Spieletest für das Spiel: DER
UNTERGANG VON POMPEJI
Hersteller: Amigo Preis: 25 Euro empf.Alter: 10- Anzahl Spieler: 2-4 Erscheinungsjahr: 2004 noch erhältlich: Ja Autor: Klaus-Jürgen Wrede Besonderheit: Kategorie: Kartenbrettspiel |
Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Amigo recht herzlich!
Ausstattung: 1 Spielbrett,
127 Spielsteine, 53 Pompeji-Karten, 7 Omen-Karten, 1 Zeitkarte, 1 Vulkan,
1 Stoffbeutel, 45 Lava-Plättchen
Aufmachung: Das
Spielbrett zeigt die stilisierte Stadt Pompeji am Fuß des Vulkans
Vesuv. Die Stadt ist dabei in Felder unterteilt. Auf einer Vielzahl dieser
Felder befinden sich Gebäude oder Gebäudeteile, die mit Ziffern
versehen wurden. Jedes Gebäude oder Gebäudeteil hat einige Ablagepositionen,
auf denen man Spielsteine abstellen kann. Sechs Symbolfelder sind zusätzlich
über die ganze Stadt verteilt. Von hier aus beginnt später die
Lava zu fließen. Die Stadt ist komplett mit einer Mauer umgeben,
die nur an einigen Stellen durch Stadttore unterbrochen wird. Am Rand des
Spielbretts befindet sich noch ein großer Bereich für den Vulkan.
Bei den Spielfiguren handelt es sich um kleine
Holzzylinder in verschiedenen Farben. Je nach Spielerzahl sind die Farben
dabei vorgegeben. Die Pompeji-Karten zeigen jeweils eine Ziffer und eine
Farbe. Sie stehen für die Gebäude, in denen man während
der ersten Spielphase die eigenen Figuren unterbringt. Die Omen- und die
Zeitkarte kündigen dann irgendwann den Vulkanausbruch an.
Die Lava-Plättchen werden aus dem Stoffbeutel
gezogen. Sie haben immer eines der sechs Symbole aufgedruckt, die sich
in der Stadt verteilt befinden. Der Vulkan selbst ist aus dünner Pappe
und muß vor jedem Spiel noch zusammengesteckt werden.
Ziel: Die Spieler
versuchen, möglichst viele eigene Personen nach dem Vulkanausbruch
vor der Lava zu retten.
Zunächst wird der Vulkan auf die dafür
vorgesehene Stelle des Spielbretts gelegt. Jeder Spieler bekommt eine festgelegte
Anzahl an Spielfiguren einer Farbe. Dann sortiert man die Omen-Karten und
die Zeitkarte aus dem Spielkartenstapel heraus. Die restlichen Karten werden
gut gemischt und man bildet sieben Stapel mit jeweils vier Karten. Jeder
Spieler bekommt einen Stapel, die nicht verwendeten Stapel kommen aus dem
Spiel. Bei den bislang nicht verteilten Pompeji-Karten werden nach gewissen
Regeln nun die Omen- und die Zeitkarte eingemischt, bevor man einen Startspieler
bestimmt.
In der ersten Phase setzen die Spieler ihre Figuren
in die Gebäude der Stadt. Dazu wählt der aktive Spieler zunächst
eine Handkarte und legt sie offen auf einen Ablagestapel. Anschließend
darf der Spieler eine Person aus seinem Vorrat nehmen und in das Gebäude
stellen, welches die gleiche Zahl und Farbe wie die gespielte Karte aufweist.
Zum Abschluß des Spielzugs zieht man eine neue Karte vom Stapel nach.
Auf jedem Markierungspunkt in einem Gebäude kann immer nur eine Spielfigur
abgestellt werden.
Sollte man beim Nachziehen die Zeitkarte erwischt
haben, wird dafür sofort eine Ersatzkarte genommen. Danach zählt
man die untersten 15 Karten des Zugstapels ab und mischt die Zeitkarte
dort wieder hinein. Der Vesuv hat schon angefangen zu brodeln, aber der
Ausbruch findet erst beim zweiten Aufdecken der Zeitkarte statt.
Zieht ein Spieler eine Omen-Karte, kommt diese
sofort auf den Ablagestapel. Der aktive Spieler darf eine beliebige Spielfigur
eines Mitspielers nehmen und in den Vulkan werfen, wo sie bis zum Spielende
bleibt. Danach zieht man eine Ersatzkarte.
Hat man eine Spielfigur in ein Gebäude gestellt,
in dem sich bereits Figuren befanden, darf man zusätzlich noch entsprechend
viele Verwandte einsetzen. Die Verwandten müssen entweder in neutrale
Gebäude oder gleichfarbige Gebäude mit anderen Hausnummern gestellt
werden. Nur durch Verwandte kann man Figuren in neutralen Gebäuden
unterbringen. In jedes Gebäude stellt man aber immer nur einen Verwandten
pro Spielrunde! Das Einsetzen dieser zusätzlichen Figuren sorgt nicht
für eine Kettenreaktion in den neu besetzten Gebäuden.
Im Laufe des Einsetzens kann es passieren, daß
man eine Karte auf der Hand hat, dessen Gebäude aber bereits komplett
belegt ist. In diesem Fall hat man eine Joker-Karte und man kann sich ein
beliebiges Gebäude aussuchen, in das eine eigene Figur gestellt wird.
Beim Einsatz eines Jokers können anschließend keine Verwandten
zusätzlich eingebracht werden.
Der Vulkan bricht aus, wenn ein Spieler die Zeitkarte
erneut zieht. Die restlichen Handkarten der Spieler wandern sofort auf
den Ablagestapel und die noch nicht eingesetzten Figuren kommen in die
Schachtel zurück.
Reihum werden nun die ersten sechs Lava-Plättchen
aus dem Beutel gezogen und in die Stadt gelegt. Jedes Lava-Plättchen
besitzt dabei ein Symbol, welches zeigt, an welchen Lava-Strom es angelegt
werden muß. Die Plättchen mit einem Symbol müssen immer
waagerecht und senkrecht miteinander verbunden sein. Sollte man ein Plättchen
auf ein Stadtfeld mit Figuren legen, kommen diese sofort in den Vulkan.
Danach gestaltet sich ein Spielzug immer in folgende
zwei Aktionen: Zuerst ein neues Lava-Plättchen ziehen/anlegen und
danach zwei Spielsteine bewegen.
Sollte man durch das Legen eines Plättchens
einige Figuren einkesseln, die dadurch keine Möglichkeit mehr besitzen,
aus der Stadt über ein Stadttor zu flüchten, werden alle diese
Figuren sofort in den Vulkan geworfen. Ansonsten werden Figuren immer nur
dann in den Vulkan gegeben, wenn man mit der Lava ihr Feld abdeckt.
Die Bewegung der Figuren ist relativ einfach.
Eine Figur kann immer so viele Felder waagerecht und senkrecht ziehen,
wie Figuren zu Beginn des Zuges auf dem Feld standen. Man zieht immer zwei
verschiedene Figuren nacheinander. Eine Ausnahme bildet nur eine einzelne
Figur, die durch die erste Bewegung einen Schritt vorangekommen ist und
nun im zweiten Bewegungszug erneut gezogen werden darf.
Es gibt kein Limit von Figuren auf einem Feld.
Es ist erlaubt, auf Bewegungspunkte bei einer Figur zu verzichten.
Damit eine Person gerettet werden kann, muß
sie die Stadt durch eines der offenen Stadttore verlassen. Eine gerettete
Figur wird vor dem Spieler abgestellt. Auch wenn ein Spieler später
keine Figur mehr in der Stadt hat, spielt er weiterhin mit und legt in
seinem Zug ein neues Stück Lava aus.
Spielende: Sobald
das letzte Lava-Plättchen gezogen wurde und dieser Spieler seinen
Bewegungszug noch beendet hat, ist das Spiel vorbei. Es gewinnt derjenige,
der am meisten eigene Personen retten konnte. Bei Gleichstand entscheiden
die Spielfiguren im Vulkan, wer Sieger ist.
Kommentar: Mit dem
"Untergang von Pompeji" ist dem Autoren Klaus-Jürgen Wrede erneut
ein schönes Familienspiel gelungen. Auch wenn man durch das Ziehen
der Karten in der ersten Spielphase ein Ungleichgewicht an Figuren in der
Stadt vorfindet, gleicht sich dies nach dem Vulkanausbruch schnell wieder
aus, denn es ist einfach nicht möglich, alle Figuren zu retten und
der vermeintlich Führende wird immer öfter Lava vor seinen Figuren
finden, die es ihm erschweren, die Stadttore zu erreichen.
Das Spielmaterial ist gut, allenfalls der dünne
Papp-Vulkan ist verbesserungswürdig. Hier wäre eine Kunststoff-Version
sicherlich besser gewesen, weil diese keine Verschleiß-Erscheinungen
aufweisen würde.
Fazit: Wer ein nettes
Familienspiel sucht, bei dem keine harten strategischen Planungen nötig
sind, muß sich diese Amigo-Neuheit einmal näher anschauen.
Wertung: Uns gefiel
"Der Untergang von Pompeji" sehr gut. Daher gibt es 5 Punkte für das
neue Spiel von Klaus-Jürgen Wrede.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de