Spieletest für das Spiel: DER
TURMBAU ZU BABEL
Hersteller: Hans im Glück Preis: 25 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 3-5 Erscheinungsjahr: 2005 noch erhältlich: Ja Autor: Reiner Knizia Besonderheit: Veröffentlichung des Berichtes: Juni 2005 Kategorie: Taktisches Denkspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Hans im Glück recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielplan,
100 Spielsteine, 28 Bau-Plättchen, 5 Spielfiguren, 1 Wertungsmarker,
15 Aktionskarten, 5 Tauschkarten, 100 Baukarten
Aufmachung: Der
Spielplan zeigt acht Weltwunder (inkl. des Turmes von Babel). Jedes Weltwunder
hat drei Felder, auf denen Bau-Chips liegen können. Am Rand des Spielplans
befinden sich die Tabellen für die Wertungen der fertigen Weltwunder
und die Punktevergabe durch die Spielchips. Ferner gibt es eine Leiste
für die Spielreihenfolge und eine Siegpunktleiste, die um das gesamte
Spielbrett herum verläuft.
Bei den Spielsteinen handelt es sich um kleine
Holzhäuser in Spielerfarben. Es gibt zwei Größen von Häusern.
Die Bauplättchen besitzen neben einem Zahlenwert
zwischen 3-6 noch eine von vier Farben. In diesen Farben gibt es die Baukarten.
Einige Plättchen besitzen zwei Farb- und Zahlenwerte.
Jeder Spieler hat eine große Säule
als Spielfigur. Diese wird auf dem Spielplan als Anzeiger für die
Spielreihenfolge verwendet. Der neutrale Wertungsmarker zeigt innerhalb
der Weltwunder-Tabelle an, welche Punktvergabe als nächstes ansteht.
Für die Fertigstellung eines Weltwunders
bekommt ein Spieler eine Aktionskarte, mit dessen Sonderfähigkeiten
positive Effekte für den Spieler auftreten können. Die Tauschkarten
haben die gleiche Kartenrückseite wie die Baukarten und werden bei
Geboten mit ausgelegt.
Ziel: Jeder Spieler
versucht durch geschickte Beteiligungen an den Bauprojekten möglichst
viele Siegpunkte zu sammeln.
Am Anfang wählt jeder eine Spielfarbe und
bekommt die entsprechenden Spielsteine. Dann werden die zweifarbigen Bauplättchen
aussortiert und in die Schachtel gelegt, weil sie nur in der Variante zum
Einsatz kommen. Die restlichen Plättchen werden gemischt und dann
offen auf die Ablageplätze der Weltwunder gelegt. Der Wertungsmarker
kommt auf das oberste Feld der entsprechenden Leiste.
Jeder Spieler nimmt sich eine Tauschkarte auf
die Hand. Danach mischt man die Baukarten gut durch und verteilt an jeden
vier Karten, die diese aufnehmen. Auch die Ereigniskarten werden gemischt
und neben dem Reststapel der Baukarten abgelegt. Schließlich ermittelt
man den Startspieler, der seine Spielfigur auf das erste Feld der Reihenfolge-Leiste
stellt. Alle anderen folgen im Uhrzeigersinn.
Der aktive Spieler kann in seinem Zug entweder
passen oder ein Bauvorhaben weiterführen. Wenn der Spieler sich für
das Passen entscheidet, darf er eine Baukarte ziehen. Anschließend
ist sein Zug beendet und alle Spieler inklusive ihm ziehen eine Karte vom
Stapel. Seine Spielfigur wird nun auf das letzte Feld der Reihenfolge-Leiste
gestellt und alle anderen rücken ein Feld vor.
Alternativ kann der Spieler auch einen Bauabschnitt
fertigstellen. Dazu stellt er seine Spielfigur auf das entsprechende Weltwunder
und sucht sich eines der dortigen Bauplättchen aus. Dieses wird zur
Kennzeichnung auf die eigene Figur gelegt.
Alle Mitspieler sind nun eingeladen, Gebote in
Form einiger Karten abzugeben. Die Karten werden dabei zunächst verdeckt
vor den Spielern ausgelegt. Es dürfen maximal so viele Karten eines
Spielers ausliegen, wie der Zahlenwert des Chips auf der Spielfigur zeigt.
Danach drehen die Spieler ihre ausliegenden Karten um.
Alle Karten, die farblich nicht passen, werden
wieder auf die Hand genommen und dienten nur zum Bluffen. Der aktive Spieler
kann sich nun entscheiden, ob er einen oder mehrere Mitspieler bei seinem
Bauvorhaben einladen möchte. Es ist jedoch nur ein Spieler mit Tauschkarte
erlaubt! Natürlich kann der aktive Spieler das Bauvorhaben auch komplett
selbst abschließen.
Das Bauvorhaben ist geschafft, wenn exakt so
viele Karten des geforderten Typs verwendet werden, wie der Zahlenwert
des Chips angibt. Nimmt man dabei das Angebot eines Spielers an, muß
man es komplett nehmen. Der oder die Mitspieler bekommen gemäß
ihren abgegebenen Karten Spielsteine in dieses Feld. Auch der aktive Spieler
stellt entsprechende Figuren gemäß seiner verwendeten Karten
zum Weltwunder. Außerdem darf er sich den Bauchip nehmen und verdeckt
vor sich ablegen.
Lädt man einen Mitspieler mit Tauschkarte
ein, dann erhält dieser den Bauchip, darf allerdings keine Spielsteine
einsetzen. Diese werden statt dessen vom aktiven Spieler eingesetzt.
Alle Spieler, die nicht zum Bauvorhaben eingeladen
wurden, erhalten für ihre ausliegenden Baukarten jeweils einen Siegpunkt
als Entschädigung und nehmen die Karten danach wieder auf.
Nachdem der Bauabschnitt abgerechnet wurde, ist
der Spielzug beendet. Jeder zieht eine Handkarte nach und die Spielfigur
des aktiven Spielers wird auf das letzte Feld der Reihenfolge-Skala gestellt.
Alle anderen Figuren rücken ein Feld vor. Eingesetzte Tauschkarten
kommen immer auf die Hand des betreffenden Spielers zurück.
Sobald der letzte Chip eines Weltwunders abgerechnet
wurde, kommt es zu einer Wertung dieses Gebäude. Dabei wird ermittelt,
welcher Spieler dort die meisten Spielsteine stehen hat. Gemäß
der Wertetabelle für Weltwunder bekommen die beiden Bestplazierten
eine bestimmte Anzahl an Punkten, alle anderen beteiligten Spieler dürfen
sich immer 3 Punkte gutschreiben lassen. Anschließend wird der Wertungsmarker
um ein Feld auf der Tabelle verschoben. Jede nachfolgende Wertung bringt
mehr Punkte für die beiden Bestplazierten als die vorhergehende Wertung.
Außerdem darf der aktive Spieler nach der Auswertung die oberste
Ereigniskarte ziehen und später ausführen.
Spielende: Ist eine
Farbe an Bauplättchen nicht mehr auf dem Spielbrett, endet das Spiel.
Nun werden die unfertigen Baustellen noch ausgewertet und bringen einige
Siegpunkte. Alle decken danach ihre gewonnenen Bauplättchen um und
erhalten Sonderpunkte gemäß der Tabelle auf dem Spielplan. Es
gewinnt der Spieler mit den meisten Siegpunkten.
Kommentar: "Der
Turmbau zu Babel" ist ein weiteres Mehrheitenspiel, wie es sie mittlerweile
in rauhen Mengen bei verschiedenen Verlagen gibt. Der Reiz liegt vor allem
darin, die Gebote der Mitspieler genau zu studieren und abzuwägen,
wen man mitnimmt. Da alle anderen Spieler ihrerseits für angebotene
Karten mit Siegpunkten belohnt werden, gilt es sorgsam abzuwägen.
Auch die Annahme von Geboten mit Tauschkarten muß man abwägen,
da man hier zwar die Gebäude bekommt, der Chip jedoch eventuell bei
einer Wertung fehlt.
In der Variante kommen die zweifarbigen Chips
zum Einsatz. Diese muß man genau erfüllen, kann sich bei Spielende
aber entscheiden, für welche Farbe sie gelten sollen.
Das Material ist gut und funktionell. Die Grafiken
sind hervorragend und sehr detailliert gezeichnet.
Fazit: Ein gutes
Mehrheitenspiel.
Wertung: Mit guten
4 Punkten ist "Der Turmbau zu Babel" ein gutes Gesellschaftsspiel, obwohl
noch irgendwas zu einem Hit fehlt. Unbedingt einmal selbst anspielen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de