Spieletest für das Spiel: DER KLEINE PRINZ
Hersteller: Kosmos 
Preis: 30 Euro
empf.Alter: 10- 
Anzahl Spieler: 3-6
Erscheinungsjahr: 2002 
noch erhältlich: Ja
Autor: Kai Haferkamp
Besonderheit: 
Kategorie: Das besondere Spiel
Bewertungsbild Der kleine Prinz-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Kosmos recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 220 Aufgabenkarten, 30 Bewertungskärtchen, 150 Sternen-Chips, 1 Block, 6 Stifte, 2 Spielfiguren, 1 Sanduhr
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt im Zentrum die Erde mit einer Reihe von Lauffeldern für die Fuchsspielfigur. Außen herum sind einige Planeten zu sehen, von denen aus die Figur des kleinen Prinzen startet. Zu jedem Planeten gehören einige Sternbilder mit Ablagefeldern für die Sternenchips.
Die Aufgabenkarten lassen sich in vier Kategorien einteilen, wobei nur eine Kategorie direkt das Wissen aus dem Buch „Der kleine Prinz" abfragt.
Mit den Bewertungskärtchen stimmen die Spieler bei bestimmten Aufgaben ab, welche Person ihrer Meinung nach die beste Antwort gegeben hat. Die Kärtchen zeigen 1-5 Punkte an und wurden aus dicker Pappe gefertigt. Auch die Sternenchips sind aus festem Karton.
Der Block dient zum Zeichnen oder Schreiben bei einigen Aufgabenstellungen. Zu diesem Zweck gibt es ferner einige Bleistifte im Spiel.
Die Spielfiguren sind aus Pappe. Sie stecken in kleinen Aufstellern. Während der Fuchs nur auf der Erde läuft, muß der kleine Prinz zunächst von Planet zu Planet reisen, bevor er auf der Erde eintrifft.
Die Sanduhr dient als Zeitbegrenzer und läuft ca. 1 Minute lang.
Ziel: Die Spieler versuchen durch geschicktes Lösen der Aufgaben den Prinzen und den Fuchs auf einem Feld zusammenzuführen, bevor der Fuchs die Erde einmal umrundet hat und in seinem Bau verschwunden ist.
Am Anfang stellt man die beiden Spielfiguren auf ihre Startfelder. Je nach Spielerzahl werden die Sternenchips an die Mitspieler verteilt. In der Zwischenzeit sortiert man die Kartentypen und mischt sie getrennt voneinander. Jeder bekommt einen Zettel und ein Blatt Papier. Außerdem gibt es für jeden einen Satz Bewertungskärtchen mit den Ziffern 1-5. Von diesen benötigt man jedoch nur so viele Kärtchen, damit jedem Mitspieler ein Bewertungsplättchen bei den Aufgaben zugeteilt werden kann. Schließlich darf sich jeder noch von den vier Aufgabenbereichen jeweils zwei Karten nehmen und sie durchlesen.
Wenn ein Spieler an der Reihe ist, wählt man aus seinen Handkarten eine aus und liest die Aufgabe daraus vor.
Der erste Aufgabentyp nennt sich „Erkläre mir...". Auf der Karte findet man eine einfache Strichzeichnung. Nachdem die Sanduhr umgedreht wurde, hat nun jeder Spieler Zeit, entweder die einfache Zeichnung in eine eigene Kreation einzubinden und diese aufzuzeichnen oder eine möglichst kreative Vermutung aufzuschreiben, was die Grafik bedeuten könnte.
Nach Ablauf der Zeit werden die Zeichnungen und Erklärungen dargelegt. Jeder überlegt dann, welche Erklärungen ihm am besten, zweitbesten usw. gefallen haben und legt entsprechend seine Bewertungsplättchen verdeckt vor diesen Spielern ab. Die beste Erklärung muß dabei die höchste Bewertung erhalten.
Haben alle Spieler abgestimmt, deckt man die erhaltenen Plättchen auf und addiert sie. Der Spieler mit der höchsten Gesamtsumme war der kreativste Spieler und darf drei seiner Sternenchips in das Sternbild legen, bei dem sich der Prinz aufhält. Der zweitbeste Spieler kann zwei Sterne mit Chips bedecken und der Dritte immerhin noch einen Stern. Anschließend nimmt sich jeder Spieler wieder einen kompletten Satz an Bewertungsplättchen.
Bei der Rubrik „Zeichne mir..." wird zunächst vorgelesen, was genau gezeichnet werden soll. Der aktive Spieler hat dann eine Sanduhrdrehung Zeit, diese Aufgabe zu zeichnen, während die Mitspieler raten, um was es sich handelt. Der Zeichner darf „Ja" oder „Nein" sagen. Eine indirekte Hilfe ist gestattet, wenn ein Oberbegriff gefunden wurde. Bei Erfolg darf der Zeichner zwei Sterne ablegen und der Rater darf drei Chips aus seinem Vorrat auf das Sternbild bringen.
Bei „Erinnere Dich..." wird die Aufgabe zunächst leise gelesen und der aktive Spieler versucht, sich das geforderte Ereignis ins Gedächtnis zu rufen. Dann liest er die Frage laut vor und der linke Nachbar beginnt ihm eine Frage zu stellen, die der aktive Spieler mit „Ja" oder „Nein" beantworten muß. Anschließend folgen die Spieler immer im Uhrzeigersinn und stellen Fragen. Der Spieler, der die Erinnerung des aktiven Spielers errät, darf 3 Sterne abdecken, während der Spieler selbst zwei Chips abgeben kann.
Die letzte Kartenart heißt „Entscheide Dich...". Hier gibt es immer einen Satz aus dem Roman „Der kleine Prinz", der weitergeführt werden soll. Zu diesem Zweck stehen vier Alternativen zur Verfügung. Die richtige Lösung steht ebenfalls auf der Karte.
Nachdem die Alternativen vorgelesen wurden, müssen sich die Mitspieler jeweils für eine Antwort entscheiden und diese geheim auf dem Zettel notieren. Der Vorleser selbst sucht sich eines seiner Bewertungsplättchen aus, welches die Anzahl an Spielern zeigen soll, die seiner Meinung nach die richtige Lösung finden. Dieses Plättchen legt er verdeckt vor sich ab.
Nun wird die Lösung vorgelesen und mit den aufgeschriebenen Vermutungen der Spieler verglichen. Jeder, der einen richtigen Tip abgegeben hat, darf zwei Chips auf das Sternenbild legen. Der Vorleser darf ebenfalls zwei Chips ablegen, wenn er die genaue Anzahl an Mitspielern mit dem richtigen Ergebnis getippt hat.
Sollte eine Aufgabe einmal nicht erfüllt werden, weil einem Spieler nichts eingefallen ist oder niemand die richtige Lösung geraten hat, bewegt sich der Fuchs ein Feld auf der Erde weiter.
Wenn das Sternbild beim kleinen Prinzen voll ist, läuft die Spielfigur im Uhrzeigersinn zum nächsten Planeten, dessen Sterne nun abgedeckt werden müssen. Sobald er die Erde einmal umrundet hat, landet er auf ihr und bewegt sich nun immer im Uhrzeigersinn, sobald die kleinen Sterne dort ebenfalls abgedeckt sind.
Spielende: Die Partie ist vorbei, wenn der Prinz den Fuchs erreicht. Es gewinnt der Spieler, der am wenigsten Chips übrig behalten hat. Eine Partie kann vorher enden, wenn ein Spieler alle Chips ablegen konnte. Wenn der Fuchs dagegen in seinem Fuchsbau verschwunden sind, haben alle Spieler gemeinsam verloren.
Kommentar: „Der kleine Prinz" ist kein Kinderspiel, obwohl die niedliche Grafik einen solchen Eindruck erwecken kann. Das eigentliche Spielprinzip mit dem Ablegen von Chips, um zu gewinnen, ist nicht besonders originell, funktioniert aber tadellos. Den besonderen Reiz des Spieles machen die beiden Kartentypen „Erkläre mir..." und „Erinnere Dich..." aus. Während bei ersterem nach kurzer Zeit recht kreative Bilder und Beschreibungen entstehen, sorgt gerade das „Erinnere Dich..." für schöne Bei-Gespräche am Tisch. Dabei ist es eigentlich egal, ob Verwandte oder eher fremde Personen im Spiel beteiligt sind. Oft werden nach kurzer Zeit kleine Geschichten und Anekdoten erzählt und das Spiel ruht für einen Moment. So erfahren die beteiligten Personen im Spiel mehr voneinander.
Die Kategorie „Zeichne mir..." fällt dagegen etwas ab, obwohl man auch hier einigen Spaß haben kann. In unseren Gruppen ist Zeichnen jedoch nicht so beliebt gewesen. Die vierte Kategorie, bei dem man Wissen aus dem Buch abfragt, ist dagegen in unseren Augen nur ein Zugeständnis an die Romanvorlage. Wenn man das Buch nicht gerade vorher gelesen hat, wird man hier nur raten können.
Fazit: Ein ungewöhnliches Spiel.
Wertung: Man wird „Der kleine Prinz" Probespielen müssen, um zu sehen, ob es einem liegt oder nicht. Bei uns kam das Spiel sehr gut an und bekommt so gerade eben 5 Punkte. Es wird sicherlich nicht so schnell aus unserem Spieleregal verschwinden.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de





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