfernt, wie das aktuelle
Gebot hoch ist.
Wenn ein Spieler gepaßt hat, kann er später
wieder einsteigen. Sollten alle Spieler bis auf einen nacheinander gepaßt
haben, endet die Bietrunde und das Feld wird an den Höchstbietenden
verkauft. Dieser gibt entsprechend viele Geldeinheiten an die Bank und
legt einen seiner Farbwürfel in das ersteigerte Grundstück. Außerdem
erhält er den Glasstein, der sich links in der Reihe dieses Feldes
befindet. Der Glasstein wird vor dem Spieler abgelegt.
Befindet sich die große Spielfigur nun
auf einem Feld, welches noch nicht versteigert wurde, wird dies das nächste
zu versteigernde Feld. Die kleine Figur kommt ebenfalls auf das Feld und
die nächste Versteigerungsrunde beginnt. Sollte das Feld bereits verkauft
worden sein, wandert die kleine Anzeigefigur zum nächsten freien Feld
im Garten, der große Verwalter bleibt jedoch zunächst auf seinem
Feld. Der dem Käufer folgende Spieler kann nun das erste Gebot beim
neuen Feld abgeben.
Wenn ein Projekt fertiggestellt ist, kommt es
zu einer Wertung. Jeder Spieler, der am Fertigstellen des Projektes beteiligt
ist, erhält den Glasstein, der sich im eigenen Feld auf der linken
Seite befindet. Sollten mehrere Projekte gleichzeitig fertig werden, nimmt
man sich die Steine entsprechend der Anzahl der Projekte.
Alle Spieler zählen nun die Werte ihrer
Glassteine. Ein gelber Stein bringt einen, ein roter Stein zwei und ein
blauer Stein 3 Punkte. Die Gesamtsumme wird dem Spieler vom Grafen in Geldeinheiten
ausgezahlt. Anschließend müssen Spieler, die Schulden gemacht
haben, diese begleichen.
Während der Partie kann ein Spieler Schulden
machen und sich beim Verwalter der Parkanlage Geld leihen. Bei der nächsten
Wertung muß er allerdings den doppelten Betrag zurückzahlen.
Die Höhe der Schulden wird dadurch angezeigt, daß der Spieler
Glassteine im Wert der zurückzuzahlenden Schulden in die Schale legt.
Bei der Wertung erhält der Spieler dann nur noch so viele Geldeinheiten,
wie er Glassteine außerhalb der Schale hat. Die Glassteine in der
Schale werden dann anschließend wieder in den eigenen Vorrat gelegt.
Niemand darf sein Geld geheim halten. Erst wenn
man eine einmalige Zahlung von 5 Geldeinheiten an die Bank gibt, darf man
sein Geld geheim verwalten. Diese Zahlung kann jederzeit erfolgen.
Spielende: Das Spiel
ist vorbei, wenn nur noch zwei Felder nicht versteigert sind. Gewinner
ist der Spieler mit dem meisten Geld. Bei einem Gleichstand werden die
Glassteine miteinander verglichen.
Kommentar: Das Spiel
von Günter Cornett erinnert zwar an „Canaletto", ist aber um ein Vielfaches
schöner und wirkt einfach ausgereifter. Es ist auch zu zweit schon
gut zu spielen, entfaltet seinen vollen Reiz jedoch erst bei mehr Spielern,
wo die Gebote dann auch mal schnell nach oben schießen können.
Durch die angenehm kurze Spieldauer eignet sich „Der Garten des Sonnenkönigs"
auch hervorragend für mehrere Partien hintereinander.
Fazit: Ein wirklich
gelungenes Noris-Spiel, welches an alte Qualitäten der Firma erinnert.
Wertung: Mit guten
5 Punkten ist „Der Garten des Sonnenkönigs" sicherlich eine der wenigen
positiven Überraschungen von der Spielmesse Essen 2000. Unbedingt
einmal ausprobieren.
Dieser Text und die Bilder sind
urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche
Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de