Spieletest für das Spiel: DEUTSCHLAND-WISSEN
Hersteller: Noris                     
Preis: 20 Euro
empf.Alter: 2-4              
Anzahl Spieler: 10-
Erscheinungsjahr: 2009      
noch erhältlich: Ja
Autor: Arno Steinwender, Christoph Puhl
Besonderheit:
Veröffentlichung des Berichtes: Mai 2009
Kategorie: Kommunikationsspiel
Bewertungsbild Deutschland Wissen-Pressefoto

Für die Zusendung eines Rezensionsexemplars danken wir der Firma Noris recht herzlich!

Ausstattung: 1 Spielplan, 1 Schnur, 110 Karten, 12 Ringe, 6 Spielfiguren, 1 Sonderwürfel
Aufmachung: Der Spielplan zeigt eine Karte von Deutschland, bei der die Bundesländer jeweils in verschiedenen Farben eingefärbt wurden. An drei Seiten der Karte befinden sich Koordinaten. Am unteren Ende der Karte gibt es dagegen eine Punkteleiste, auf der die Siegpunkte mit Hilfe der Figuren angegeben werden. Bei den Figuren handelt es sich um einfache lackierte Holzzylinder.
Die Schnur wird vor dem ersten Spiel durch zwei kleine Löcher gezogen. Mit ihrer Hilfe kann man anhand von zwei Koordinaten die Position vieler Städte in Deutschland definieren.
Alle Karten sind beidseitig bedruckt. Auf einer Seite steht immer eine Frage zu einem Ort, einem Gebiet oder einem Bundesland. Die richtige Lösung ist auf der Rückseite der Karte zu finden. Dort sind auch die Koordinaten angegeben, unter denen man das Gesuchte findet. Gebiete und Bundesländer-Fragen haben ein spezielles Symbol an der Seite der Karte, damit sie leicht zu erkennen sind.
Jeder Spieler besitzt einen Satz mit drei unterschiedlich großen Ringen. Über sie grenzt man während der Raterunden den Bereich ein, in dem der gesuchte Ort liegt. Der Sonderwürfel zeigt neben einigen Blankoseiten noch ein Verdopplungssymbol und das Wort „Speed“.
Ziel: Alle Spieler versuchen, durch exaktes Definieren der Orte möglichst schnell 30 Siegpunkte zu erzielen.
Als erstes wählt jeder eine Spielfigur und stellt diese vor das erste Feld der Punkteleiste. Dann erhalten die Spieler die passenden Ringe und legen diese vor sich ab. Ein Spieler mischt die Karten gut durch und legt sie als Stapel bereit.
Der aktive Spieler würfelt einmal. Je nach Ergebnis gibt es eine von drei verschiedenen Spielrunden.
Ist eine Blanko-Seite zu sehen, zieht der Spieler die unterste Karte aus dem Stapel und entscheidet sich für eine der beiden Kartenseite. Danach wird die Frage vorgelesen und der Vorleser muss einen seiner drei Ringe nehmen und auf der Karte an der Stelle ablegen, wo er den gesuchten Ort vermutet. Reihum legen dann die anderen Spieler ebenfalls einen beliebigen Ring auf den Plan. Es ist erlaubt, daß mehrere Ringe sich ganz oder teilweise überlappen.
Sobald alle ihren Ring abgelegt haben, wird die richtige Antwort vorgelesen und man überprüft anhand der Koordinaten mit Hilfe der Schnur das Ergebnis. Ist der Kreuzungspunkt der Schnüre im Kreis eines Spielers, erhält dieser je nach Größe des Rings zwischen zwei und fünf Siegpunkte.
Bei Fragen nach Regionen oder Bundesländern müssen die Spieler immer den kleinsten Ring setzen und erhalten immer zwei Punkte plus eventuelle Bonuspunkte für Spieler, die sich vertan haben.Bei einer „Speed“-Runde wählen die Spieler zunächst einen Ring aus. Danach wird die Frage vorgelesen und alle legen schnell ihren Ring auf die ihrer Meinung nach passende Position. Wer richtig geraten hat, erhält entsprechend der Größe des Rings einige Siegpunkte. Bonuspunkte kann man erreichen, wenn gegnerische Ringe teilweise auf dem eigenen Ring liegen. Diese Hektikrunden werden nicht bei Fragen über Regionen oder Bundesländer gespielt.
Beim 2x-Symbol auf dem Würfel wird die Punktzahl durch die Ringe verdoppelt, wenn man erfolgreich
war.
Nach einer Runde erhält jeder seinen Ring zurück. Nach dem Legen eines Rings darf man bis zur Auswertung dessen Position nicht mehr verändern.
Spielende: Gelingt es einem Spieler, nach der Auswertung 30 oder mehr Siegpunkte zu haben, gewinnt dieser Spieler die Partie.
Kommentar: „Deutschland-Wissen“ ist ein sehr gelungenes und unterhaltsames Geographie-Spiel, bei dem Halbwissen reichen kann, um trotzdem gut abzuschneiden. Natürlich ist es gut, wenn man ungefähr weiss, in welchem Bundesland sich der eine oder andere Ort befindet, doch kann man sich im Zweifel oft an den Ringen der Mitspieler orientieren, wenn man keine Ahnung hat. Besonders lustig wird es dann, wenn die Mitspieler den Vorgängern blind vertrauen und dann bei der Auswertung festgestellt wird, daß ein Ort eigentlich an anderer Stelle liegt.
Das System mit den Schnüren funktioniert sehr gut und die Ringe bleiben in der Regel auch an ihren Positionen auf dem Spielbrett. Die Schnüre sollten allerdings nicht von demjenigen benutzt werden, der direkt vor der Punkteleiste sitzt, weil sonst die Gefahr zu groß ist, daß die Zylinder umkippen.
Die Grundidee des Spiels ist leider nicht ganz neu und wurde in ähnlicher Form bereits im letzten Jahr beim Kosmos-Spiel „Globalissimo“ umgesetzt. Trotzdem ist der Spielmechanismus eigenständig genug, um die Veröffentlichung zu rechtfertigen.
Beim Material gibt es leider wieder einige leichte Abstriche zu machen. Die dünnen Papp-Ringe sind zwar relativ rutschfest, können aber bei Speed-Runden auch schnell mal in Mitleidenschaft gezogen werden. Hier wären flache Metall- oder Kunststoff-Ringe sicherlich die bessere Wahl gewesen. Dem Spiel liegt produktionstechnisch bedingt auch ein normaler sechsseitiger Würfel bei, der aber keinerlei Funktion im Spiel hat.
Eine Partie sollte möglichst ab drei Personen gemacht werden. Erfahrungsgemäß gehen hier die Spiele schneller vonstatten, als wenn man ein Spiel zu zweit versucht.
Fazit: Ein schönes Geographie-Lernspiel.
Wertung: Mit gerade 5 Punkten ist dieses Spiel ein Highlight des aktuellen Noris-Programms. Schade, daß die Ringe etwas labbrig sind.

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(c) Claudia Schlee & Andreas Keirat, www.spielphase.de



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