Spieletest für das Spiel : DER
GROSSE DALMUTI
Hersteller: Amigo Preis: 12 DM empf.Alter: 8- Anzahl Spieler: 4-8 Erscheinungsjahr: 1996 noch erhältlich: Nein Autor: Richard Garfield Besonderheit: Kategorie: Kartenspiel |
Ausstattung: 80 Spielkarten
Aufmachung: In der
kleinen Kartenverpackung von Amigo ist genügend Platz für die
Karten vorhanden. Diese sind grafisch hervorragend gelungen und zeigen
auf der Bildseite einen Beruf aus alter Zeit mit einer Zahl gekoppelt.
Die Rückseite jeder Karte zeigt den schön gestalteten Schriftzug
des Spieles mit einigen Kleingrafiken. Neben den Zahlenkarten gibt es noch
zwei Narren, die als Joker im Spiel fungieren können.
Ziel: Jeder Spieler
versucht so schnell es geht, seine Karten abzuwerfen. Zu Beginn werden
alle Karten sorgfältig gemischt. Jeder Spieler zieht zu Beginn eine
Karte und legt sie offen vor sich ab. Die höchste Karte ist der Dalmuti
(mit der Zahl 1), die niedrigste reguläre Karte ist der Narr (der
den imaginären Wert 13 bekommt, sollte er alleine ausgespielt werden).
Sollte ein Spieler eine Karte ziehen, die einer seiner Vorgänger bereits
gezogen hat, zieht er erneut, bis er eine noch nicht aufgedeckte Zahl hat.
Hat jeder eine Karte gezogen, so steht die Reihenfolge des Spieles vorerst
fest. Der Spieler mit der kleinsten Zahlenkarte ist der große Dalmuti
und setzt sich beliebig an eine Stelle des Tisches, die anderen folgen
dann im Uhrzeigersinn und setzen sich immer links vom vorhergehenden Spieler
an den Tisch. Der Spieler rechts vom großen Dalmuti ist der Spieler,
der die höchste Spielkarte gezogen hat. Diesen nennt man großen
Diener. Links neben dem Dalmuti sitzt der kleine Dalmuti, rechts neben
dem großen Diener hat der kleine Diener Platz genommen. Die restlichen
Spieler sind z.Z. das Volk.
Jetzt muß der große Diener arbeiten.
Er sammelt alle Karten ein und mischt sie. Danach werden sie verteilt,
wobei man beim großen Dalmuti damit anfängt. Diese Karten werden
nach Rängen, also nach den Zahlenwerten sortiert. Der große
Dalmuti darf vor dem Spiel noch 2 Karten an den großem Diener geben
und erhält dafür vom großen Diener dessen zwei höchsten
Rangkarten. Gleiches macht der kleine Dalmuti mit 1 Karte mit dem kleinen
Diener. Die höchsten Rangkarten sind dabei immer die Karten mit den
kleinsten Zahlenwerten, Narren (Joker) werden nicht getauscht. Hat ein
Spieler beide Narren auf der Hand, so kann er eine Revolution ausrufen.
Dies bedeutet einfach, daß die Dalmutis keine Karten mit den Dienern
austauschen dürfen. Sind die Narren in den Händen des großen
Dieners, gibt es einen Aufstand und alle Spieler tauschen ihre Rangplätze
mit dem gegenüberstehendem Rang, der große Diener wird also
zum großen Dalmuti etc.
In jeder Spielrunde beginnt der große Dalmuti
mit dem ersten Stich. Er spielt eine oder mehrere Karten aus, die die selbe
Zahl aufweisen. Nachfolgende Spieler müssen nun diese Karten mit niedrigeren
Zahlen legen oder passen. Bei mehreren ausgelegten Karten muß die
gleiche Anzahl an gleichen niedrigeren Zahlenkarten ausgelegt werden, also
z.B. 4 Neunerkarten, nachdem zuvor 4 Elfer-Karten ausgespielt wurden. Der
Stich endet, wenn alle Spieler gepaßt haben. Der Spieler, der die
niedrigste Karte oder den niedrigsten Satz Karten ausgespielt hat, beginnt
den neuen Stich.
Die Narren können als Einzelkarte (Wert
13) oder als Joker mit anderen Karten verwendet werden, um an den Stich
zu kommen. Der große Diener ist während des Spieles verpflichtet,
die Stiche wegzuräumen. Die Spielrunde endet, sobald ein Spieler keine
Karten mehr auf der Hand hat. Er ist der neue große Dalmuti. Die
Spieler, die anschließend ihre Karten loswerden, bekommen die folgenden
Ränge bis zum großen Diener. Danach werden die Plätze wieder
getauscht und man findet sich zur nächsten Runde zusammen. Der neue
große Diener muß nun wieder die Karten einsammeln und mischen.
Der große Dalmuti bekommt so viele Punkte gutgeschrieben, wie er
Untertanen hat, entsprechendes gilt für die weiteren Spieler, einzig
der große Diener bleibt punktelos.
Spielende: Das Spiel
endet nach einer vorher vereinbarten Zeit oder einer gewissen Anzahl an
Spielrunden.
Kommentar: Der große
Dalmuti ist in vielen Zügen einem anderen Spiel, bei dem die Spieler
vom Tellerwäscher bis zum Megastar eine Rangfolge innehatten, identisch.
Der Vorteil bei dieser Variante liegt zweifelsohne darin, daß ein
Stich erst beendet ist, wenn alle Spieler gepaßt haben. Man kann
also durchaus zweimal oder gar dreimal eine oder mehrere Karten auf den
Stich legen und so Karten weglegen. Etwas nervig hingegen ist das andauernde
Umsetzen nach jeder Spielrunde, witzig dagegen die Aufgaben des großen
Dieners, der die ganze Drecksarbeit machen muß.
Fazit: Ein gutes
Stichspiel, bei dem man allerdings viele Spieler benötigt. Je mehr
Spieler man zusammenbekommt, desto besser wird das Spiel. Etwas gewöhnungsbedürftig
ist, daß die niedrigen Zahlenkarten die höheren stechen.
Wertung: Durch die
Regeländerung wird das Spiel in Bezug auf seine Ideen-Vorlagen von
Fun Connection und Hexagames in meinen Augen gut genug, um die hohe Punktzahl
von 5 Punkten zu bekommen.
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(c) Claudia Schlee & Andreas
Keirat, www.spielphase.de