Spieletest für das Spiel: DER KLEINE HOBBIT
Hersteller: Klee 
Preis: 50 DM
empf.Alter: 8-88 
Anzahl Spieler: 2-6
Erscheinungsjahr: 2001 
noch erhältlich: Ja
Autor: Michael Stern, Keith Meyers
Besonderheit: 
Kategorie: Würfelspiel
Bewertungsbild Der kleine Hobbit-Foto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Klee recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielbrett, 1 Berg, 1 Drache, 60 Glassteine, 1 Drehpfeil, 6 Figuren, 6 Siegpunkttafeln, 6 Marker, 72 Karten, 2 Würfel, 1 20seitiger Würfel
Aufmachung: Das Spielbrett zeigt den Weg der Hobbits von Beutelsend zum einsamen Berg. Der Weg besteht aus einer langen Laufleiste mit vielen unterschiedlichen Feldern. Im Zentrum steht dann der eigentliche Berg, der aus Kunststoff modelliert ist. Er hat ein Eingangsportal und mehrere Ablageplätze für die Glassteine, die man ggf. unterwegs schon stehlen kann. Auf den Berg steckt man den Papp-Drachen.
Auf der Platte unterhalb des Drehpfeils gibt es drei verschiedene Motive, aus denen der Spieler bei Abenteuern eines auswählen kann.
Die Spielfiguren sind schön modelliert. Sie sind aus Kunststoff gefertigt. Passend zu jeder Figur gibt es eine Siegpunkttafel, auf der man die Erfahrungswerte mit Hilfe des Markers anzeigt und wo die gewonnenen Glassteine abgegeben werden.
Die Spielkarten lassen sich in Abenteuer- und Gandalfkarten einteilen. Die Abenteuerkarten erlauben das Lösen von Aufgaben und bringen dafür Erfahrungspunkte, während man die Gandalfkarten als Hilfe für viele Abenteuerkarten benutzen kann.
Die Grafiken wurden von Ted Nasmith gemacht und sehen sehr gut aus. Man fühlt sich regelrecht in die Welt des Romanautoren J.R.R. Tolkien hineinversetzt.
Ziel: Es gilt, bis zum Drachen vorzudringen und nach dessen Ableben die meisten Siegpunkte vorzuweisen.
Am Anfang wählt jeder eine Spielfigur, die er auf das Startfeld des Kurses stellt. Passend dazu bekommt jeder noch eine Siegpunkttafel mit Marker. Dann darf man sich einen Glasstein nehmen und auf der Tafel plazieren.
Derweil mischt man die Abenteuer- und Gandalfkarten getrennt voneinander und legt sie als Stapel bereit. Der Berg kommt in die Mitte des Brettes und wird mit einigen Glassteinen versehen. Schließlich einigt man sich auf die Spielreihenfolge.
Der aktive Spieler nimmt beide sechsseitigen Würfel und wirft sie einmal. Anschließend kann er sich entscheiden, ob er mit einem der beiden Würfel oder mit der Summe aus beiden Würfel voranziehen will. Es dürfen mehrere Figuren auf einem Feld stehen.
Das Zielfeld gibt an, was für eine Aktion nun für den aktiven Spieler folgt. Auf einem Gandalf-Feld darf sich der Spieler eine entsprechende Karte ziehen und gegen Zahlung eines Steins offen vor sich ablegen. Will oder kann der Spieler nicht zahlen, kommt die Gandalf-Karte auf den Ablagestapel. Man kann immer nur maximal vier Gandalf-Karten besitzen und muß ggf. eine beliebige dieser Karten wieder abwerfen. Die Gandalf-Karten helfen bei den Abenteuern. Außerdem haben einige dieser Karten ein spezielles Symbol. Nur wer eine Karte mit diesem Symbol besitzt, darf bis zum einsamen Berg vorrücken.
Erreicht man ein Abenteuerfeld, zieht der linke Nachbar die oberste Abenteuerkarte und liest den ersten Teil laut vor. Nun muß der aktive Spieler versuchen, das Abenteuer erfolgreich zu bestehen. Dabei gibt es fast immer zwei Möglichkeiten.
Der einfache Weg ist die Abgabe einer passenden Gandalf-Karte. Viele Abenteuerkarten fragen nach bestimmten Gandalf-Karten, die zur Lösung beitragen. Hat der Spieler eine solche Karte und wirft sie ab, so ist das Abenteuer automatisch gelöst. Will oder kann der Spieler keine passende Karte ablegen, muß er sich für eines der drei Symbole auf der Drehscheibe entscheiden und stößt anschließend den Drehpfeil an. Nach altbewährtem Muster (bekannt aus Schere-Stein-Papier) wird dann das Ergebnis mit der Vorhersage in Verbindung gebracht.
Bei Erfolg erhält der Spieler immer eine gewisse Anzahl an Erfahrungspunkte, die er sich gutschreiben kann. Wenn ein Mißerfolg eingetreten ist, verliert der Spieler eventuell Karten, Erfahrungspunkte, Edelsteine oder muß seine Figur wieder etwas zurück setzen.
Einige Abenteuerkarten lassen sich nur bestehen, in dem man eine gestellte Frage richtig beantwortet bzw. ein Rätsel löst.
Kommt die Figur eines Spielers auf einem Schatzfeld zum Stehen, darf sich der Spieler einen Edelstein aus dem allgemeinen Vorrat nehmen.
Beim Feld „Meisterdieb" kann der Spieler auf Wunsch versuchen, dem Drachen den Edelstein auf dem benachbarten Teil des Berges zu stehlen. Die Aktion ist freiwillig. Beim Stehl-Versuch werden die Erfahrungspunkte und die gewonnenen Edelsteine addiert, bevor man mit dem zwanzigseitigen Würfel wirft. Ist das Ergebnis kleiner oder gleich der vorher berechneten Summe, hat der Spieler den Edelstein entwenden können und darf ihn behalten. Zusätzlich gibt es einen Erfahrungspunkt. Ansonsten hat der Drache den Diebstahl bemerkt, verliert man einen eigenen Edelstein und muß seine Figur zum letzten Zufluchtsort zurück setzen.
Die Zufluchtsorte markieren die Endpunkte bestimmter Abschnitte. Über ein solches Feld kann nicht sofort hinweggezogen werden. Der Spieler beendet in jedem Fall hier erst einmal seinen aktuellen Zug. Man darf sich einen Edelstein aus dem allgemeinen Vorrat nehmen und auf Wunsch auch eine Gandalf-Karte abwerfen, um sich dafür eine neue Karte zu ziehen.
Auf bestimmten Verkaufsfeldern darf man eine nicht mehr benötigte Gandalf-Karte gegen einen Edelstein verkaufen.
An einigen Feldern gibt es verborgene Zugänge. Diese können nur mit einer entsprechenden Gandalf-Karte betreten werden und kürzen die Wegstrecke zum Berg etwas ab. Die benötigte Gandalf-Karte ist auf dem Zugang angegeben. Bei der Benutzung erhält der Spieler einen Erfahrungspunkt und einen Edelstein.
Erreicht man schließlich die Schwelle zum einsamen Berg, tritt man gegen den Drachen an. Bedingung ist allerdings eine Gandalf-Karte mit speziellem Symbol. Hat der Spieler eine solche Karte nicht mehr in seinem Besitz, wird er automatisch wieder zum letzten besuchten Zufluchtsort geschleudert.
An der Schwelle zum Gebirge angekommen, addiert ein Spieler in seinem Zug die gewonnene Erfahrung und die Edelsteine. Anschließend wirft er den zwanzigseitigen Würfel. Ist das Ergebnis gleich oder kleiner der errechneten Summe, hat der Spieler einen Erfolg gelandet und darf sich einen Edelstein vom Berg nehmen. Dieser kommt in den eigenen Vorrat. Beim ersten Erfolg gegen den Drachen wird der Marker umgedreht und bringt am Ende des Spiels fünf zusätzliche Siegpunkte.
Bei einem Mißerfolg katapultiert der Drache den Spieler wieder zum letzten besuchten Zufluchtsort zurück.
Spielende: Wenn alle Edelsteine vom einsamen Berg genommen wurden, ist der Drache besiegt. Die Spieler rechnen nun ihre Erfahrung, ihre gewonnenen Edelsteine und ggf. die fünf Bonuspunkte zusammen. Es gewinnt der Spieler, der die höchste Gesamtsumme besitzt.
Kommentar: Das Spiel ist mehr für Kinder und Jugendliche gedacht. Das Spielprinzip ist relativ einfach und doch hängt häufig alles vom Drehpfeil ab. Kann man keine Abenteuer bestehen, erhält man keine Erfahrungspunkte, die aber dringend gebraucht werden, um gegen den Drachen bestehen zu können. Am Anfang werden die Spieler immer schön langsam laufen, bis ein Spieler in der Summe ca. 14 Punkte hat, um dann schnell vorzupreschen und sein Glück gegen den Drachen zu versuchen.
Spielerisch ist es eigentlich egal, ob man zu zweit oder gar in voller Besetzung spielt, da man sich gegenseitig eigentlich nicht behindern kann. Je mehr Spieler es sind, desto länger dauert allerdings auch eine Partie.
Fazit: Ein eher durchschnittliches Würfelspiel mit wenig Anspruch.
Wertung: Für Gelegenheitsspieler ist „Der kleine Hobbit" sicherlich kein schlechtes Spiel, doch spielerfahrene Kinder und Erwachsene können sich nicht so sehr mit dem Spiel anfreunden. Mit guten 3 Punkten ist das neue Klee-Spiel damit zwar nicht ganz durchschnittlich, aber auch weit von einem sehr guten Spiel entfernt.

Dieser Text und die Bilder sind urheberrechtlich geschützt. Jegliche kommerzielle Nutzung ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt und wird strafrechtlich verfolgt!
(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de


Spielindex

Hauptseite